14 · GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 1/2022
BRAUINDUSTRIE
Bockstarke Kategorie macht
große Sprünge
Bockbier-Absätze legten im letzten Jahr deutlich zu
Saisonal oder ganzjährig – Bockbiere sind seit Jahren erfolgreich als Spezialitätenbiere im Markt
positioniert und sehr beliebt. Die Starkbiere gelten zwar als Nischenbiere, im Gegensatz zum
allgemeinen Biermarkt allerdings mit kräftig wachsenden Ab- und Umsatzzahlen. Demnach erhöhten
sich die Absätze von Januar des Jahres 2021 bis zum Oktober 2021 (YTD Oktober 2021) nach
Angaben der IRI-Marktforscher um knapp 23 Prozent.
Der Biergesamtmarkt verzeichnete
2020 im Vergleich zum Vorjahr sowohl
im Umsatz mit +6,3 Prozent
als auch im Absatz mit +5,3 Prozent ein
positives Resultat. Zu diesem Ergebnis
für den Handel kommen die IRI-Marktforscher.
Demnach legte Bockbier im Umsatz
mit +13,5 Prozent deutlich zu und
gewinnt auch im Absatz um +15,7 Prozent.
„Die durchschnittlichen Preise von
Bockbier sinken um -2,0 Prozent, während
die Preise auf dem Biergesamtmarkt
einen leichten Anstieg von +0,9 Prozent
verzeichnen“, erklärt IRI-Getränkespezialistin
Christina Steeg. Durch eine positive
Absatzentwicklung (+15,5 Prozent)
in 2020 verdrängen die Getränkeabholmärkte
die Verbrauchermärkte (-3,1 Prozent)
von der Spitze unter den Absatzkanälen
für Bockbier. Der Bockbierabsatzkanal
Harddiscounter verzeichnen das
größte Plus im Absatz (+119,9 Prozent)
und Umsatz (139,7 Prozent), bei gleichzeitig
stark steigendem Preisniveau (+9,0
Prozent).
63,3 Prozent aller Bockbiere werden im
Westen verkauft (ex. Harddiscount und
ex. Drogeriemärkte). Im Westen stellt die
Region Nord-West den stärksten Absatzkanal
dar, auch wenn sie als einzige Region
ein Minus im Absatz von -4,2 Prozent
verzeichnet. Der Osten weist einen höheren
Gewinn in der Absatzentwicklung
(+7,0 Prozent) auf als der Westen (+5,1
Prozent). Während im Osten mit -0,9 Prozent
ein leichter Rückgang im Preisniveau
festzustellen ist, steigt das Preisniveau im
Westen um 2,0 Prozent.
Der Gesamtmarkt für Bier legt im YTD
Okt. 2021 im Umsatz mit 0,7 Prozent
leicht zu, verliert jedoch -1,4 Prozent im
Absatz. Im aktuellen YTD gewinnt Bockbier
sowohl im Absatz (+22,9 Prozent) als
auch im Umsatz (+18,6 Prozent). Die positiven
Absatz- und Umsatzentwicklungen
für Bockbier spiegeln sich in allen
Vertriebsschienen wider. Das größte Plus
verzeichnen die Harddiscounter sowohl
im Absatz (+190,2 Prozent) als auch im
Umsatz (144,8 Prozent). „Das Preisniveau
für Bockbier sinkt im YTD Vergleich um
-3,5 Prozent, während der Biergesamtmarkt
einen Anstieg von 2,2 Prozent verzeichnet“,
erklärt Steeg. „Das sinkende
Preisniveau ist vor allem auf die Vertriebsschiene
Harddiscounter zurückzuführen,
die als einziger Geschäftstyp eine negative
Preisentwicklung von -15,7 Prozent
aufweisen.“
Die Absatzregion West weist über alle
Regionen hinweg eine positive Absatzentwicklung
(+15,8 Prozent) auf, während
im Osten lediglich Thüringen (+2,2
Prozent) und Brandenburg (0,3 Prozent)
einen leicht positiven Trend aufweisen.
Die Regionen NRW (+35,9 Prozent) und
Mitte (30,6 Prozent) gewinnen im Westen
am stärksten im Absatz.
Das „Geschäft mit dem Bockbier“ –
es lohnt sich für die Brauereien. Insbesondere,
wenn sie lediglich saisonal begrenzt
angeboten werden, sind sie bei
den Spezialitätenliebhabern heiß begehrt
und folglich schnell ausverkauft.
Die große Auswahl im Handel und in der
Gastronomie lädt die Verbraucher zum
Probieren ein.
Speziator dunkel, hell und
Weizendoppelbock
Neben dem dunklen Doppelbock „Speziator
dunkel“ gehört zum Sortiment des
Augsburger Brauhaus Riegele auch der
„Speziator hell“ sowie ein Weizendoppelbock.
Alle drei Sorten sind ganzjährig
in der 0,33-Liter-Flasche erhältlich. „Neu
ist hier, dass wir diese seit Kurzem ohne
Stanniol am Flaschenhals abfüllen“, sagt
IRI-Getränkeexpertin Christina Steeg
(Bildquelle: IRI)
Von Januar bis Oktober 2021 wurden die stärksten Absätze über den Vertriebskanal Getränkefachmarkt
(GAM) erzielt, gefolgt von den Verbrauchermärkten. (Datenquelle: IRI)