Handel & Industrie
Im RAS Interview: Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender & CEO Wilo Gruppe
„Globalisierung 2.0“
als neue Herausforderung
Im Januar 2020 veröffentlichte
die RAS erstmalig ein
ausführliches Interview mit
Oliver Hermes. Vor allem
die Digitale Transformation,
auch vor dem Hintergrund
des damals kurz vor der
Fertigstellung stehenden
Wiloparks in Dortmund und
damit ein weiterer Meilenstein
auf dem Weg zum
„Connected Champion“,
bildeten damals die Inhalte.
Nun, eineinhalb Jahre später,
müssen Inhalte anders und neu
hinterfragt werden. Denn die
Herausforderungen für ein global
tätiges Unternehmen sind.
Auf Grund der Corona-Pandemie
nicht weniger geworden, wie Oli-
Die Neugestaltung des Wilo-Hauptsitzes ist mit einem Investitionsvolumen von rund 300 Mio. EUR das größte Projekt in
der Firmengeschichte
Damals konnte noch niemand die
Auswirkungen durch Covid-19
auch nur erahnen. Die WILO SE
scheint die Situation wirtschaftlich,
laut den Meldungen aus
Ihrem Unternehmen, aber gut
bewältigt zu haben?
Hermes: Trotz der unverändert
äußerst widrigen und stark durch
die Corona-Pandemie geprägten
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen
ist die Wilo Gruppe
gut durch die Krise gekommen.
Uns ist es damit gelungen, in den
vergangenen 15 Jahren den Umsatz
sogar zu verdoppeln.
RAS: Wie begegneten Sie den
durch die Pandemie bedingten
Herausforderungen in den vergangenen
Monaten und auch
noch aktuell?
Hermes: Wir freuen uns über die
ersten guten Quartalsergebnisse,
zeigt es doch, dass die durch
uns ergriffenen Maßnahmen und
Strategien zur Eindämmung der
Auswirkungen der Corona-Panver
Hermes im Gespräch erläutert.
Weitere Themen-Schwerpunkte:
Digitale Transformation,
Nachhaltigkeit und das Thema
Wachstum.
RAS: Herr Hermes, unser letztes
persönliches Treffen liegt nun
schon mehr als 1,5 Jahre zurück.
demie ebenso wie die vorsichtige
Ausgabenpolitik Wirkung zeigen.
Wir beobachten aber die aktuellen
Entwicklungen sehr genau,
um bei Bedarf schnell und flexibel
auf sich ändernde Rahmenbedingungen
reagieren zu können.
Einer der entscheidenden Gründe
war und ist: Ohne Pumpen
funktioniert gesellschaftliches
Leben nicht. Was das Herz für
den menschlichen Körper ist, ist
die Pumpe für kritische Infrastrukturen.
Aus diesem Grund sind wir
in vielen Ländern weltweit als systemrelevant
eingestuft worden.
So konnten wir an unseren Standorten
immer zumindest ein Minimum
an Arbeitstätigkeit aufrechterhalten.
Wir haben damals recht
früh im April 2020 entschieden,
keine Kurzarbeit einzuführen. Im
Gegenteil, wir haben gerade auch
am Stammsitz in Dortmund die
Produktion hochgefahren.
RAS: Eine Nachfrage: Homeoffice
Pflicht, wo es möglich ist,
so war die Vorgabe der Politik.
Wie sehen Sie diese Position?
26 RAS | OKTOBER 2021 www.ras-online.com
/www.ras-online.com