Kuratorium
sagten, einiges an Erfahrung gesammelt.
Mit diesem Fundus an Erfahrung
und Expertise kann das Doemens
Kuratorium und sein Umfeld
nur profitieren?
Müller: Das Kuratorium sehe ich als
beratendes Organ, welches mit Präsidium,
Mitarbeitern und Schülern
vertrauensvoll zusammenarbeitet.
Es unterstützt beispielsweise mit
Firmenvorstellungen, Fachvorträgen
oder Vorlesungen, um die starke
Bande zwischen Doemens und der
Industrie aufrecht zu erhalten und
immer wieder auch neue Impulse
geben zu können. Stichworte sind
hier u. a. Nachhaltigkeit, Digitalisierung
und ähnliche Themen, welche
die Industrie umtreiben und intelligent
in den Lehrplan eingebracht
werden sollten und bereits eingebracht
wurden.
Im Kuratorium habe ich die Erfahrung
gemacht, dass das Team der
Star ist. Es ist die Zusammensetzung
des Kuratoriums, die immer wieder
zu interessanten Diskussionen führt,
von denen alle Beteiligten wertvolle
Informationen mitnehmen können.
Der Wille etwas Fassbares und Reales
für die Studierenden zu erreichen,
ist deutlich spürbar und die
Resultate im Besonderen unter meinem
Vorgänger, Herrn Dr. Rudolf
Michel, können sich meiner Meinung
nach durchaus sehen lassen.
Doe: Sie sind nun seit April 2021
neuer Vorsitzender des Doemens
Kuratoriums.
Müller: Ich habe als langjähriges
Mitglied des Kuratoriums die Arbeit
der Gruppe immer sehr geschätzt.
Das Amt des Vorsitzenden wurde
viele Jahre von Herrn Dr. Michel
und seinem sehr engagierten und
nimmermüden Adjutanten Rüdiger
Selig sehr gut ausgefüllt. Als ich nun
gefragt wurde, ob ich den Stab von
Dr. Michel übernehmen möchte, war
es mir eine Freude, hier zuzusagen.
Doe: In einer neuen Funktion will
man oft neue Sachen anschieben.
Was schwebt Ihnen in Ihrer neuen
Funktion bei Doemens so vor?
Müller: Vieles, was das Kuratorium
angeschoben hat, war wichtig
und richtig. Daher möchte ich hier
gar nicht so viel ändern. Die traditionellen
Veranstaltungen werden
wir sicherlich beibehalten, allerdings
möchte ich mich mit den Verantwortlichen
aus allen Bereichen
regelmäßig austauschen, um neue
Anregungen und Verbesserungsvorschläge
aufzunehmen und daraus
ggf. spannende neue Ad-Hoc-Events
abzuleiten.
Doe: Die da wären?
Müller: Ich denke da an die Brau-
und Getränkeindustrie im Wandel
der Zeit. Die Dinge, die die Indus-
trie bewegen, sollten auch schon früh
Doemens bewegen. Schnupper-Praktika
in der Industrie sind ein anderes
Thema und da ich ja bekanntlich ein
geselliger Mensch bin, fällt mir auch
sofort der Plan eines BBQ mit den
Studierenden auf dem neuen Campus
Gelände ein, natürlich durch das
Kuratorium gesponsort (schmunzelt).
Schön wäre dazu ein Glas-Kurator
aus der Doemens-Brauerei …
aber ich schweife ab ….
Doe: Der Doemens-Neubau ist ein
schönes Stichwort …
Müller: Der Neubau macht das Studieren
in Doemens noch attraktiver,
er ist einfach beeindruckend und
setzt neue Maßstäbe für die Branche,
seien es die Hörsäle, das technische
Equipment oder auch die neue Versuchsbrauerei.
Der Neubau wird ein
Magnet für Studenten werden, die
eine solide Ausbildung in erstklassigem
Ambiente anstreben.
Doe: Welche Impulse konnte das
Doemens-Kuratorium in Sachen
Neubau geben?
Müller: Bei der Planung wurde das
Kuratorium regelmäßig informiert
und Anregungen wurden entsprechend
gegeben. Das Hauptaugenmerk
lag allerdings auf den Bereich
Unterstützung. Und hier hat sich die
Zulieferindustrie der Brau- und Getränkebranche
im großen Stile eingebracht,
um der attraktiven Außenhülle
auch ein spannendes Innenleben
zu geben – sei es durch Unterstützung
der Doemens-Technikums-Anlagen
oder durch finanzielle Unterstützung.
In diesem Zusammenhang möchte
ich auch ausdrücklich auf die gute
Zusammenarbeit des Kuratoriums
mit Dr. Wolfgang Stempfl, 1. Vorsitzender
des Freundes- und Förderkreis
Doemens, hinweisen, der in rastloser
Manier das „Unterstützungs-Projekt“
erst aus der Taufe gehoben und dann
professionell umgesetzt hat.
Doe: Der Neubau ist also auch ein
deutliches Signal an die Getränkebranche
für qualifizierte hochwertig
ausgebildete Fach- und Führungskräfte?
Müller: Das sehe ich unbedingt so.
Die Branche ist weder altbacken
noch verstaubt, sondern flexibel, innovativ
und dem Zeitgeist folgend.
Dementsprechend benötigen wir
auch Führungskräfte, die in dieses
Branchenbild passen und diese wiederum
brauchen das Umfeld, in dem
sie sich wiederfinden und entwickeln
können. Daher ein klares Ja. Der
Neubau ist das gewünschte starke Signal
an die Branche.
Dr. Schneeberger: Glückwunsch zunächst
zur neuen Doemens-Heimat
– sicherlich ein absolutes Highlight
in der langen Geschichte von Doemens.
Ich persönlich gehe davon aus,
dass die neue Heimat die mannigfaltigen
Aktivitäten von Doemens weiter
verstärken wird. Gerade auch die
exzellente technische Ausstattung
bietet nicht nur den Lernenden, sondern
auch Brauereien und Getränkebetrieben
weltweit paradiesische
Möglichkeiten zum Testen. Insofern
fühlen auch wir als Teil des Kuratoriums
uns dem Spirit des Neuen verbunden.
Doe: Welche Rolle wird dann Doemens
in den nächsten zehn Jahren
spielen?
Müller: Die positive Entwicklung
der letzten zehn Jahre wird sich fortsetzen.
Doemens bleibt nie still und
ruht sich auf seine Lorbeeren aus.
Doemens nimmt – wie bereits anfangs
erwähnt – die Bedürfnisse der
Branche auf und bietet passgenaue
Konzepte und Lösungen an, jüngstes
Beispiel ist doch die erfolgreiche
Ausbildung zum Destillat-Sommelier.
Wenn man unter der Leitung
von Dr. Werner Gloßner und seinem
qualifizierten Team diesen Willen zur
ständigen Erneuerung und Verbesserung
beibehält, und daran glaube ich
fest, wird Doemens weiter wachsen
und gedeihen, auch wenn der Wettbewerb
auf dem Ausbildungssektor
nicht kleiner werden wird. Aber
Doemens ist hier gut gewappnet.
Doe: Herr Müller, Herr Dr. Schneeberger,
vielen Dank für das Gespräch.
Andreas Hofbauer
60 · 1/2021