Kuratorium
Doe: Sie sind seit Oktober 2020 als
Nachfolger von Dr. Rudolf Michel
neuer Entwicklungsleiter für Getränke
und Bierapplikationen bei
GEA. In Ihrer Tätigkeit treffen Sie
immer wieder auf Doemensianer ….
Dr. Schneeberger: Tatsächlich trifft
man auf Doemensianer in allen Bereichen
der Erde und in den verschiedensten
Branchen… und das
ist gut so! Brauer, egal welcher Couleur,
haben immer sofort einen guten
Bezug zueinander.
Doe: Welche Erfahrungen hat GEA
mit Doemens-Braumeistern bzw.
-Brautechnologen gemacht?
Dr. Schneeberger: Durchwegs positive
– intern wie extern. Bei GEA
setzen wir Doemens-Absolventen
sowohl im Bereich „Engineering“ als
auch in den Bereichen „Sales“ und
„Technologie“ gerne ein. Aber auch
auf Kunden- und oder Lieferantenseite
sind Doemens-Absolventen
immer gern angenommene Gesprächspartner.
Lösungsorientierte
Ansätze gefallen uns hier ausgesprochen
gut.
Doe: Diese Ansätze sind dann auch
gefragt bei wichtigen Entwicklungen
der Brau- und Getränkebranche –
Schlagworte „Digitalisierung“ und
„Nachhaltigkeit“?
Dr. Schneeberger: Ein doppeltes
JA mit drei Ausrufezeichen!!! Wir
Brauer waren und sind schon immer
interessiert an nachhaltigen Lösungen,
nicht zuletzt aufgrund unserer
natürlichen Verbindung mit der
Landwirtschaft. Schauen Sie sich nur
die mannigfaltigen Initiativen an,
die momentan von den Brewers of
Europe zum Thema ‚Sustainability“
geführt werden. Gigantisch, welche
Projekte hier beschrieben werden.
Auch im Bereich „Digitalisierung“
waren und sind Brauereien immer
schon gut aufgestellt. Wir müssen jedoch
nun den Schritt auf die oberen
Ebenen der Automatisierungspyramide
schaffen, um die verfügbaren
maximalen Effekte letztlich voll auszuschöpfen.
Doe: Da sind wir wieder bei den Anpassungen
an die Bedürfnisse der
Brau- und Getränkeindustrie, Herr
Müller! Wie sehen Sie die Entwicklung
der Doemens Akademie in den
letzten zehn Jahren?
Das Doemens-Kuratorium im Oktober 2021: v.l.: Michael Schmitt, Fachverlag Hans
Carl; Peter Köstler, 1. Bürgermeister Gemeinde Gräfelfing; Klaus Gehrig, Ziemann-Holvrieka;
Dr. Andreas Brandl, Doemens; Dr. Lothar Ebbertz, Bayerischer Brauerbund;
Dr. Erika Hinzmann, Deutscher Brauer-Bund; Dr. Roland Folz, Pentair; Rüdiger Selig;
Stefan Stang, Private Brauereien Bayern; Dr. Mark Schneeberger, GEA; Michael Ullrich,
Ullrich Anlagenbau; Olaf Müller, Andritz Separation; Eva-Maria Kahle, Verlag W.
Müller: Ich sehe einen kontinuierlichen
Aufwärtstrend und die immer
bessere Befähigung, die Lücke zwischen
Handwerk und Studium zu
schließen. Der zunehmenden Internationalisierung
wurde ebenso
Rechnung getragen wie dem Trend,
die Ausbildung bis zum „Point of
Contact“ mit dem Verbraucher weitervoranzutreiben.
Die zahlreichen
Sommelier-Angebote sind hier ein
sehr gutes Beispiel. Wachsende Zahlen
an Studierenden und letztendlich
der imposante Neubau sprechen in
diesem Zusammenhang eine klare
Sprache. Und die Reise geht weiter,
da bin ich mir völlig sicher.
Doe: Andritz Separation ist mit Ihrer
Person seit 2017 im Doemens-Kuratorium
vertreten. Warum?
Müller: Zum einen engagiere ich
mich aus eigenem Interesse und der
Freude daran, meine Erfahrungen,
und da habe ich mittlerweile einige
sammeln dürfen, an junge Menschen
weitergeben zu können. Doemens
hält immer schon enge Kontakte
zu Zulieferunternehmen der Brau-
und Getränkeindustrie und viele
‚Doemensianer‘ arbeiten in diesen
Betrieben, die mit Doemens zusammenarbeiten
und sich entsprechend
eingebracht haben. Es ist also eine
Win-win-Situation. Die Studierenden
erfahren auf der einen Seite
früh, was von führenden Firmen in
der Brau- und Getränkeindustrie erwartet
wird und wie man sich dafür
entsprechend aufstellen muss. Auf
der anderen Seite kommen die Firmen
früh mit den Talenten in Kontakt,
die später einmal in den eigenen
Reihen arbeiten könnten.
Doe: Die GEA bringt sich schon
seit Langem im Doemens-Kuratorium
ein. Herr Dr. Schneeberger, Sie
rücken für Dr. Rudolf Michel als
Kuratoriumsmitglied nach. Warum
engagiert sich ein großer Konzern
ausgerechnet für ein mittelständisches
Fort- und Weiterbildungsinstitut
der nationalen und internationalen
Getränkebranche?
Dr. Schneeberger: Zum einen natürlich,
um am Puls der Zeit vor allem
auch der jungen Leute zu bleiben.
Verhaltensweisen der kommenden
Generationen sind für uns immer
interessant zu beobachten, um ggfs.
auch für uns die richtigen Schlüsse
herauszunehmen. Gleichzeitig
verstehen wir uns aber als Technologieführer,
der wertvolle Impulse
hinsichtlich Ausrichtung des Instituts
geben kann. Nicht zuletzt deshalb
unterstützen wir auch großzügig die
neue Doemens-Heimat mit neuesten
Technologien, um bei Doemens auch
die notwendigen Voraussetzungen
für eine erstklassige Fortbildung zu
garantieren.
Doe: Das Doemens-Kuratorium ist
mit Persönlichkeiten der Getränkebranche
besetzt. Herr Müller, Sie
haben in bedeutenden international
tätigen Unternehmen tragende Rollen
eingenommen und wie Sie vorhin
1/2021 · 59
Sachon und RA Prof. Dr. Udo Bühler