Die Abfüllanlage
wurde in Arena
Aufstellung
realisiert, wobei der
Raum in der Mitte
großzügig gestaltet
wurde: Beobachtung
der Aggregate im
Betrieb!
1/2021 · 25
CIP-Anlage für Füller, Mixer und
KZE.
Mit dieser Anlagenkonfiguration sind
die Lehrinhalte der Doemens-Ausbildungsgänge,
sowohl im Bereich der
Braumeister, aber auch bei den Brau-
und Getränketechnologen und den
Getränkebetriebsmeistern, optimal
darstellbar. Des Weiteren bieten die
Anlagen aber auch für die Kunden aus
der Industrie eine interessante Kon-
stellation, um Kleinchargen durch
Doemens produzieren zu lassen.
Die Festlegung der
Produktionsgröße
Ein weiterer Schlüsselpunkt für die
Lösung der bestehenden Herausforderungen
war die Größe der Aggregate.
Dementsprechend einigte man
sich schnell auf ein Produktionsvolumen
von 5 hl respektive 5 hl/h.
Zum einen hatte Doemens mit dieser
Größenordnung bereits im alten
Technikum sehr gute Erfahrungen,
zum anderen hat eine Befragung
von Studierenden und Kunden aus
der Industrie gezeigt, dass 5 hl eine
Größe ist, mit der Studierende sehr
gut zurechtkommen.
Seitens der Kunden, die Entwicklungsaufträge
und Abfüllversuche
bei Doemens machen, sind 5 hl ebenfalls
eine beliebte Größe, da mit den
Ergebnissen bereits Marktforschung
betrieben werden kann und auch die
Skalierbarkeit auf die Anlagen der
Kunden gegeben ist. Damit besitzt
Doemens die Flexibilität, auf vielseitige
Kundenanforderungen und
-wünsche eingehen zu können.
Dementsprechend wurde im weiteren
Verlauf das Augenmerk bei den
Produkten Bier, Wasser, CSD und
Saft auf 5-hl-Anlagen gelegt, aber
auch Trendgetränke wie Cider oder
Hard Seltzer können abgebildet
werden. Bei Spirituosen wurde das
Volumen, das bereits bei Doemens
installiert wurde (80 l Brennblase),
wiederum übernommen, da sich im
Bereich der Spirituosen diese Losgröße
als vorteilhaft erwiesen hat.
Mit der festgelegten Produktionsgröße
von 5 hl wurden dann Zulieferer
kontaktiert, ob sie eine solche
Größe überhaupt so darstellen können,
dass die Lehre an den Aggregaten
möglich und effektiv ist.
Dies gestaltete sich tatsächlich in einigen
Fällen schwierig, konnte aber
aufgrund der Flexibilität der Anlagenbauer
sehr gut gelöst werden. So
wurden beispielsweise beim Füller
statt der serienmäßig verbauten 16
Füllventile nur acht Ventile verbaut,
also einfach jedes zweite Ventil ausgelassen,
was wiederum zu einer Anlagenleistung
von 1000 Flaschen/h
führte.
Die Aufstellung der
Anlagen
Ein weiterer wichtiger Punkt war
die Aufstellung der Anlagen. Das
Sudhaus wurde nicht wie in Produktionsbetrieben
üblich mit der Bedienseite
zum Raum, sondern mit
der Rückseite zum Raum aufgestellt.
Dies ermöglicht den Studierenden
und Seminarteilnehmern einen vollständigen
Einblick in die gesamten
Leitungswege und die Technik des
Sudhauses – ohne Abbruch der Leistungsfähigkeit
und der Bedienerfreundlichkeit!
Die Abfüllanlage wurde in Arena
Aufstellung realisiert, wobei der
Raum in der Mitte mehr als großzügig
gestaltet wurde. Hierdurch kann
auch mit größeren Gruppen an Studierenden
jedes Aggregat erläutert
und im Betrieb beobachtet werden.
Weiterhin kann die Abfüllanlage mit
nur zwei Personen bedient werden.
Fazit
Trotz der manchmal notwendigen
Zugeständnisse an den Lehr- und
Fortbildungsbetrieb und der damit
verbundene erhöhte Flächenbedarf
waren insbesondere durch die Auswahl
der kleineren Aggregate sowie
die Kooperationsbereitschaft der
Zulieferer Sonderlösungen möglich.
Trotz der beschränkten Platzverhältnisse
wurde ein Technikum erstellt,
das sowohl seitens der Lehre als
auch der Bedürfnisse externer Kunden
nahezu keinerlei Wünsche offen
lässt. Das neue Doemens-Technikum
dürfte damit das modernste Technikum
sein, das derzeit weltweit in dieser
Breite existiert.
Dr.-Ing. Gerrit Blümelhuber
Auch eine Pilotanlage zur Bier-Entalkoholisierung
zu Forschungszwecken steht
im Doemens-Technikum!
Doemens Neubau