GFGH: Drastische Auswirkungen des Lockdowns
im Außer-Haus-Markt
Der Lockdown im März/April 2020 sowie der ab November 2020 geltende
Teil-Lockdown haben der Getränkebranche stark zugesetzt. Wie
hoch die Auswirkungen für den Getränkefachgroßhandel sind, zeigen
nun Auswertungen der GEDAT Getränkedaten. Basis der Erhebung ist
die Anzahl der monatlich belieferten Betriebe im Außer-Haus-Markt durch
den Getränkefachgroßhandel. Die Vergleichswerte beziehen sich auf den
Juni 2019 mit einem Index von 100. Die Zahlen von GEDAT zeigten einen
deutlichen Anstieg im Mai von fast 20 Indexpunkten gegenüber dem
Vormonat April, der bei 27,4 gelegen habe.
Trotz dieser Steigerung bleibe das Vor-Corona-Niveau noch um knapp
44 Indexpunkte unterschritten. Die Erholung dürfe auch nicht darüber
hinwegtäuschen, dass eine quantitative Steigerung der Anzahl der Lieferungen
nicht gleichzeitig für eine gleichstarke Erholung des Umsatzes des
Getränkefachgroßhandels spreche. Aus der Branche sei zu hören, dass
die ersten Bestellungen der Gastronomie im Mai wesentlich kleinteiliger
ausgefallen seien. Die Belieferung sei verhalten angelaufen und habe
durch mehrere Fahrten mit kleinen Stoppgrößen erfolgen müssen. Das
habe erstmal einen höheren Aufwand verursacht. „Die Lager im Außer-
Haus-Markt waren schlicht leer, alles musste bestellt werden“, heißt es.
Es sei zu erkennen, dass in der Vor-Corona-Zeit neben den gewöhnlichen
saisonalen Schwankungen die Anzahl der monatlichen Lieferungen auf
relativ konstantem Niveau geblieben seien. So gebe es auch 2019 das
im Jahresvergleich typische hohe Niveau im Sommer und einen leichten
Rückgang zum Winter. Mit Beginn des ersten Lockdowns am 19. März 2020
sei das Niveau auf einen Schlag drastisch gesunken. Es sei ein Rückgang
von rund 80 Prozent im April 2020 festzustellen. Die anschließende Erholung
sei nach Ende des ersten Lockdowns ab Mai 2020 eingetreten und
habe ihren Höhepunkt im September des Jahres 2020 gefunden. Dabei sei
sie aber unter dem Ursprungsniveau der Vergleichsmonate des Vorjahres
2019 geblieben.
Ein ähnliches Bild zeichne sich mit Beginn des zweiten Teil-Lockdowns
im November 2020 ab. Wieder sei die Anzahl der durch den Getränkefachgroßhandel
belieferten Betriebe im Außer-Haus-Markt dramatisch
abgesunken – diesmal auf einen Tiefststand von 19,3 Punkten im Januar
2021 und damit 65,4 Punkte unter den Oktober 2020, dem letzten
vollständig geöffneten Monat vor dem Lockdown. Der zweite Lockdown
ab November 2020 habe erneut zu starken Abstürzen geführt und sei mit
sechs Monaten sehr viel länger gewesen. Dort hätten die Betriebe mit Fokus
auf den Getränkeverkauf zu den größten Verlierern gezählt. Sie wären mit
Entwicklung der Anzahl belieferter Objekte von Juni 2019 bis Mai 2021
Entwicklung der Anzahl belieferter Objekte nach Betriebsform
einem Index von 9,2 im Januar 2021
sogar noch unter das Niveau des
ersten Lockdowns gesunken. Nicht
ganz so hoch seien die Verluste bei
den Beherbergungsbetrieben. Dort
sei der Index von 82,3 im Oktober
2020 dann im Januar 2021 auf einen
Tiefststand von 19,3 gesunken, was
einem Verlust von 63 Indexpunkten
entspreche. Am besten seien
Betriebe mit Ausrichtung auf den
Verkauf von Speisen weggekommen,
sie seien im Januar 2021 auf
einen Tiefstwert von 26,5 gesunken.
Damit hätten sie einen Verlust von
59 Punkten zum Oktober 2020 verzeichnet,
dort habe der Index bei
85,5 gelegen.
DGL plant neuen Standort
in Bad Oeynhausen
Die Deutsche Getränke Logistik
(DGL), Lingen/Dortmund, baut in
Bad Oeynhausen mit einem Investor
einen neuen Standort, um die
Getränkeversorgung im Handel von
Ostwestfalen und darüber hinaus
abzusichern, wie es heißt.
Auf einer Grundstücksfläche von
rund 41.400 m2 will der Getränkelogistiker
nach eigenen Angaben
die Weichen für die Zukunft stellen,
um den wachsenden logistischen
Anforderungen gerecht zu werden.
Die neuen Hallen mit rund 13.000
m2 sollen die Verwaltungs- und
Sozialraumflächen integrieren und
dabei nicht nur die bautechnisch
modernsten Anforderungen erfüllen,
sondern auch mit schnellster
Infrastruktur vernetzt sein.
„Der Neustart verschafft uns enorme
Vorteile, zumal wir in Bad Oeynhausen
eine ideale Verkehrsanbindung
an das dortige Autobahnkreuz
haben und somit eine Distribution
im Umkreis von rund 80 Kilometern
ermöglichen“, sagt Markus Rütters,
Vorsitzender der Geschäftsführung
(CEO) der DGL. „Faktisch werden
vom neuen Standort aus alle namhaften
Handelsketten in der Region
mit Mehrweg-Getränken beliefert,
sodass der Versorgungsauftrag der
Bevölkerung sichergestellt wird.“
Das Investment liege im zweistelligen
Millionenbereich und sei zugleich
auch ein Zukunftsfaktor für
die Region Ostwestfalen. Es sollen
rund 140 dauerhafte Arbeitsplätze
geschaffen werden.
Modernste Heizungstechnik mit
Wärmepumpentechnologie, die
zum Heizen und Kühlen genutzt
wird, Photovoltaikanlagen auf dem
Dach, um niedrige Schadstoffemissionen
zu garantieren, sowie eine
moderne Fassadengestaltung mit
ökologisch sinnvoll begrünten Fassadenanteilen
sollen dafür sorgen,
dass der Standort in Bad Oeynhausen
klimaneutral an den Start gehen
kann. Ein Glasfaseranschluss soll
schnellsten Datentransfer mit den
Kunden im Handel sichern und
damit den Eintritt in die digitale
Zukunft schaffen. Darüber hinaus
sollen mit dem selbst erzeugten
Strom Ladesäulen für die Elektrofahrzeuge
betrieben werden,
sodass dort die Staplerflotte und
Firmen-Pkw gespeist würden. Bereits
jetzt sei der Einsatz alternativer
Antriebstechnologien wie Wasserstoff
und E-Mobilität auch für den
Lkw-Fuhrpark vorgesehen.
Der neue Standort werde künftig
den aktuellen Standort in Bielefeld
ablösen, der durch die Entscheidung
des Eigentümers einer anderen
Verwendung zugeführt und
abgerissen werden soll, so die
Meldung abschließend.
Durststrecke kooperiert
mit trinkkontor
Die Durststrecke (nachfolgend
Durst) baut ihr Vertriebsnetz um
einen weiteren Getränkefachgroßhändler
aus. Zukünftig kooperiere
das Kölner Start-up mit dem Getränkefachgroßhändler
der Bitburger
Braugruppe, trinkkontor Bitburger
Bier, wie es heißt.
„Wir freuen uns, ab September mit
trinkkontor einen weiteren starken
Partner an unserer Seite zu haben.
Die Aufschaltung von trinkkontor
Bitburger Bier unterstreicht die
Attraktivität unseres Geschäftsmodells“,
so Niklas Müller, Durst-Geschäftsführer.
trinkkontor wählt am Standort
Köln-Rodenkirchen nach eigenen
Angaben einen besonders nachhaltigen
Weg der letzten Meile zum
Endkunden. „Mit der Entscheidung,
zukünftig im Bereich Home Delivery
auf der Plattform Durst.de aktiv zu
sein, treten wir in einen neuen,
hoch attraktiven Markt ein. Hierbei
gehen wir im Sinne einer nachhaltigen
Belieferung am Standort Köln
neue Wege und werden in Zusammenarbeit
mit Onomotion mit ONO
E-Cargobikes unsere Endkunden
beliefern“, erklärt Thomas Nuhn,
Geschäftsführer der trinkkontor
Bitburger Bier.
Der neue Partner trinkkontor ist einer
der führenden Partner-Beteiligungsgesellschaften
für Getränkefachgroßhändler
in Deutschland. Das
KURZ BERICHTET
/Durst.de