Editorial
Das Ende des
Kampfes um die
letzte Schraube
Tja, wer hätte das vor einigen Jahren gedacht? Haben wir doch
immer wieder kräftig diskutiert über das von einigen prognostizierte
Ende des dreistufigen Vertriebsweges, verursacht auch
durch den aufstrebenden Online-Handel. Oder über die Flauten
im Segment Heizung oder über die Zunahme der Hausmarken
und des damit verbundenen „Markensterbens“ in den Badezimmern
unserer Kunden. Und natürlich haben wir uns über den
Mangel an qualifizierten Mitarbeitern im Handel und auf der
Baustelle sowie das fehlende Aufrücken des Nachwuchses in
unserer Branche, die es generell nicht mehr unbedingt in das
Handwerk zieht, beklagt. All das waren Themen (und sind es
immer noch) bei vielen persönlichen Gesprächen und auch beim
Informationsaustausch auf den reichlich vorhanden SHK-Messen
unserer Branche.
Doch rund um den Beginn der Pandemie schlichen sich zunächst
vermeintlich banalere Probleme in unsere Branche ein, mit denen
wir immer noch kräftig zu kämpfen haben. Die Rede ist von
der Rohstoffknappheit, von fehlenden Schrauben und Platinen,
von kleinsten Kunststoffkomponenten, Holz, Silikon oder Stahl.
Auch der Engpass in der Logistikkette wurde immer mehr zum
Problem – so wurden Seecontainer sprunghaft knapp, es kam zu
kilometerlangen Staus der Containerschiffe vor großen Verladehäfen.
Container und Verpackungsmaterial fehlen generell und selbst
die passenden LKWs zum Transport auf unseren Straßen sind bis
heute nur schwer zu bekommen. Durch die Verknappung von
Waren stieg auch der Preis – bei Stahl teilweise auf das Vielfache.
Preissteigerungen – zusätzlich bedingt auch durch hohe Energiekosten
blieben und bleiben da natürlich nicht aus.
Das ist Ihnen alles längst bekannt und die Probleme werden uns
2022 wird ein spannendes
Jahr und wir gehen es –
hoffentlich gemeinsam
mit Ihnen – positiv
gestimmt und mit viel
Zuversicht an.
Marcus Heinrich
sicher auch noch eine Weile begleiten. Aber es gibt auch Licht
am Ende des Tunnels. Denn viele Experten gehen davon aus, dass
sich die Situation bereits in diesem Jahr wieder deutlich entspannen
dürfte.
Wir schließen uns dieser Meinung sehr gerne an. Denn nicht
vergessen dürfen wir, dass gerade in Sachen Wärmeerzeugung
unsere Branche boomt und nicht als Verlierer – trotz der oben
beschriebenen Faktoren entstandenen Material- oder Lieferengpässe
– aus dieser „ganz speziellen Zeit“ hervorgeht. Geld steht
überdies den Verbrauchern – vor allem den Privathaushalten
– genügend zur Verfügung. Und die Kauflust ist auf jeden Fall
vorhanden und wird bleiben. Das wird sich garantiert in diesem
Jahr auch auf die Modernisierung des Badezimmers auswirken.
Ob dann die Wanne nun eine Hausmarke sein wird oder nicht
sollte nicht die ganz große Rolle spielen.
Warum fassen wir das Bekannte hier und jetzt zusammen? Ganz
einfach, denn 2022 wird ein spannendes Jahr und wir gehen es –
hoffentlich gemeinsam mit Ihnen – positiv gestimmt und mit viel
Zuversicht – an. Diskutieren können wir diese und viele andere
Fachthemen immer wieder gerne gemeinsam. Bestimmt auch auf
der kommenden IFH in Nürnberg und bei vielen weiteren Messen
oder Terminen bei Ihnen vor Ort. Wir freuen uns sehr darauf!
www.ras-online.com RAS | JANUAR-FEBRUAR 2022 3
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