Marktplatz Deutschland
Dimensionen zur Gestaltung auf dem Weg zu PreFab
Weiterentwicklung des eigenen Selbstverständnisses
vom Produkthersteller zum
Anbieter komplexer Systemlösungen
Weiterentwicklung des Sortiments hin zu
ggf. gewerkübergreifenden Teilsystemen
Ausrichtung der Logistik und des Supply
Chain Managements an die veränderte
Wertschöpfung
Quelle: Dr. Wieselhuber & Partner
chen oder eine Kooperation eingehen? Denn
gerade dann, wenn bestehende Produktlösungen
und Kompetenzen nicht ausreichen,
ein für den Verarbeiter vor Ort attraktives
Prefab-Modul zu liefern, bietet sich eine Kooperation
mit anderen Produktherstellern an.
Kooperation dieses Umfangs und Tragweite
bedürfen klarer Gestaltung und konsequenter
Beobachtung, denn sonst ist die Gefahr groß,
dass dieses Zukunftsthema im Unternehmen
verbrannt wird, weil eine Kooperation nicht
funktioniert hat.
Wichtig bei der Ausgestaltung der vorgefertigten
Systeme ist die Orientierung am Bauprozess,
der Ausführung im Objekt und dem
greifbaren Nutzen für die beteiligten Gewerke
bzw. Auftraggeber. Die eigentliche Vorfertigung
wiederum ist regelmäßig ein Geschäftstyp,
der bis dato noch nicht umfassend angeboten
wird: idealerweise teilautomatisierte
Montage von Komponenten von planbasierten
Systemen und Baugruppen.
In der Schnittstelle zur Objektplanung liegt
ein wichtiger Gestaltungsaspekt, denn die
Attraktivität für die Kunden und die Effizienz
in der Wertschöpfung wird maßgeblich
dadurch beeinflusst, wie gut die Anbindung
Kooperationen mit Herstellern (Sortiment/
Lösungen) und Dienstleistern (Fertigung)
Anbindung der digitalen integralen Planung
(BIM) an Fachplaner, Handwerk und interne
Wertschöpfung
Anpassung der Vermarktung hinsichtlich
Zielgruppen, Argumente und Customer
Journey
an die digitale Planung bzw. den BIM-Planungsprozess
integriert ist. Brüche oder Ineffizienzen
an dieser Stelle sind von Beginn
an konsequent zu vermeiden.
Sowohl die objektspezifische Planung dieser
Systeme als auch die Fertigung erfordern
ein klares Bekenntnis zur und konsequente
Umsetzung dieser Leistungsausweitung, um
eine sonst drohende ewige Diskussion zu
vermeiden, dass man damit zu bestehenden
Kunden wie Verarbeiter und Fachplaner in
„Wettbewerb“ tritt. Durch diese Verlagerung
der Wertschöpfung entspannen sich jedoch
Engpässe dieser Zielgruppen.
Je nachdem ob die Vorfertigung intern, beim
Kooperationspartner oder ggf. externen
dritten Dienstleister erfolgt, verändern sich
die Anforderungen an die Supply Chain im
Hinblick auf Schnittstellen und Reaktionsgeschwindigkeit.
Die Vermarktung und Ansprache der Zielgruppen
ändern sich, denn gerade, wenn
Gewerkgrenzen berührt oder überschritten
werden rücken neue Zielgruppen in den Fokus.
Zudem sind die Empfänger der Argumente
für beispielsweise Bauzeitverkürzung eher
der Architekt, Baumanager oder Bauherr. Hier
muss das Targeting und die Argumentation
zielgruppengerecht angepasst und ergänzt
werden und die Customer Journey unter Berücksichtigung
der neuen Zielgruppen und
digitalen Aspekte gestaltet werden.
Zentraler Erfolgsfaktor bei Veränderungen
des Lösungssortiments und des Leistungsangebots
ist die Entwicklung und Verankerung
einer systemübergreifenden Denk- und
Arbeitsweise, also der kulturellen Weiterentwicklung.
Eine nicht leichte Aufgabe das seit
Jahrzehnten tradierte verhalten neu auszurichten.
Fazit
Prefab und Vorfertigung werden in den kommenden
Jahren an Bedeutung gewinnen und
Verarbeitern und Fachplanern neue effiziente
und überzeugende Lösungen bieten. Die
Bauprodukthersteller sind gut beraten, sich
jetzt mit entsprechenden Antworten und Lösungen
zu befassen und diese konsequent zu
implementieren. Im Zuge dieser Entwicklung
sind insbesondere das eigene Leistungsangebot
zu ergänzen und die BIM-Strategie zu
gestalten.
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