Marktplatz Deutschland
von den gut 7 % des Handwerks ab, ist aber
nachvollziehbar, da Lagerhaltungseffekte
(Hamsterkäufe und Reservierungen) hineinspielen.
Das physische Plus der Fachschiene
dürfte bei ca. 3-5 % an Menge liegen, also
auch 2021 im Querschnitt der letzten Jahre,
plus Preissteigerungen. Die aktuelle Situation
im Handwerk ist mithin sehr entspannt, analysiert
das Marktforschungsbüro Querschiesser
auf Basis von ziemlich genau 2.000 Interviews
zwischen August und Oktober 2021.
Geschäftsführer Arno Kloep beschrieb auf
seinem Trendkongress am 28. Oktober im
Maritim-Hotel in Düsseldorf den Hörern im
wie eh und je vollgefüllten Vortragssaal die
aktuelle Lage:
„Es fehlt keine Kaufkraft, man benötigt keine
neuen Produkte, es fehlt keine Werbung,
es fehlt nicht an Effizienz. Bei den Subventionen
darf es nach Meinung der Branche
gerne noch ein bisschen mehr sein (wobei
aufmerksame Marktbeobachter anderer
Meinung sind, weil die Montagekapazitäten
völlig ausgeschöpft sind). Konzentration
im Großhandel, Schwarzarbeit und
Hamsterkäufe
Ratingrichtlinien sind kein Thema. Es läuft
im SHK-Handwerk. Oberste Regel für das
Tagesgeschäft: Nur keine Veränderung des
funktionierenden Systems. Gegenüber den
Endkunden sind die Stundenverrechnungssätze
des Geschäftes (Empfehlungen, Werbung,
Internet) liegen die Empfehlungen in der
Durchschnittlich 8,54 Wochen pro Anwender
Kapazitätseffekt Branche: ein Monatsumsatz = 8,5%
Reservierungen beim Großhandel
Hamsterreservierungen
um ca. 6,5 % gestiegen, die Materialpreise
um ca. 8,6 %. Bei den Treibern
Durchschnittlich 9,47 Wochen pro Anwender
Kapazitätseffekt Branche: 5,5 Wochenumsätze = ca. 11%
Einlagerung beim Handwerk. Zusammen mit den Reservierungen beim Großhandel verfügt das Handwerk
bereits für etwa zweieinhalb Monate über Ware. Die wird es 2022 zunächst einmal verbauen.
EINIGE GENERELLE ZAHLEN.
Etwa eine Million meist kleine und
mittelständische Handwerksbetriebe in
130 Handwerksberufen mit und ohne
Meisterpflicht sind in Deutschland tätig.
Die stärkste Gruppe stellt das Ausbaugewerbe.
Der Umsatz der Gesamtbranche
betrug im Vorcoronajahr 2019 rund
640 Milliarden Euro und sie beschäftigte
5,6 Millionen Erwerbstätige. Somit
arbeiten über 12 Prozent der deutschen
Bevölkerung „handwerklich“. Leider hält
ein Trend an: Die Zuwanderung durch
Auszubildende ging seit dem Jahr 2000
um 40 % auf rund 363.000 Verträge
insgesamt zurück. Zu den beliebtesten
Handwerks-Ausbildungsberufen gehören
jedoch nach wie vor der Kraftfahrzeugmechatroniker,
der Elektroniker
und der Anlagemechaniker Sanitär-,
Heizungs- und Klimatechnik. 2020
unterschrieben im SHK-Gewerk 39.000
Schulabgänger einen Ausbildungsvertrag,
davon 2 % weibliche Berufsanfänger.
Den Montagemarkt teilen sich
48.000 SHK-Betriebe in 2020. Deren
Zahl schmolz in den letzten zehn Jahren
von 52.000 auf diesen Stand. Indes
stieg zeitgleich die Schar der
SHK-Beschäftigten von 341.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern in 2010
auf 382.000 in 2020.
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