Abbildung 3: Übersicht der einsetzbaren Filtertypen
Im WS-Sanitary-Gehäuse kommen je nach Filtrationsaufgabe unterschiedliche Filtertypen zum Einsatz. Das Diagramm zeigt eine
Übersicht und Einordnung in die Prozessschritte Klarifikation und Entkeimung. Aufgetragen ist die Rückhalterate zur Filtratqualität.
BRAUINDUSTRIE 6/2021 · 25
zusätzlicher Sensorik und einer IT-Infrastruktur
Prozessparameter in Echtzeit
visualisiert und Unregelmäßigkeiten
erkennt. Das Herzstück der „smarten“
Technik ist anwenderfreundlich in einer
kleinen Box untergebracht.
Das Smart-Filter-Konzept ist eine Neuentwicklung
der Firma Wolftechnik. Primäres
Entwicklungsziel war es, eine
Plattform zu konzipieren, die mit variablen
Stellgrößen für jedes Filtersystem
und jeden Prozess modifizierbar
ist. Für die Umsetzung wurde ein Konzept
aus zusätzlicher Sensorik in Kombination
mit Mikrocontrollern und einer
dahinterliegenden IT-Infrastruktur entwickelt.
Dabei war ein Entwicklungsziel,
die Mikrocontrollereinheit als eine
anwenderfreundliche Lösung in Form
einer Box zu konzipieren, in die der Anwender
nur die Sensoren sowie Strom
und ein LAN-Kabel zur Weiterleitung
des Signals ins Intranet oder Internet
einsteckt, ohne die Box öffnen zu müssen.
Das Ergebnis ist die „Smarte Filter
Box“. Eine kleine Universal-Box für
jede Anwendung, jedes Filtergehäuse,
jeden Sensor. Die Box übernimmt alle
Funktionen, die notwendig sind, um das
Signal der Sensoren auszuwerten, umzuwandeln
und zu verschlüsseln.
Ebenso unkompliziert ist die Ausrüstung
der WS-Sanitary-Gehäuse mit der
für die Messung notwendigen Sensorik.
Benötigt wird nur die Anschlussmöglichkeit
für die Sensoren. Entweder
direkt am Behälter oder in der Zulauf-
oder Ablaufleitung, um Druck, Temperatur,
Durchsatz, Trübung oder Leitfähigkeit
der beinhalteten Medien zu erfassen.
Skalierbare Mehrwertdienste
Der Filtercontroller überwacht im Filtersystem
die Betriebsparameter, sendet
Daten und empfängt Befehle. Über das
an die Smarte Filterbox angeschlossene
LAN-Kabel werden die Daten in
einer aggregierten Form verschlüsselt
direkt an die voreingestellte Adresse
gesendet, dort über ein Dashboard
visualisiert, verarbeitet, zwischengespeichert
und bei Bedarf in einer Datenbank
abgelegt, die beim Anwender
oder beim Servicepartner Wolftechnik
gehostet ist. Eine Applikation, der „Filter
Assessment Service“, ein Filterbewertungsdienst,
überwacht die Filterparameter
aus den Sensordaten und
kann daraus Entscheidungen ableiten.
„Smarte“ Filtersysteme ermöglichen
neue Services wie beispielsweise einen
Austausch der Betriebsdaten mit einem
spezialisierten Servicepartner. Neben
der Überwachung der Betriebsparameter
kann bei Störungen am Filtersystem
eine zeitnahe Diagnose durch
den Experten erfolgen und Fehlerursachen
können anhand der vorhandenen
Daten detektiert werden. Durch
die Vernetzung mit dem Servicepartner
lässt sich zudem die eigene Lagerhaltung
optimieren, wenn Komponenten
für den Filterwechsel just in time
versendet werden. Die automatische
Ersatzteilbeschaffung kann mit einem
Benachrichtigungsservice weiter aufgewertet
werden.
Neben neuen Services wie den beschriebenen,
handelt es sich bei einem
„smarten“ Filter um ein System zur vorausschauenden
Wartung und Produktionsoptimierung.
So werden die Daten
im ersten Schritt für Predictive Maintenance
verwendet. Also einer Instandhaltung,
die von den in Echtzeit verfügbaren
Daten lernt und Ereignisse vorhersagbar
und damit planbar macht.
Sowie für Assessment Management,
also die Bewertung, Steuerung und Dokumentation.
Im zweiten Schritt können
mithilfe der Daten Workflows aufgebaut
werden, wie beispielsweise Digital Procurement
(digitale Beschaffung). Um
etwas weiter in die Zukunft zu greifen,
wäre es vorstellbar, die Daten in eine
künstliche Intelligenz (KI) einfließen zu
lassen.
Peter Krause
Wolftechnik
GmbH & Co. KG
Geschäftsführer
www.wolftechnik.de
Grafik: Wolftechnik/Walter Roux
/www.wolftechnik.de