Erfrischungsgetränke: Deutlicher Rückgang beim
Pro-Kopf-Verbrauch
Die aktualisierten und endgültigen Daten des Statistischen Bundesamtes
für 2020 zeigen, dass in Deutschland erheblich weniger Erfrischungsgetränke
konsumiert wurden. Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke
(wafg) berechnet auf dieser Grundlage einen Pro-Kopf-Verbrauch
von 114,7 Litern (2019: 121,4 Liter), das sei Rückgang um 5,5 Prozent.
Zudem seien kalorienreduzierte und kalorienfreie Produkte weiterhin
verstärkt nachgefragt worden. Somit sei die durchschnittliche Zufuhr
von Kalorien über Erfrischungsgetränke im Corona-Jahr 2020 deutlich
zurückgegangen, so die Meldung.
Das Wegbrechen wichtiger Vertriebskanäle habe sich 2020 auch auf die
überwiegend mittelständischen Unternehmen der Branche ausgewirkt,
da die bekannt schwierige Situation in der Gastronomie- und Veranstaltungsbranche
nur teilweise über den Einzelhandel kompensiert wurde.
Dies entspreche im Wesentlichen der Entwicklung bei Alkoholfreien Getränken
insgesamt.Die Berechnung zum Pro-Kopf-Verbrauch von Erfrischungsgetränken
sowie Tafel- und Quellwässern beruhe auf den Daten
des Statistischen Bundesamtes und umfasse nunmehr die finalisierten
Außenhandels- und Bevölkerungszahlen sowie die Gesamtproduktion
für das Jahr 2020. Die im Januar 2021 von der wafg veröffentlichten vorläufigen
Daten beruhten auf den zu diesem Zeitpunkt (bis einschließlich
3. Quartal 2020) vorliegenden amtlichen Produktionsdaten sowie einer
Hochrechnung der wafg für das 4. Quartal 2020.
Die Daten zum Pro-Kopf-Verbrauch bei Mineral- und Heilwässern werden
vom Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) erhoben. Der Verband der
deutschen Fruchtsaftindustrie (VdF) veröffentlicht die Daten zum Pro-
Kopf-Verbrauch bei Fruchtsäften und -nektaren.
troffen: 97 mussten einen Rückgang
hinnehmen, Zuwächse waren nur in
37 Ländern zu verzeichnen.
Mit einem Minus von 5 Prozent liegt
der deutsche Biermarkt laut dem
aktuellen BarthHaas-Bericht im
weltweiten Trend und behauptet mit
nunmehr 87 Mio. hl Ausstoß seinen
fünften Platz im internationalen Ranking
der führenden Biernationen. Die
Plätze 1 bis 4 nehmen unverändert
China, die USA, Brasilien und Mexiko
ein. Etwas mehr als die Hälfte
des weltweit erzeugten Bieres wurde
2020 in diesen Ländern gebraut.
Während die Staaten der Europäischen
Union 2020 deutlich ins Minus
gerieten (Großbritannien -6,9 Mio. hl,
Spanien -4,8 Mio. hl, Deutschland
-4,6 Mio. hl), konnten die Länder des
übrigen Europas dank einer positiven
Entwicklung in Russland (+2,5 Mio.
hl) unter dem Strich sogar ein kleines
Ausstoßplus erzielen. Insgesamt
sank der Ausstoß in Gesamteuropa
um 29 Mio. hl bzw. 5,5 Prozent.
Der Biermarkt in Amerika zeigte sich
hingegen robust und erreichte eine
geringe Zunahme von 6 Mio. hl (+1,0
Prozent). Das Wachstum kam aus
Brasilien (+7,1 Mio. hl) und Mexiko
(+2,7 Mio. hl). Das Ergebnis in Asien
mit einem Minus von 61 Mio. hl (-10,0
Prozent) war indessen stark geprägt
durch Rückgänge in China (-35,4
Mio. hl) und Indien (-9,8 Mio. hl).
Der geringere Ausstoß in Südafrika
(-6,5 Mio. hl) und in den meisten
ostafrikanischen Ländern konnte
durch die Länder Westafrikas mit
meist höheren Bierproduktionszahlen
nicht ausgeglichen werden. Für
den gesamten Kontinent blieb daher
am Ende ein Minus von 9 Mio. hl oder
6,5 Prozent.
Mittlerweile werden die Maßnahmen
zur Pandemiebekämpfung in
manchen Ländern zwar gelockert.
Die unterschiedliche Entwicklung
in den verschiedenen Regionen der
Welt mache es dennoch weiterhin
schwierig, zuverlässige Aussagen
über den Gesamtmarkt und die globalen
Auswirkungen zu treffen, so
Heinrich Meier in seinem Ausblick.
Der weltweite Bierausstoß werde
aber wohl 2021 erneut geringer
ausfallen als 2019, prognostiziert er.
Gleichwohl blickt das Barth-
Haas-Management insgesamt optimistisch
in die nähere Zukunft. In
den USA seien bereits viele Menschen
geimpft und das Leben normalisiere
sich endlich wieder, freut
sich Alexander Barth. Das gelte bald
auch für viele andere Länder, ist er
zuversichtlich. „Mit fallenden Restriktionen
und den Geldspritzen, die
besonders wirtschaftlich starke Nationen
bekommen haben, wird der
Konsum wieder angekurbelt. Der
Nachholbedarf ist groß.“
Bayerischer
Brauerbund besucht
Verlag W. Sachon
Mitte Juli war der Bayerische Brauerbund
zu Gast in Mindelheim beim
Verlag W. Sachon, um die neue Geschäftsleitung
des mittelständischen
Unternehmens kennenzulernen. In
einem regen und angenehmen Gespräch
gab die Führungsriege des
Der Bayerische Brauerbund e.V. mit Präsident Georg Schneider (5.v.r.), Hauptgeschäftsführer
Dr. Lothar Ebbertz (4.v.l.) und Geschäftsführer Walter König (2.v.r.), trafen neben Rechtsanwalt
Jürgen Witt (li.), ehemaliger Geschäftsführer Brauereiverband NRW, die Verlag W.
Sachon Geschäftsführer Dr. Klaus Krammer (2.v.l.) und Sandra Wulkan (3.v.l.), Sabine Reggel,
Mediaberatung GETRÄNKEINDUSTRIE, Eva-Maria Kahle, Redaktion BRAUINDUSTRIE,
Sandra Siegert-Knoll, Mediaberatung und Thomas Eisler, Redaktion, beide GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL
(v.l.).
1880 gegründeten Verbandes mit
Sitz in München, dem Brauereien
aller Größenklassen aus sämtlichen
Regionen Bayerns angeschlossen
sind, unter anderem einen kurzen
Abriss der umfangreichen Verbands
und Lobbyarbeit. Die Vertreter
des Verlages erläuterten die
neue Führungsstruktur sowie die
künftige Ausrichtung und sprachen
über aktuelle und künftige Projekte.
Personelle Erweiterung
bei Anderl Getränke
Florian Hundhammer wird ab 1.
September
2021 die Leitung Einkauf
und Category Management für
alle Warengruppen beim Getränkefachgroßhändler
Anderl Getränke
übernehmen, wie es heißt.
Florian Hundhammer
Mit dieser personellen Erweiterung
soll dem dynamischen Wachstum
einerseits und den rasanten Entwicklungen
in der Sortimentsstruktur
andererseits Rechnung getragen
werden, so die Meldung weiter. „Mit
Florian Hundhammer gewinnen wir
einen hoch motivierten Fachmann“,
ist der Geschäftsführer von Anderl
Getränke, Paul Anderl jun., überzeugt.
Hundhammer war zuletzt als
Geschäftsführer bei der Wolfra Bayrische
Natursaft Kelterei in Erding
tätig und verantwortete die Bereiche
Einkauf, Produktion, Logistik, Qualitätssicherung
und -management.
Welt-Biermarkt 2020:
Verluste deutlich
geringer als erwartet
Corona und die damit verbundenen
Einschränkungen des öffentlichen
Lebens setzen weltweit auch der
Braubranche zu. Das lässt sich
deutlich an der Entwicklung des
Bierausstoßes 2020 ablesen: Er
sank in dem Jahr der Pandemie um
4,9 Prozent auf 1,82 Mrd. hl und
damit auf das Niveau von 2008. Das
geht aus dem BarthHaas-Bericht
Hopfen 2020/2021 hervor, den der
Hopfenspezialist im Rahmen einer
Online-Pressekonferenz am 22. Juli
vorstellte.
Dennoch seien die Aussichten
für die Bier- und damit auch die
Hopfenbranche gut, zeigt sich Alexander
Barth, für den US-Markt
verantwortlicher Gesellschafter des
Familienunternehmens, überzeugt.
„Erfreulicherweise ist der Bierkonsum
weltweit längst nicht so stark
eingebrochen wie prognostiziert
wurde.“ Das bekräftigt auch der Verfasser
des Hopfen-Berichts, Heinrich
Meier. Im Oktober letzten Jahres sei
man aufgrund der Ausbreitung von
Covid-19 von einem Minus zwischen
8 und 14 Prozent ausgegangen.
Von der negativen Entwicklung im
vergangenen Jahr war, den Erhebungen
zufolge, die Mehrzahl der
insgesamt 172 Erzeugerländer be-
8 · GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 8/2021
KURZ BERICHTET