diger Wiederhohlung, zu erhöhter Feuchtigkeit
führen und damit dem Schimmel Nährboden
liefern.
In der Folge zeigt sich noch ein anderer Effekt:
nasse Handschuhe im Winter. Die halten
einfach nicht mehr warm. Feuchte Baustoffe
zeigen das gleiche Verhalten. Sie verlieren
ihre Dämmwirkung, d. h. auf Dauer
sinkt im betroffenen Bereich die Temperatur
auch noch ab. Die Temperaturdifferenz zwischen
betroffener Fläche und Raumtemperatur
wird immer größer. Und aus dem knappen
Teellöffel voll Wasser wird dann deutlich
mehr. Temperaturdifferenzen zwischen
Wand- und Bodenflächen und der Raumtemperatur
führen weiterhin zu Zirkulationseffekten
und stören damit unser Behaglichkeitsempfinden.
Je höher die Differenzen innerhalb des Raumes
sind, um so stärker zirkuliert die Luft.
Obwohl die Heizung hochgedreht ist, frösteln
die Bewohner durch eine unangenehme
Luftbewegung. Um diesen Zuglufteffekt
zu vermeiden, müssen die Differenzen
durch die Anwendung geeigneter Fenster
und Baustoffe und gegebenenfalls zusätzliche
Dämmmaßnahmen minimiert werden.
Der Unterschied sollte eine Temperaturdifferenz
von 3 K nicht überschreiten.
Die heutige moderne und energetisch effiziente
Bauweise fordert eine sehr starke
Dichtheit des Gebäudes. Damit wird ein unkontrollierter
Luftaustausch nahezu ausgeschlossen.
Ideal ist eine
Kombination
aus
Dämmputz (außen)
sowie Kalkputzen
auf den Oberflächen
im Innenbereich.
Für geschädigte
Wandbereiche innen
eignet sich ein
Sanierputzsystem.
Der fehlende Luftaustausch durch dichte
Bauweise führt allerdings auch zu einer
Anreicherung von Feuchtigkeit und Schadstoffen
in der Raumluft, die sich dann über
verschiedene typische Gerüche bemerkbar
machen können.
Erst das Lüften und in vielen Fällen in Kombination
mit entsprechenden Lüftungsanlagen
ermöglicht einen Austausch der Raumluft
und damit eine Reduktion angereicherter
Schadstoffe.
Da insbesondere das Lüften durch den Nutzer
übernommen wird und im Falle einer
Lüftungsanlage nur ein begrenzter Luftaustausch
erfolgt, ist es um so wichtiger, möglichst
wenig Schadstoffe mit den Baumaterialien
und den Einrichtungsgegenständen
in den Innenraum einzubringen.
Inzwischen gibt es geprüfte, emmissionsarme
Baustoffe für alle Bereiche der Inneneinrichtung.
Immer mehr Hersteller von Baustoffen,
wie Parkettböden, Fußbodenbelägen
aller Art, Innenfarben, Lacke, Möbel und
Dekorationszubehör, bieten ihre Produkte in
geprüfter, schadstoffarmer bis schadstofffreier
Qualität an.
Kalkputze „managen“ das Raumklima
und die Luftfeuchtigkeit
Setzt man im Innenbereich auf Kalkputze,
profitiert man zusätzlich von der Fähigkeit,
Schadstoffe wie Schwefeldioxid und Kohlenstoffdioxid
aufzunehmen. Während seiner
Carbonatisierungsphase nimmt der Kalk
das CO2 aus der Luft auf und baut es in seine
Struktur ein.
Aufgrund der raumklimaverbessernden Eigenschaften
sind Kalkputze in den letzten
Jahren zum klassischen und vielseitig gestaltbaren
Innenputz geworden. Sie lassen
sich heute modern maschinell oder in traditioneller
Handwerkstechnik applizieren. In
Sachen Nachhaltigkeit punkten Kalkputze
durch die Verwendung natürlicher Rohstoffe.
Fazit
Kalkputze bieten heute ein ausgesprochen
breites Anwendungsspektrum von traditionellen
bis modernen Oberflächengestaltungsmöglichkeiten.
Die Oberfläche der
Kalkputze fügt sich harmonisch an alte Bestandsflächen
aus Ziegelmauerwerk und
auch an moderne und neue Baustoffe von
Holz über Glas und Stahl an. Die große Vielfalt
an verschiedenen Materialzusammensetzungen
und daraus resultierender Eigenschaften
erfüllt praktisch alle Wünsche der
Bauherrn.
www.baumit.de
Constance Brade
Bauberatung
Barbara Wiedemann
Produktmanagement Putz und Mörtel
beide Baumit, Bad Hindelang
3 2022 MALER UND LACKIERERMEISTER 35
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