BUNDESVERBAND DES DEUTSCHEN GETRÄNKEFACHGROSSHANDELS E.V.
Angespannte Lage
Entwicklung des GFGH im Außer-Haus-Markt 2021
Das Jahr 2021 hatte einen schwierigen Start, der im Lockdown begann. Dem einsetzenden Aufschwung
der Belieferungen des Getränkefachgroßhandels an die Gastronomie ab Mai 2021 machte dann das Wetter
einen Strich durch die Rechnung. So blieb die Hochsaison im Sommer hinter den Erwartungen zurück.
Der September wagte einen Ausbruch auf erfreuliche 96,8 Indexpunkte.
Damit liegt der letztjährige September
mit über 5 Punkten deutlich vor
dem Vergleichsmonat des Corona
Jahres 2020 und nur knapp unter dem
Vor-Corona-Jahr 2019. Der Oktober 2021
fällt wieder auf 88,1 Indexpunkte zurück,
liegt allerdings noch mehr als 3 Indexpunkte
über dem Oktober des Vorjahres
2020 und ist damit leicht besser als die
letztjährigen Sommermonate. Die abgesetzte
Menge bleibt davon aber unbeeindruckt:
So weisen die deutschen Brauereien
nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes
im Oktober 2021 einen Mengenverlust
von -3,6 Prozent (-209.603 hl
versteuerter Inlandsabsatz ohne alkoholfreies
Bier) im Vergleich zum Vorjahresmonat
aus.
Basis der Erhebung ist die Anzahl der
monatlich belieferten Betriebe im Außer-
Haus-Markt durch den Getränkefachgroßhandel.
Die Vergleichswerte beziehen
sich auf Juni 2019 mit einem Index
von 100.
Letztes Jahr sorgten in der Gastronomie
neben den Einschränkungen durch
Corona die schlechten Wetterverhältnisse
dafür, dass die Monate Juli und August
sogar unter Vorjahr 2020 lagen. Obwohl
der Index-Wert vom Juni 2021 mit starken
Steigerungen zum Vormonat als auch
im direkten Vorjahresvergleich Hoffnungen
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weckte, wurden diese im weiteren
Zeitverlauf letztendlich nicht erfüllt. Die
deutlichen Steigerung vom September
über alle Betriebsformen hinweg wurde
im Oktober dann wieder kassiert.
Ein Blick auf die Betriebe nach Geschäftstyp
zeigt über die Zeit unterschiedliche
Verläufe. Vor allem im zweiten
Teil-Lockdown mussten die Gastronomiebetriebe
mit Fokus auf Getränke
über einen sehr langen Zeitraum sehr viel
stärkere Rückgänge verkraften als die Betriebsformen
mit Fokus auf Beherbergung
oder Speisen. In der Getränkegastronomie
wurde der Tiefpunkt im Januar 2021 erreicht.
Es wurde ein Rückgang von mehr
als 90 Prozent der Belieferungen zum Referenzmonat
Juni 2019 verzeichnet, die bis
Entwicklung
der Anzahl
belieferter
Objekte von
Oktober 2019
bis Oktober
2021
Entwicklung
der Anzahl
belieferter
Objekte nach
Betriebsform
April 2021 auf niedrigem Niveau verweilten.
Ab Mai 2021 ist eine überproportionale
Erholung zu beobachten. So konnte
die Getränkegastronomie ihren Rückstand
weitestgehend aufholen und liegt seit Juni
nur knapp unterhalb der Werte von Speisegastronomie
und Beherbergung. Im Oktober
folgt nun der Rücksetzer vom September,
der den Bestwert zu diesem Zeitpunkt
des Jahres 2021 bildet.
Zur Methodik
Die Zahlen basieren auf der monatlichen
Anzahl belieferter Objekte durch den
Getränkefachgroßhandel (durchschnittliche
Größe der Stichprobe von meldenden
GFGHs pro Monat n=898). Berücksichtigt
sind Lieferungen in Betriebe unterteilt
auf die Schwerpunkte Ausschank
von Getränken, Verkauf von Speisen und
Beherbergung.
Dabei ist zu beachten, dass die Übergänge
fließend sind und viele Mischformen
existieren. Betriebsformen mit dem
Schwerpunkt Getränke umfassen neben
der klassischen Kneipe auch Cafés, Bars
und Gaststätten mit einer Speisekarte,
die während eines Lockdowns durchaus
Mitnahmegeschäft betreiben können.
Betriebsformen mit Schwerpunkt
auf Speisen sind Restaurants und etwa