Anz SFZ-Zieker.indd 1 entsprechend GETRÄNKEINDUSTRIE 5/2021 · 25
Abb. 1: Eine Destillation unter reduziertem Druck verändert die Zusammensetzung des
Feinbrandes.
Obstart Proben-zahl
Gesamtes-tergehalt
ent-sprechend
Gesamtester weni-ger
Ethylacetat im
Gesamtestergehalt
entsprechend
Furfuralgehalt
entsprechend
Apfel 60 11 60 11
Birne 61 29 61 27
Marille 31 8 keine Regelung 22
Zwetsch-ge
50 15 keine Regelung 30
Kirsche 35 4 keine Regelung 18
Quitte 51 13 keine Regelung 30
Kricherl 18 2 keine Regelung 14
Pfirsich 9 1 keine Regelung 8
Tab. 1: Ergebnisse der Handelsproben in Bezug auf Gesamtester-, Ethylacetat- und Fur-furalgehalt
sowie ihre Beurteilung entsprechend den gesetzlichen Vorgaben
den Analysenvorschriften
des Codex B23.
Ergebnisse
Bezüglich des Parameters Gesamtester-gehalt
entsprachen von den insgesamt
315 untersuchten Handelsproben ledig-lich
83 den Vorgaben des Codex, wobei
in allen Fällen die Gehalte zu gering wa-ren.
Der hohe Anteil an nicht entsprechen-den
Proben war dabei bei allen Obstar-ten
etwa gleich, lediglich bei den Birnen-bränden
lag der Anteil der entsprechen-den
Proben bei knappen 50%. Bei Ker-nobstbränden
gibt es bei Unterschreitung
des Gesamtestergehaltes jedoch eine
Zusatzregelung, nach der das Produkt
auch dann den gesetzlichen Bestimmun-gen
genügt, wenn der um den Anteil an
Ethylacetat verminderte Restestergehalt
mindestens 30 % des Gesamtesterge-haltes
beträgt. Unter Berücksichtigung
dieser Regelung entsprachen alle Ap-fel-
und Birnenbrände den gesetzlichen
Vorgaben bezüglich Gesamtestergehalt.
Bei den Steinobstbränden existiert da-gegen
keine entsprechende Regelung.
Bezüglich des Parameters Mindestge-halt
an Furfural (im Codex „positive Fur-furolreaktion“)
entsprachen von den un-tersuchten
Proben nur 160 dieser Anfor-derung.
Die Verteilung, aufgeschlüsselt
auf die einzelnen Obstarten, fiel hier aber
sehr unterschiedlich aus. Besonders bei
den Apfelproben ist der Anteil der nicht
entsprechenden auffallend hoch und bei
den Steinobstbränden ist generell der An-teil
der entsprechenden Produkte höher
(Tab. 1). Bezüglich aller anderen hier un-tersuchten
Parameter entsprachen dage-gen
mehr als 90 % der Proben den ge-setzlichen
Vorgaben.
Bei den Ergebnissen der Versuchsproben
sind die sehr großen Konzentrationsun-terschiede
der einzelnen Parameter in den
Fraktionen Vor-, Mittel- und Nachlauf auf-fällig
(Tab. 2). Die höchste Abnahme im
Laufe der Destillation zeigt der Gesamtes-tergehalt.
Diese Abnahme ist nicht alleine