und gegenseitigen Verwandtschaft zwischen Stuckateuren und
Malern unproblematisch war, hätte sich die Wiederherstellung
der teilweisen gegenseitigen Verwandtschaft zwischen Malern
und Raumausstattern verheerend ausgewirkt. Seit der Novelle
2004 hatten sich weit über 25.000 meisterlose Betriebe, vor allem
Soloselbständige, als Raumausstatter eintragen lassen. Hätte
in dieser Zeit die Verwandtschaft bestanden, hätten alle diese
Betriebe fast unbeschränkt Beschichtungsarbeiten im Innenraum
ausführen dürfen. Deshalb wurde mit dem Meister Raumausstatter
damals auch die Verwandtschaft abgeschafft.
Bei einer Wiederherstellung wären im Rahmen des Bestandsschutzes
aber auch diese „Betriebe“ wieder in den vollen Genuss
der Verwandtschaft gekommen. Eine Begrenzung der Verwandtschaft
nur auf Meisterbetriebe wäre rechtlich nicht haltbar gewesen.
Deshalb hat sich der Bundesverband – erfolgreich! – gegen Wiederherstellung
Bundesverband
Farbe Gestaltung
Bautenschutz
Seit Juli 2019 ist die aktualisierte DIN 18202 – Toleranzen im Hochbau –
auf dem Markt. An der Norm wird in der Praxis oft die Beurteilung der Qualität von Malerarbeiten festgemacht, obwohl diese Norm
als Passungsnorm für Bauteile geschaffen wurde und somit hierfür gar nicht gedacht ist.
www.farbe.de
Toleranzen im Hochbau
Neuer Kommentar zur DIN 18202
des Rechtszustandes gewehrt. „Wir konnten
Raumausstatter und Maler von der Liste der Verwandtschaften
endgültig streichen“, erklärt Hauptgeschäftsführer Mathias Bucksteeg.
Der Rundbrief mit detaillierten Informationen zum Thema, der an
die Innungsorganisationen versendet wurde, ist zum Nachlesen
auf farbe.de im Mitgliederportal hinterlegt.
Zur DIN 18202 ist nun die 4. Auflage des Kommentares von Ralf
Ertl erschienen. Die Aktualisierung der Norm brachte keine wesentlichen
Veränderungen für das Maler- und Lackiererhandwerk.
Toleranzen und Grenzwerte blieben unverändert.
Neu eingeführt wurde das Boxprinzip, das sicherstellt, dass mehrere
bzw. unterschiedliche Toleranzanforderungen wie z. B. Eben-
heits- und Winkelabweichungen jeweils für sich eingehalten
werden und Additionen von zulässigen Abweichungen nicht zu
Passungsproblemen führen. Im Grunde wird für Bauteile durch
die Toleranzen eine dreidimensionale Hüllfläche (Box) beschrieben,
die das Bauteil nicht „verlassen“ darf.
Das „neue“ Boxprinzip wird im Kommentar anschaulich beschrieben
und bebildert, ebenso wie das richtige Messen von Maßabweichungen.
Die Kommentierung stellt aber auch deutlich heraus,
was die Norm nicht erfasst: z. B. können Stufen und Absätze
mit der DIN 18202 nicht beschrieben werden. Das Buch enthält
außerdem ein eigenes Kapitel zu Anwendungsgrenzen von Toleranzen.
Die vielen Beispiele und Aussagen auch zur Bewertung von optischen
Abweichungen in den verschiedenen Gewerken machen
den Kommentar für alle Bauschaffenden interessant. Insbesondere
für Sachverständige, die eine fundierte Vertiefung zum Thema
suchen, ist er empfehlenswert.
Detaillierte Informationen
und Bezugsquellen auf
farbe.de.
Veranstaltungshinweis
Zur Anwendung der DIN 18202 im Malerhandwerk führen wir mit
dem Autor des Kommentars, Dipl. Ing. Univ. Ralf Ertl, am Mittwoch,
22. September 2021, in Osnabrück im Rahmen des Architektentages
ein Seminar durch.
Interessenten können sich über maler-akademie.de anmelden.
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