Sanierung einer genossenschaftlichen Wohnanlage
Gestaltung von Treppenhäusern
im Denkmalschutz
In Berlin-Pankow sanierte der Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin
eine zum Teil unter Denkmalschutz stehende genossenschaftliche Wohnanlage.
Im Zuge dessen erhielten auch einige Treppenhäuser ihre ursprüngliche,
historische Farbigkeit zurück.
Die von Architekt Paul Louis Adolf Mebes
1909/1910 entworfene Wohnanlage mit Vorgarten
und Gartenhöfen ist geprägt von der
traditionellen Berliner Architektur des Historismus
und steht als Teilobjekt unter Denkmalschutz.
Um dem historischen Charakter
der Wohnanlage gerecht zu werden, wurde
im Jahr 2017 entschieden, die Treppenhäuser
zu sanieren. Den Anfang machten die
Treppenhäuser der Gebäude der Max-Koska-
Straße 8 und 11.
Restauratorischer Befund
Historische Gebäude spiegeln nicht nur
unterschiedliche Bautraditionen wider, sie
dokumentieren, wie die Treppenhäuser
der Mehrfamilienhäuser in der Max-Koska-
Straße 8 und 11 belegen, immer auch handwerkliche,
künstlerische oder technische
Fähigkeiten im Bauprozess. Um diese Werte
zu erhalten, erfolgte die Modernisierung
der Treppenhäuser unter denkmalpflegerischen
Gesichtspunkten. Zielsetzung war eine
Gestaltung, die dem Originalzustand so nah
wie möglich kommt.
Die Genossenschaft beauftragte den Restaurator,
Kunsthistoriker und Bildhauer Karl Hiller
mit dem restauratorischen Befund sowie
der Konzepterstellung für die gesamte
Wohnanlage. Die von Paul Mebes umgesetzten
originalen Farbgestaltungen in den Hauseingängen
waren unter neueren Folgeanstrichen
gut bis sehr gut erhalten.
„Die Kombination der Farbbefunde ließ
daher eine Rekonstruktion der Gestaltungen
zu“, erläutert Hiller. Die ornamenta-
Im Zuge der Sanierung erhielten
die Treppenhäuser in der
Max-Koska-Straße 8 und 11 ihre
ursprüngliche, historische Farbgestaltung
zurück. Die Farbgebung
erfolgte unter denkmalpflegerischen
Gesichtspunkten und nach restauratorischem
Befund (Bilder: Brillux)
24 MALER UND LACKIERERMEISTER 3 2022