Schaufenster Haustechnik
Ein Blick auf zwei Systeme
Deckenstrahlplatten oder Lufterhitzer
56 RAS | OKTOBER 2021 www.ras-online.com
Produktkunde & Trends
Die Beheizung und Wärmeverteilung
von Hallen kann
mit verschiedenen Anlagen
umgesetzt werden. In
diesem Vergleich werden
die jeweiligen Rahmenbedingungen
bei der Nutzung
von Deckenstrahlplatten und
Lufterhitzern aufgezeigt.
Vorab: Die Wärme von oben
punktet dabei u. a. mit ihrer
Effizienz und Anpassungsfähigkeit,
so Autor: Ralph
Müller, Geschäftsführer von
RMBH.
Sowohl die Deckenstrahlplatten
(DSP) als auch Lufterhitzer werden
überwiegend im Segment
Nichtwohngebäude (NWG) genutzt.
Dies sind etwa Produktions
oder Lagerhallen sowie andere
große Räume für gewerbliche
oder industrielle Zwecke bis
hin zu Sporthallen. Bürogebäude,
Schulen oder Hotels zählen
ebenfalls zum Segment, werden
jedoch in der Regel mit anderen
Heizsystemen und anderer Wärnicht
vernachlässigt werden darf.
Dazu passt auch die Aussage
der Studie „Umweltfußabdruck
von Gebäuden in Deutschland“
(BBSR-Online-Publikation Nr.
17/2020): Bis zu 70 % der Umweltauswirkungen
werden durch
Nutzung und Betrieb verursacht.
Nimmt man die angestrebten Ziele
zur Reduzierung der Erderwärmung
und des CO2-Ausstosses
hinzu, wird die Bedeutung von
Nichtwohngebäuden hinsichtlich
des (End-)Energieverbrauchs und
des Klimaschutzes noch größer.
Energieeinsatz und
Flexibilität – Lufterhitzer
Zunächst ist danach zu fragen,
wie die beiden Systeme DSP und
meverteilung betrieben. Die rund
2,7 Mio. NWG haben einen Anteil
von ca. 12,5 % am Gesamtgebäudebestand,
der etwa 21,65
Mio. beträgt. Die Aufteilung
beim Endenergieverbrauch fällt
anders aus: Hier haben die NWG
einen Anteil von rund 34 %. Darin
sind neben Heizung auch Kühlung,
Belüftung, Klimatisierung,
Beleuchtung usw. enthalten. Der
Bereich Raumwärme nimmt mit
fast 70 % (204 von 294 TWh
endenergiebezogener Gebäudeenergieverbrauch)
den größten
Anteil ein. In dieser Betrachtung
werden die Heizung und die Wärmeverteilung
in den Mittelpunkt
gestellt. Schon anhand dieser
Zahlen zeigt sich, dass der Sektor
bei den Umweltauswirkungen
Lufterhitzer arbeiten. Letztere
funktionieren häufig dezentral
und werden mit Gas oder Flüssiggas
betrieben. Sie heizen und
kühlen – je nach Ausstattung
– größere und große Hallen.
Die bei der Verbrennung entstehende
warme Luft wird frei oder
über Kanäle oder Rohrsysteme
verteilt. Dazu sind leistungsfähige
Ventilatoren und Motoren erforderlich.
Bei den dezentralen
Warmlufterzeugern muss eine
Abgasführung installiert werden.
Installiert werden die Geräte je
nach Raumhöhe unter der Decke
oder im hohen Seitenbereich.
Eine Variante sind Warmwasser-
Lufterhitzer, die an einen Wärmeerzeuger
angeschlossen sind.
Hier werden Wärmetauscher und
Gebläse genutzt, um die warme
Luft in die Halle zu bringen. Unabhängig
von der Ausgestaltung
des Systems wird aber immer das
Medium Luft als Energieträger
eingesetzt, um die Erwärmung
einer Halle zu erreichen. Diese
Konvektion funktioniert nur bei
einem strömungsfähigen Stoff.
Energieeinsatz und Flexibilität
– Deckenstrahlplatten
Wassergeführte Deckenstrahlplatten
geben Wärme oder
Kälte ab, die durch ein zentrales
System bereitgestellt wird.
Ein Wärmeerzeuger – und mit
ihm der verwendete Brennstoff
– kann ausgetauscht oder modernisiert
werden, etwa zu einer
Hybridanlage. Ob Wärmepumpe,
Gas-Brennwertgerät oder eine
andere Quelle – die Wärmeverteilung
bleibt davon unberührt.
Grundsätzlich gilt das auch bei
den dezentralen Systemen mit
Lufterhitzern. Die DSP arbeiten
allerdings mit Strahlungswärme:
Alle Hüllflächen und Gegenstände
werden temperiert, ohne dass
Ralph Müller, Geschäftsführer der
RMBH GmbH im fränkischen Herrieden.
In dieser Industriehalle wurde eine Kombination von Deckenstrahlplatten und
Premium-LED-Leuchten installiert.
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