entfaltet. Das passt vor allem dann, wenn häufig eine
hohe Nutzlast transportiert oder sogar im Hängerbetrieb
gefahren wird. Maximal 1.300 kg Fracht sind nur beim
Kasten in Normallänge L1 zulässig. Wer die L2-Variante
und auch noch mit Hochdach H2 ordert, wird nur noch
etwa 1 t zuladen können. Dazu passt eine Anhängelast
mit ca. 2.000 kg beispielsweise beim Trail-Typ 340 L2.
Bestellt man den Trail in der Größe L2 H2, kommen ohne
weitere Optionen netto etwa 41.500 Euro zusammen –
eine alltagstaugliche großflächige Frachtraumverkleidung
ist da noch nicht an Bord! Mit schwächerem Diesel startet
beispielsweise der Trail 300 L1 um 6.000 Euro günstiger
(genannte Preise ohne MwSt.)
Fiat Ducato: auf Höhe der Zeit
Vom proklamierten „New Ducato“ für 2022 sieht man
äußerlich wenig: An der weiterhin etwas schwulstig wirkenden
Front zeigt sich der 2,8- bis 3,5-Tonner jetzt mit
zwei Chromspangen, der Grill ist auffallend mit dem
Fiat
Schriftzug plakatiert und veränderte Scheinwerfer
mit LED-Technik unterstreichen das markante Design.
Bemerkenswert ist vielmehr, dass dieser Nützling inzwischen
40 Jahre Schaffenskraft vorzuweisen hat und
2020 in Europa als bestverkauftes Leichtes Nutzfahrzeug
eingestuft
wurde. Das hat Gründe: Die etlichen Entwicklungsstufen
haben das Preis-/Leistungsverhältnis kontinuierlich
optimiert – und das wird durch hohe Zulassungszahlen
gewürdigt.
Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, ging es jetzt auch
um die Ausstattung des Cockpits mit nunmehr digitalen
Instrumenten und der Erweiterung von Fahrassistenten.
Mit adaptiver Geschwindigkeitsregelung, Spurhalte
und Stau-Assistent seien nur drei Überwachungssysteme
genannt, weil sie maßgeblich dazu beitragen,
damit der „New Ducato“ die sogenannte Stufe 2 des
autonomen Fahrens erreichen kann. Kaum aufzählbare
weitere digitale Helfer und verwertbare Telematikdaten
bis hin zur Fernauslösung von Türschlössern und nicht
zuletzt die Kompatibilität mit Spracherkennerin Alexa
kommen hinzu.
Dem Fahrer kann dies den Eindruck vermitteln, eher hinter
einer Spielkonsole zu sitzen als hinter einem Lenkrad,
mit dem man tatsächlich auch max. 17 m3 Ladevolumen
bzw. max. 1,6 t Nutzlast ganz passabel bewegen
kann – und vieles von dem muss schließlich zum Aufpreis
bestellt werden.
Abgas unter Kontrolle
Unter der Motorhaube konnte die Technik keineswegs
stehen bleiben, denn Turbodiesel in vier Leistungsstufen
von 88 kW/120 PS bis 132 kW/180 PS mussten für
Euro 6d-ISC-FCM passend gemacht werden. Dies bedeutet,
Plus & Minus: Fiat Ducato
• Angebot mit Turbodiesel MultiJet3 in vier Leistungsstufen
wird vielen Nutzerprofilen gerecht, neuerdings auch ein
Elektroantrieb möglich
• Zulassung aller Verbrenner im Modelljahr 2022 gemäß
Euro 6d ISC-FCM (protokollierte Emissionsdaten)
• Laderäume beim Kasten zwischen 8 und 17 m³, auch Pritschenvarianten
• Nutzlasten beim Kasten von 905 bis 2.205 kg möglich
• Zulässiges Gesamtgewicht in der Bandbreite von 2,8 bis 4,25 t
• Anhängelast (gebremst) max. 3 t
• Diverse Assistenzsysteme und vorkonfigurierte Pakete als Option verfügbar
• Neugestalteter Instrumententräger bereit für zeitgemäße Kommunikation
• Gute Sicht in Außenspiegeln, auch Weitwinkelsegmente verstellbar
• Fahrer-Arbeitsplatz ausreichend dimensioniert
• Zahlreiche Ablagen, im mittleren Sitz klappbare Konsole integriert
• Fronttriebler mit unkompliziertem Handling und Fahrverhalten
• Mäßige Fahrgeräusche, auch bei höherer Geschwindigkeit
• Frachtraum als Basis spartanisch ausgestattet, doch optional wertig
ausbaubar
• Hecktüren können im Schwenkbereich (max. 270 Grad)
nicht einrasten
dass der maximale NOx-Grenzwert (Stickoxid) zwar
unverändert Bestand hat, doch mögliche Toleranzgrenzen
sind enger gefasst als bei Euro 6d Temp.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Ducato
jetzt kein Verbrenner mehr sein muss: Seit Sommer 2021
ist der „E-Ducato“ in ausgesuchten Karosserie-Varianten
von 10 bis 17 m3 bestellbar. Möglich sind sowohl unterschiedliche
Akkugrößen als auch eine dem Bedarf angepasste
optionale (Schnell)-Ladetechnik. Als Einstiegspreis
startet der 2,8-Tonner mit schwächstem Diesel bei
29.440 Euro (plus MwSt.) in der Liste.
Renault Express: einfach fahren
Wer bislang einen soliden und zugleich preisgünstigen
Lieferwagen suchte, war mit dem Dacia Dokker Express
gut bedient. Doch im Modelljahr 2022 hat Renault bei
Plakativer
Fiat-Schriftzug
am Grill: beim
Ducato sichtbares
Zeichen für
neueste Abgastechnik
gemäß
Euro 6d-ISC-FCM
(Bild: Fiat
Professional)
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