Das Maler-ABC
Bild: ZERO-LACK
Stoffe zu isolieren. Grundierungen, die
nur zur Festigung des Untergrundes dienen,
müssen so eingestellt sein, dass sie in den
Untergrund eindringen. Denn bleiben sie an
der Oberfläche glänzend stehen, fungieren
sie dort als Trennschicht für nachfolgende
Beschichtungen, was dann zu Anstrichschäden
führt.
Die Vielzahl der am Markt befindlichen
Grundierungen für innen und außen erstreckt
sich über wasserverdünnbare, lösemittelhaltige,
pigmentierte, transparente
und quarzhaltige Qualitäten.
Welche Grundierung jeweils eingesetzt wird,
hängt ganz von den Eigenschaften des zu
beschichtenden Untergrundes ab und ist im
Einzelfall fachmännisch zu beurteilen. Für
praktische und orientierende Beratung der
Malerbetriebe steht die Anwendungstechnik
der renommierten Hersteller gerne zur
Verfügung; allein bei ZERO-LACK kann der
Kunde aus einem Spektrum von rund 20 speziellen
Grundierungsprodukten wählen. Es
gibt allemal gute Gründe für Grundierungen.
Sie sind und bleiben ein fester und unverzichtbarer
Bestandteil professioneller Anstrichtechnik.
Anke Hamberger
Leitung Produktzulassung
bei ZERO-LACK, Bad Oeynhausen
Praxisfragen von A-Z
Gründe für Grundierungen
Grundierungen werden von Auftraggebern
oft als überflüssig und kostensteigernd angesehen.
Und das obwohl sie viele Vorteile bieten.
Grundierungen können Untergründe verfestigen,
die Saugfähigkeit regulieren und
die Haftung verbessern. Sie können untergrundbedingte
Farbtonunterschiede egalisieren,
verfärbende Inhaltsstoffe isolieren
und auch die Bearbeitung mit weiteren Produkten
erleichtern.
Beispiele aus der Praxis zeigen aber immer
wieder, dass gerade bei größeren zu
beschichtenden Flächen im Innenbereich,
das Fehlen einer Grundierung ein ungleichmäßiges
Saugverhalten des Untergrundes
begünstigt. Seitlich einfallendes Licht lässt
den Anstrich dann streifig und scheckig erscheinen
und aufgrund der unterschiedlichen
Saugfähigkeit „brennt“ die Farbe regelrecht
auf. Somit kommt es zu Strukturunterschieden
der Beschichtung, die auch mit weiteren
Anstrichen nicht zu egalisieren sind.
Gipsplatten im Innenausbau werden recht
häufig einfach glattgestrichen, doch ohne
Grundierung saugen Plattenoberfläche
und Spachtelung
unterschiedlich! Das kann
zu Spannungen führen, die
wiederum Haarrissbildung im
Stoßbereich hervorrufen können.
Hier sind speziell für diese
Bereiche entwickelte, wasserbasierte
und pigmentierte Grundierungen
zwingend notwendig, um einen
einheitlichen Farbton zu erzielen
und die unterschiedliche
Saugfähigkeit von
Platten und Spachtelung
zu egalisieren.
Lösemittelhaltige Grundierungen
werden vorzugsweise
im Außenbereich
eingesetzt, um Fassaden
tiefgründig zu verfestigen
und eventuell durchschlagende
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48 MALER UND LACKIERERMEISTER 3 2022
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