Der Doemens-Neubau: Er steht und wir
sind drin
Beim Ausmisten der Archivunterlagen vor dem Umzug haben wir Planungsordner über einen Umbau eines
Gebäudes für Doemens im Münchner Süden aus dem Jahr 1996 gefunden, der über den Papierstatus nie hinausgekommen
ist. Doemens-Kenner wissen, dass es seitdem viele Anläufe, Wendungen, Diskussionen, Streit,
Planungsaufträge, Workshops, Gesprächsrunden, Austritte, Amtsniederlegungen… gegeben hat und im Kern
ist es immer wieder um die Frage gegangen „Wie kann die räumliche Zukunft für Doemens gelöst werden?“
2016 gab es dann den finalen Anlauf, der mit dem Umzug aus der Stefanusstraße in die Lohenstraße gekrönt
worden ist.
Holpriger Projektstart
2016
2016 begann das Projekt Lohenstraße
mit einem klugen Schachzug
der Gemeinde: Sie legte bei einem
Grundstücksverkauf ihr Veto mit
einem Vorkaufsrecht für Doemens
ein. Dass damit das Grundstück noch
lange nicht in das Eigentum von
Doemens überging, zeigten die nachfolgenden
monatelangen schwierigsten
Verhandlungen mit dem potenziellen
Käufer, dessen Rechtsanwalt
und der Gemeinde: Verhandlungen,
die eigentlich im Wochenrhythmus
vor dem Scheitern standen und es
drohte mehr als einmal ein jahrelanger
Rechtsstreit.
Es hat dann kurz vor Weihnachten
2016 doch noch mit dem Notartermin
funktioniert, nach einer sechsstündigen
22 · 1/2021
Marathonsitzung mit
zig Textänderungen im Notarbüro
haben alle unterschrieben und damit
war die Grundlage gestanden, um
konkrete Schritte aufzunehmen.
So einfach ist das dann aber nicht, bis
der erste Bagger kommt. Bevor ein
Bauamt überhaupt einen Bauantrag in
die Hände nimmt, braucht es einen verabschiedeten
Bebauungsplan. Daran
hat Doemens mitgewirkt. Es haben
nicht einfache Gespräche zur Förderung
stattgefunden. Die Eckpunkte
einer Finanzierung mussten verhandelt
werden und ja, wenn diese Punkte vorliegen,
danach darf man auch mit dem
Planen anfangen.
Nach der Rechtskraft des Bebauungsplanes,
der Baugenehmigung
Das über 5300 qm große Grundstück an der Lohenstraße Anfang August 2019
und den Erhalt der Förderbescheide
ging es an die Werksplanungen und
Ausschreibungen. Und tatsächlich:
Im Sommer 2019 folgte dann der
Spatenstich und der erste Bagger
rollte an. Dann ging es los. Jeder, der
schon einmal gebaut hat, weiß: Es
ist alles schwierig, komplex, mit viel
Ärger und einem enormen Zeitaufwand
verbunden. Aber man schafft
es. Ja, alles in normalen Zeiten, aber
dann kam Corona.
Corona führte dazu, dass die Grundsatzfrage
gestellt werden musste.
Grundsatzfrage bedeutet: „Steht die
Finanzierung oder muss man alles
stoppen oder unterbrechen, bis wirtschaftlich
wieder Licht am Ende des
Tunnels ist?“ Diese Fragen wurden
intensiv in zig Excel-Planungssheets
an Ostern 2020 bearbeitet und in der
nachfolgenden Präsidiumssitzung entschieden.
Es ging weiter mit dem Bau.
Aber natürlich hat Corona mit den
wirtschaftlichen Auswirkungen dazu
geführt, dass jeder zusätzliche Euro für
den Bau noch wesentlich mehr geprüft
worden ist. Es war eine intensive Zeit.
Doemens hat nun
Platz
Jetzt, im Herbst 2021, steht der Bau
und wir sind ins Neubaugebäude eingezogen.
Klar, es fehlen die letzten
technischen Installationen, die Einstellungen
von Lüftung und Heizung passen
noch nicht, die Außenanlagen sind
noch nicht fertig, aber es ist ein toller
Doemens Neubau