
Getränketransport
Simulation von Transportbelastungen
Von der Abfüllung bis zur Verwendung haben Getränke in ihrer Primärverpackung den Transport-,
Umschlag- und Lagerprozess (TUL-Prozess) durchlaufen. In diesem Bericht wird der Prozess von Paletten
nach Ladeeinheitenerstellung bis zum Empfänger beschrieben, mit Berücksichtigung der
Ladungssicherung durch Lkw-Aufbauten. Eine angepasste Transportsicherung schützt das Packgut
in den jeweiligen Situationen. Transportsicherungen und Ladungssicherungseigenschaften des
Transportaufbaus sind unersetzbare Bestandteile, um Sach- oder Personenschäden zu verhindern und
zeitliche und/oder finanzielle Konsequenzen zu vermeiden.
26 · BRAUINDUSTRIE 6/2021
Es handelt sich dabei um eine Zigarettenschachtel
große Kunststoffbox mit
Sensoren, die auf verschiedene Arten
befestigt werden kann, z. B. magnetisch,
geschraubt oder mit Kabelbindern,
was für eine feste und vibrationsfreie
Verbindung zu dem Messobjekt
sorgt. Die Aufzeichnung der Belastungen
als Messwert dient die Gewichtskraft
( ) erfolgt über drei Freiheitsgrade,
vor/zurück, rechts/links (horizontal)
und herauf/herunter (vertikal),
mit einer Aufzeichnungsrate von 100
oder 200 Hz, die über mehrere Tage
erfolgen kann.
Erster Transportabschnitt: Vom Wickler
bis ins Hochregallager auf Palettenförderanlagen
und Regalbediengerät
(RBG), wozu der Datenlogger an den
Ladungsträger befestigt wird. Bei Getränken
handelt es sich meistens um
Europaletten aus Holz, sodass die Möglichkeit
des Anschraubens als Befestigung
besteht. Ergebnis: Die Belastungen
auf Palettenförderanlagen sind
horizontal im Bereich von 0,1 bis
0,15 , vereinzelt auch bei 0,2 , wobei
die Einwirkzeit 1 ms bis 2 ms beträgt
und damit zu kurz ist, um Einfluss auf
die Masse zu haben. Bei den vertikalen
Belastungen wurden kurze Stöße
gemessen von einer Dauer von 2 ms
und einer Belastung in der Spitze von
0,8 , zum Vergleich das Abstellen einer
leeren Flaschenkiste verursacht eine
Belastung von 2,5 bei 8 ms. Die Spitzen
der Belastungen wurden beim Umladen
der Ladeeinheiten auf der Palettenförderanlage
gemessen.
Transportabschnitt RBG: Die Datenlogger
befinden sich an gleicher Stelle.
Die Ladeeinheit befindet sich auf dem
Hubschlitten und ist bei der Ein- und
Welche Belastungen treten in den
einzelnen Prozessen wirklich
auf? Dazu hatte die VLB Berlin ein
Forschungsprojekt unter dem Namen
„Sensor-Datenlogger“ gestartet. Mit
den im Projekt gewonnenen Daten
sollte es dann möglich sein, die Belastungen
mit einer Bewegungsplattform
zu simulieren. Ein weiteres Forschungsprojekt,
mit dem Namen „Motion
Base“, hatte zum Ziel, einen mobilen
Teststand auf Basis eines Hexapoden
zu entwickeln und zu bauen. Beide
Projekte wurden durch das Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie
aufgrund eines Beschlusses des
Deutschen Bundestages unter den Förderkennzeichen
ZIM-KF2132318ED1
und INNOKOM-MF130089 gefördert.
Im Folgenden sind Auszüge aus verschiedenen
Messungen verwendet, die
einen Überblick von den Belastungen
geben sollen.
Projekt „Sensor-Datenlogger“
Der Lebenszyklus einer Ladeeinheit
beginnt mit deren Erstellung durch Palettierung.
Um die Ladeeinheit transportsicher
zu gestalten, gibt es verschiedene
Packmittel, die auch in
Kombination eingesetzt werden können.
Dazu zählen Folien (Stretch-,
Schrumpf- und Haubenfolien), Bänder
in verschiedenen Ausführungen
sowie unterschiedlichste Schachteln
und Kartons.
Welchen Belastungen ist eine Ladeeinheit
innerhalb ihres Lebenszyklus
ausgesetzt und welche Möglichkeiten
bestehen, diese zu messen? Dazu
wurde ein Datenlogger entwickelt, der
die Belastungen misst und aufzeichnet.
Mobile Bewegungsplattform bei einem
Versuch (Fotos: VLB Berlin)