der Gebindearten. Einzelne Sorten werden
je nach Vertriebsweg und Kundenwunsch
in bis zu 15 verschiedenen Flaschenformen,
-größen und Materialarten
abgefüllt. Das gleiche Mineralwasser
erhält für Gastronomie, Fachhandel
und Discounter seinen eigenen Auftritt.
Blocklagerung verliert
ihre Vorteile
Wenn sich jedoch die Gesamtmenge
auf immer mehr Varianten und Sorten
verteilt, stößt die manuelle Lagerung an
ihre Grenzen. Das gilt vor allem für die in
der Getränkeindustrie vorherrschenden
Blocklagerung mit Mehrfachstaplern.
Die Zahl der Blöcke, der damit verbundene
Platzbedarf und die Wegezeiten
steigen rasant, sodass diese einfache
Lagertechnik ihre praktischen und wirtschaftlichen
Vorteile verliert. Als Alternative
zum Blocklager bieten sich automatisierte
Lösungen an, die sich jedoch
an der hohen Leistung der Blocklager
messen lassen müssen. Erschwerend
kommt hinzu, dass in der Getränkeindustrie
seit einigen Jahren ein Trend zur
Heckverladung besteht. Bei den Herstellern
fahren immer häufiger Lkw vor,
deren Aufbauten nicht speziell für den
Getränketransport konzipiert wurden.
Aus Gründen der Flexibilität setzen die
beauftragten Spediteure zunehmend
auf Standard-Equipment, das je nach
Auftragslage auch in anderen Branchen
eingesetzt werden kann. Die Heckbeladung
führt aber zu einem zusätzlichen
Arbeitsschritt, weil die Mehrfachstapler
die Paletten jetzt nicht mehr auf ihre
Endposition stellen können. Ein Befahren
der Ladefläche kommt für sie aus
Gewichtsgründen nicht infrage. Dafür
müssen jetzt Hand- oder Elektrohubwagen
eingesetzt werden, die maximal
drei Paletten hintereinander aufnehmen
können.
Trend zu Mischpaletten
Bei gemischten Ladungen kommt
hinzu, dass die Paletten in der richtigen
Reihenfolge abgestellt werden müssen.
Das wiederum bedeutet, dass die Getränke
bei der Heckverladung im Warenausgang
sequenziert werden müssen.
Die hier benötigte Leistung liegt
oftmals bei 400 bis 500 tourengerecht
bereitgestellten Paletten pro Stunde,
wobei es sich nicht nur um Vollpaletten,
sondern auch um Mischpaletten
handelt. Apropos: Hier haben wir es
mit einem weiteren Trend zu tun, denn
immer häufiger müssen die Bestellungen
des Handels individuell zu Mischpaletten
aus Gebinden kommissioniert
werden. Aufgrund der vielen verschiedenen
Gebindearten und -formen wie
Kästen, Fässer oder Sixpacks lässt sich
dieser Prozess nur mit großem Aufwand
automatisieren.
Eine weitere Herausforderung besteht
im Leerguthandling – das gilt zumindest
für Deutschland. Während in fast
allen Industriezweigen die Fahrzeuge
leer auf den Hof fahren und direkt beladen
werden können, muss in der Getränkebranche
zunächst das Leergut
entladen werden. Leergut von Fremdabfüllern
muss aussortiert und für die
spätere Beladung bereitgestellt werden.
Das übrige Leergut muss sortiert,
gereinigt und zwischengepuffert werden,
um es anschließend just in time
an die Abfüllanlage zu transportieren.
Eine Mehrweg-Glasflasche schafft bis
zu 50 Umläufe. Das bedeutet, dass in
den Produktionsprozess 2 bis 2,5 Prozent
Neuglas eingebracht werden. Eine
Mehrweg-Kunststoffflasche schafft hingegen
nur vier bis fünf Umläufe, sodass
der Produktion rund 20 Prozent neue
Kunststoffflaschen zugeführt werden
müssen. Hinzu kommen neue Deckel,
Etiketten und weitere Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe, die gleichzeitig und in
großen Mengen an die Abfüllanlagen
zu bringen sind.
Lösungsbaukasten bietet
Vorteile
Wenn in der Getränkeindustrie mehrere
der genannten Aspekte aufeinandertreffen,
ist der Materialfluss zwischen
Wareneingang, Lager, Produktion und
Versand ohne Automatisierung nicht
zu bewältigen. Die entsprechenden
Lösungen müssen jedoch enorme Anforderungen
erfüllen:
• Die Anlage muss eine hohe Lagerkapazität
bieten
• in kurzer Zeit müssen große
Mengen an Paletten eingelagert
und tourengerecht nach dem
FIFO-Prinzip sequenziert werden
• Abläufe müssen im Vergleich zu
einem
manuellen Blocklager möglichst
wirtschaftlich sein.
Diese Aufgabenstellung lässt sich am
besten mit mehreren aufeinander abgestimmten
Modulen erfüllen, die
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