Editorial
Wir leben in einer Zeit,
die noch nie so volatil,
unsicher, komplex und
ambivalent war wie
jetzt – der sogenannten
„VUKA“-Welt. Die neue
Bundesregierung wird
sich dieser Herausforderung
nicht entziehen
können.
Menschen). Gut die Hälfte der Weltbevölkerung lebt bereits in
städtischen Siedlungen.
Derzeit wächst die Weltbevölkerung langsamer, aber immer noch
um 82,4 Mio. pro Jahr. Das entspricht knapp der Bevölkerung
der Bundesrepublik Deutschland – um die Dimension einmal ins
Verhältnis zu setzen. Trotz der deutlichen Verlangsamung beim
Bevölkerungswachstum werden laut UN-Prognose ab dem Jahr
2060 voraussichtlich 10 Mrd. Menschen saubere Luft, sauberes
Wasser und Nahrung benötigen. Daher ist zu hoffen, dass die
aktuell international vereinbarten Klimaziele, zumindest von den
Ländern, die diese ratifiziert haben, in jedem Erdteil weiter verfolgt
werden.
Die Haustechnik kann dazu ihren Anteil leisten. In Deutschland
ist zu erwarten, dass von der neuen Regierung jetzt vielleicht
noch größere Anstrengungen und Veränderungen verpflichtend
werden. Dazu gehört auch die Frage, ob es bei der Technologie-
Offenheit bei Wärmeerzeugern bleibt. Oder gibt es gerade mit
Blick auf die energetische Sanierung noch klarere Ansagen, was
zukünftig erlaubt ist und was nicht?
Dann darf man auf die gesellschaftliche (Kosten-)Diskussion
gespannt sein – und die Ausgestaltung der Förderung für den
Austausch von Altanlagen. Wie gesagt, die Antworten in der
VUKA-Welt werden nicht einfacher.
Tel.: +49 (0) 172 20074 22, n.klein@krs-redaktion.de
Leben in der
„VUKA“-Welt
Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland hat gewählt. Was
auch immer jetzt die zukünftige Bundesregierung tatsächlich auf
die politische Agenda und damit in die Entscheidungsfindung
des Parlamentes einbringen wird, der Realität können sich die
politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger genauso wenig
entziehen, wie wir in unserem Berufs- und Privatleben: Wir leben
in einer Zeit, die noch nie so volatil, unsicher, komplex und ambivalent
war wie jetzt – es ist die sogenannte „VUKA“-Welt.
Das bedeutet u.a. auch, um den Blick auf unseren Wirtschaftszweig
zu lenken, dass ein Business nur noch bedingt planbar ist.
Das erlebt gerade die SHK-Fachschiene durch die Herausforderungen
auf Materialseite. Aussagen zu Preisen und Verfügbarkeiten
wagt kaum jemand über dieses Jahr hinaus von Seiten der
Hersteller konkret zu treffen. Waren Lieferzeiten bei Produkten
im normalen Tagesgeschäft selten ein Thema, so hat sich das in
diesem Jahr deutlich verändert. Die globalen Lieferketten und
Entscheidungen bei internationalen Rohstofflieferanten und
Zulieferern sind offenbar – zumindest aktuell – nur bedingt beinflussbar
und damit zu steuern.
Das heißt aber nicht, dass klare (politische) Ziele gesetzt bleiben
müssen und diese konsequent weiter zu verfolgen sind. Dazu
gehört die Klimapolitik und damit verknüpft der Zugang für die
weltweit wachsende Erdbevölkerung zu sauberem Trinkwasser.
Warum ist der Blick über den „Tellerrand Deutschland“ daher so
wichtig? Dafür genügt der konkrete Blick auf die Bevölkerungsentwicklung
dieser Erde, einsehbar z.B. in den aktuellen Veröffentlichungen
des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung.
In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Weltbevölkerung
mehr als verdoppelt (1970: 3,7 Mrd. Menschen; 2020: 7,8 Mrd.
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