Zukunftsdialog „Malerhandwerk 2040“
So könnte die Zukunft des
Malerhandwerks aussehen
Das Maler- und Lackiererhandwerk wird sich in den nächsten 20 Jahren stark verändern.
Aus diesem Grund hat der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
bereits im Frühjahr 2020 die Delphi-Studie „Malerhandwerk 2040: Der Zukunftsdialog
über Märkte, Technik, Management“ gestartet.
Am 9. Februar stellte der Verband mit
seinen Partnern Graco, Caparol und
Storch im Rahmen eines Hintergrundgesprächs
die Ergebnisse
der zweiten Befragungswelle vor.
„Durch die Delphi-Studie ‚Malerhandwerk
2040‘ wollen wir besser
einschätzen können, wie sich unsere
Märkte, die Kundenbedürfnisse, die Technik
und das Management unseres Handwerks
in Zukunft entwickeln werden“, sagt Guido
Müller, Präsident des Bundesverbands.
Märkte – Wie sehen die Märkte
der Zukunft aus?
„Wir möchten die relevanten Zukunftsthemen
gemeinsam mit den Malerbetrieben bestimmen.
Denn in den Thesen der Zukunft
stecken auch die Herausforderungen, die
Industrie und Handwerk gemeinsam meistern
müssen“, sagt Guido Kuphal, Geschäftsführer
von Caparol.
Eine These des Profilbereichs Märkte lautete
‚Im Jahr 2040 ist die Gesundheit das
absolute Megathema. Sie wird lückenlos
Guido Müller, Präsident
Bundesverband Farbe
Gestaltung Bautenschutz
(Bild: Bettina Koch)
überwacht durch Apps,
Sensorik in Kleidung,
Möbeln und Wohnungen.‘
20 % der Befragten sind sicher,
dass dieser Fall eintreten wird, 56 % halten
es für gut möglich. 52 % der Studienteilnehmer,
die dies nicht für ausgeschlossen
halten, gehen davon aus, dass es schon vor
2040 und 30 %, dass es frühestens 2040
eintreten wird.
Technik – Welche Innovationen wird
es im Malerhandwerk geben?
„Im Jahr 2040 ist jedes Haus digital erfasst;
große Datenmengen aus 3D-Scans,
Planungsunterlagen, Kunden-Apps und Sensoren
fließen in zentralen Datenbanken zusammen.“
So formulierten der Verband und
seine Partner eine These aus dem Bereich
Technik. 21 % der Studienteilnehmer glauben,
dass diese Entwicklung sicher eintreten
wird, 54 % halten es für gut möglich. 33 %
sind der Meinung, dass dies noch vor 2040,
40 %, dass es frühestens 2040 so weit ist.
„Das Thema Datenschutz und die Frage, wer
über die benötigten Datenmengen verfügt,
werden dann eine zentrale Rolle spielen“,
sagt Peter Kluivers, Vertriebsleiter bei Graco.
Management – Wie wird sich die
Organisation der Branche verändern?
„Werden Malerbetriebe im Jahr 2040 wegen
der zunehmenden Digitalisierung auch Datenexperten
und Roboter-Steuerer beschäftigen
und wird ‚Malertroniker‘ ein Ausbildungsberuf
sein?“ Mit dieser Fragestellung
beschäftigt sich der Bereich Management.
44 % der Maler und Lackierer halten das
für gut möglich, nur 3 % sind sich sicher.
Allerdings sind die Befragten nicht der Meinung,
dass dies bereits vor 2040 passieren
wird. 54 % derjenigen, die dieser Meinung
sind, geben an, dass das erst viel später auf
sie zukommt. „Die meisten Maler gehen davon
aus, dass ihr Beruf weiterhin ein Handwerksberuf
bleibt“, sagt Holger S. Manske,
Geschäftsführer von Storch.
Auch die Frage, ob im Jahr 2040 die Trennung
der Gewerke passé sein wird und alle
handwerklichen Dienstleistungen aus einer
Hand kommen werden, wurde den Teilnehmern
gestellt. 50 % können sich das vorstellen
und sogar 61 % denken, dass das früher
als 2040 geschehen wird.
Kyra Kutter
Wie geht es weiter?
„Anfang Februar haben wir drei Facebook-Gruppen
gegründet, in denen wir erste Zukunftsthesen aus den
jeweiligen Profilbereichen vorstellen werden und Betriebe
und weitere Interessierte angeregt diskutieren können.“
Mathias Bucksteeg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes
Farbe Gestaltung Bautenschutz (Bild: Bundesverband)
18 MALER UND LACKIERERMEISTER 3 2022