INDUSTRIE
Etikette
In den letzten drei Wochen war es wieder eine reine Freude, unter die Leute
zu kommen. Nach gefühlt sehr langer Zeit scheint die Durststrecke des gesellschaftlichen
Miteinanders überwunden. Unter bestimmten Voraussetzungen
ist es nun wieder möglich, sich auf Veranstaltungen persönlich zu treffen.
Während manche noch überlegen, welche neuen Verhaltensformen bei größeren
Zusammenkünften an den Tag gelegt werden sollten (Handschlag vs.
Corona-Faust), genießt der Großteil schon die bekannten Vorteile des persönlichen
Austauschs. Die Technik kann nun einmal nicht die so wichtige direkte
Begegnung ersetzen. Dies zeigte sich zuletzt beispielsweise auf dem Rohstofftag
in Spalt, bei der Verleihung der goldenen Hopfendolde in Tettnang, auf der
mälzereitechnischen Arbeitstagung in Gräfelfing oder aktuell auf dem Beviale
Summit in Nürnberg.
Wir haben in der letzten Zeit oft erlebt, wie sich rechtliche Vorgaben im privaten
aber auch im öffentlichen Raum geändert haben bzw. diese angepasst
werden mussten. Einer konstanten Anforderung, der sich Inverkehrbringer
von Lebensmitteln stellen müssen, ist u. a. die rechtliche Deklarationspflicht
auf Etiketten. In dieser Ausgabe der BRAUINDUSTRIE widmen wir uns dieser
Thematik mit Beiträgen rund um die Etiketten und die Etikettierung. Passend
hierzu wird in dem Artikel auf Seite 10 das neuartige Konzept der Bierampel®
vorgestellt, die eine jährliche oder wiederholende Qualitätskontrolle für eine
Biersorte mit den rechtlichen Deklarationsvorgaben und die Bewertung der
Analytik verknüpft. Der Beitrag auf Seite 7 stellt ein Verfahren vor, das entwickelt
wurde, um Kartoffelstärke als Etikettierklebstoff einzusetzen. Der zweite
Part unseres Themenschwerpunktes zielt auf die Bier-Sensorik ab. Im Fachbeitrag
ab Seite 17 wird betont, dass das Selbstverständnis des Einsatzes der sensorischen
Analytik in der Qualitätssicherung noch fehlt, aber dringend als fester
Bestandteil aufgenommen werden sollte.
In diesem Sinne sei Ihnen ans Herz gelegt, Ihre sensorischen Fähigkeiten weiterhin
kräftig zu schulen, ein gemeinsames Anstoßen darauf natürlich eingenommen.
Ihre EVA-MARIA KAHLE
BRAUINDUSTRIE · 11/2021 3