Marktplatz Deutschland
SHK-Konjunkturbarometer
Sehr gute Geschäftslage, Erwartungen
etwas verhaltener
Nach der positiven Entwicklung der
Jahre 2019 und 2020 sind die Umsätze
im Wirtschaftsbereich Haus- und
Gebäudetechnik im Jahr 2021 erneut
deutlich gewachsen. Zu diesem Ergebnis
kommt das von der Wirtschaftsvereinigung
Gebäude und Energie e.V.
(VdZ) und der Vereinigung Deutsche
Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) beauftragte
SHK-Konjunkturbarometer.
Das Geschäftsklima in der Haus- und Gebäudetechnik
lag im 4. Quartal mit +44
deutlich im positiven Bereich. Im Vergleich
zum Vorquartal hat sich das Geschäftsklima
leicht eingetrübt. Der Rückgang des
Geschäftsklimas um 15 Punkte ist vorrangig
auf die gedämpften Erwartungen bei
Industrie und Großhandel zurückzuführen.
Im Vergleich mit dem ifo-Geschäftsklima für
die gewerbliche Wirtschaft zeigt die SHKBranche
nach wie vor eine deutlich positivere
konjunkturelle Entwicklung als das
in vielen anderen Wirtschaftsbereichen der
Fall ist.
„Die aktuelle Geschäftslage in der Haus-
und Gebäudetechnik ist bereichsübergreifend
sehr gut. Die Haus- und Gebäudetechnik
profitierte 2021 von der außerordentlich
guten Sanierungskonjunktur in Deutschland
und von steigenden Investitionen im
Neubau. Zwar sorgen Lieferengpässe oder
Preissteigerungen für eine leicht eingetrübte
Stimmung in der Industrie und dem
Großhandel, was die Erwartungen an das
neue Quartal betrifft. Die Marktnachfrage
ist jedoch nach wie vor groß, sodass wir
klar optimistisch in das neue Jahr blicken“,
sagt Dr. Michael Pietsch, Präsident der VdZ,
Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie
e.V.
Jahreshöchststände bei den
installierenden Unternehmen
Die aktuelle Geschäftslage der installierenden
Unternehmen hat im 4. Quartal mit +
84 einen Jahreshöchststand erreicht. Auch
das Geschäftsklima mit +53 erreicht einen
Spitzenwert. Die installierenden Unternehmen
bewerten die Konjunktur im 4. Quartal
2021 deutlich besser als die Industrieunternehmen
und die Großhändler. Die Auslastung
der Betriebe liegt mit aktuell knapp 14
Wochen deutlich höher als in den vergangenen
Jahren. Aufgrund des großen Auftragsvorlaufs
wird die Auslastung in den kommenden
Wochen voraussichtlich auf diesem
sehr hohen Niveau verweilen.
Erwartungen bei Industrie und
Großhandel verhalten
Sowohl der Großhandel als auch die Industrie
sind in ihren Einschätzungen der künftigen
Geschäftslage deutlich verhaltener als
noch im 3. Quartal 2021. Gründe für die sich
leicht eintrübende Stimmung sind in der befürchteten
Zunahme von Lieferengpässen
und daraus resultierenden logistischen Herausforderungen
begründet. Auch mögliche
Einschränkungen aufgrund der weiteren Entwicklung
der COVID-19-Pandemie drosseln
die Erwartungen in beiden Wirtschaftsbereichen
etwas.
Stark gestiegene Verkaufspreise in
der Industrie
Das Jahr 2021 war von Materialengpässen
und Preissteigerungen in vielen Produktbereichen
des Wirtschaftsbereichs geprägt. 82
% der Industrieunternehmen verzeichneten
gestiegene Verkaufspreise. Das betraf besonders
den Sanitärbereich (+100). Auch in
den anderen Produktbereichen geht eine
klare Mehrheit von weiterhin steigenden
Verkaufspreisen aus.
„Diese Preissteigerungen werden daher
am Ende auch an den Verbraucher weitergereicht
werden müssen. Wir gehen aber
davon aus, dass die starke Investitionsbe-
www.ras-online.com RAS | JANUAR-FEBRUAR 2022 13
/www.ras-online.com