BUNDESVERBAND DES DEUTSCHEN GETRÄNKEFACHGROSSHANDELS E.V.
Mehrweg ist die Zukunft
Erfolgreiche 8. Europäische Reuse-Konferenz
Einwegverpackungen können praktisch überall durch wiederverwendbare und klimafreundliche
Mehrweg-Alternativen ersetzt werden. Das ist das Ergebnis der 8. europäischen Mehrwegkonferenz,
diesmal
virtuell veranstaltet am 6. Juli von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem Europäischen Verband
der Getränkefachgroßhändler
(CEGROBB), dem Verband Privater Brauereien Deutschland und der
internationalen Plattform für Kreislaufwirtschaft Reloop, zu der sich über 250 Teilnehmer angemeldet hatten.
Die Konferenz begann mit klaren Botschaften
der Keynotes des Parlaments,
der europäischen Kommission
und des Rates, die die Dringlichkeit
betonten, Mehrwegsysteme auf politischer
Ebene zu fördern.
Die daran anknüpfenden Präsentationen
und Best-Practice-Ansätze ermöglichten
eine Betrachtung des Mehrwegsystems
aus vielen verschiedenen Blickwinkeln.
Keynote-Speaker, Panelisten und
Experten betonten die Bedeutung der europäischen
Abfallhierarchie, die der Wiederverwendung
von Verpackungen einen
eindeutigen Vorrang einräumt, aber derzeit
noch nicht ausreichend umgesetzt
wird.
Darüber hinaus wurde eine klare Forderung
nach einer engagierten Förderung
von Mehrwegsystemen auf EU- und nationaler
Ebene gestellt. Die lebhaften Podiumsdiskussionen
skizzierten erfolgreiche
Ansätze für wirksame Richtlinien, die die
Wiederverwendung von Verpackungen
unterstützen können. Sie zeigten, dass
ehrgeizige Ziele, Standardisierung, klare
Definitionen und finanzielle Anreize erforderlich
sind, um mehr Marktakteure zu
einer umweltfreundlichen Verpackungspolitik
zu bewegen. Mit der Überarbeitung
der Verpackungs- und Verpackungsabfallrichtlinie
könne die EU die Weichen
für diesen wichtigen Übergang stellen.
Die Podiumsteilnehmer
waren sich einig,
dass diese Gelegenheit nicht versäumt
werden sollte.
Die auf der Konferenz vorgestellten innovativen
Mehrweglösungen für Getränkeflaschen,
To-go-Essensboxen, Kaffeebecher
sowie wiederverwendbare
Behälter für Kosmetika und Desinfektionsmittel
ermöglichten den einfachen
Ersatz von Einweg durch Mehrweg, so
das Ergebnis.
Funktionierende Mehrwegsysteme sollen künftig auch auf europäischer Ebene eine noch
viel tragendere Bedeutung bekommen. (Bildquelle: DUH)
„Ob Getränkeverpackungen, Coffee-
to-go-Becher, Essensboxen, Seifenspender,
Versandtaschen oder Transportkisten
– es gibt für alles praxistaugliche
Mehrwegalternativen. Durch Wiederverwendung
statt ständiger Neuproduktion
von Wegwerfverpackungen lassen
sich Abfälle vermeiden, Ressourcen
schonen und das Klima schützen. Wir
fordern die Festlegung eines verbindlichen
Abfallvermeidungsziels, die Einführung
von Mehrwegquoten und eine finanzielle
Besserstellung wiederverwendbarer
Verpackungen“, sagt die stellvertretende
DUH-Bundesgeschäftsführerin
Barbara Metz.
Flankiert wurde die Veranstaltung
durch zwei spannende Panel-Diskussionen:
Dabei tauschten sich zunächst namhafte
Referenten zum Thema „Keine Zeit
mehr verschwenden – wie können politische
und wirtschaftliche Maßnahmen
bzw. Investitionen das Mehrwegsystem
weiter pushen“. In der zweiten Diskussionsrunde
ging es darum, wie das Mehrwegsystem
in der EU weiter an Bedeutung
gewinnen kann.
Bei der Europäischen Reuse-Konferenz
wurden außerdem der niederländische
Brauerverband (Dutch Brewers Association)
und Recup für ihre europaweit
beispielgebenden Mehrwegansätze mit
dem „European Refillable Award“ und
dem „European Reusable Award“ ausgezeichnet.
„Die gemeinsame Nutzung durch eine
Vielzahl an Brauereien macht die Poolflaschen
besonders klimafreundlich, denn
sie können zur Wiederbefüllung einfach
zum nächstgelegenen Abfüller transportiert
werden. Das verkürzt die Transportwege
und schont Ressourcen. Durch die
bis zu 40-malige Wiederverwendung wird
nicht nur Abfall vermieden, sondern auch
das Klima geschont. Darüber hinaus sind
die BNR-Flaschen besonders verbraucherfreundlich:
Landesweit gibt es mehr
36 · GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 8/2021