TANKREINIGUNG
Ein Höhenretter im Tank
Überprüfung von Tanks mittels Seilzugangstechnik
Wer kann schon einen ZKG in vollem Umfang selbst prüfen. Die reine Größe moderner Tankanlagen
macht dies schon zu einem logistischen Großprojekt, welches oft von einer Brauerei selbst kaum bewältigt
werden kann. So wird eine Wartung der Tanks oft aufgeschoben oder schlicht ganz außer Acht
gelassen. Doch zeigen sich recht schnell Schwierigkeiten. Beläge, Materialschäden oder verstopfte
CIP-Düsen bleiben so unbemerkt und führen zu teils gravierenden Qualitätsmängeln im Produkt. Die
Firma Bactoforce erarbeitete ein sicheres Prüfverfahren, mit dem selbst große Tanks unter die Lupe
genommen werden können.
Tankanlagen wurden im Bereich der
präventiven Instandhaltung in den
vergangenen Jahren meist weniger Beachtung
geschenkt. Das lag oft auch
an der Überzeugung, diese großen
Gebilde aus Edelstahl und Isolation
seien unverwüstbar und für die Ewigkeit
gebaut. Doch die Prüfergebnisse
zeigen, dass jahrelange Produktionen
und Lastwechsel keineswegs spurlos an
Gär- und Lagertanks vorüberziehen.
Sowohl reinigungsspezifische Folgen
als auch Materialermüdungen stellen
relevante Risiken dar.
Alles sauber?
Erreicht der durch die CIP-Einrichtung
erzeugte Reinigungsstrahl auch tatsächlich
die gesamte Oberfläche ausreichend?
Gerade bei der Planung und
der Investition in Neutanks sollte dies
unbedingt über einen Sprühschattentest
gesichert werden. Der VDMA gibt
hierzu die geeignete Methode vor, wonach
die gesamte produktberührende
Oberfläche des Tanks mit einer Riboflavinlösung
benetzt wird. Diese Lösung,
meist bestehend aus entmineralisiertem
Wasser und dem Vitamin B2,
wird im nachfolgenden Schritt nach
den dem Tankdesign entsprechend
rezeptierten Reinigungsparametern
wieder abgespült. Verbleibt nach dem
Spülvorgang noch Riboflavinlösung
auf der Oberfläche, spricht man von
einem Sprühschatten. Somit kann
nachgewiesen werden, dass die vorgesehene
CIP-Installation keine ausreichende
Benetzung der zu reinigenden
Oberfläche gewährleistet. Eine Nachbesserung
und eine Wiederholung des
Tests müssen folgen.
Bei Bestandstanks, sowohl im ZKG als
auch im ZKL,zeigen sich sehr oft Beläge
in Form ausgefallener Trubstoffe,
gerade im Bereich der missachteten
Sprühschatten. Ob flächendeckend
oder als „Trubring“ auf Füllstandsniveau
sind sie hervorragende Nahrungsquellen
oder auch Brutbehausungen
für unerwünschtes mikrobielles
Wachstum. Jedoch bleiben sie oft auf-
grund mangelnder Möglichkeiten zur
Begehung der (vor allem großen) Behälter
zunächst unentdeckt und durch
die schwere Erreichbarkeit oftmals unzureichend
behandelt. Als Folge wird
Mit einem Dreibein kann der Tank sicher und materialschonend von oben begangen
werden. (Fotos: Bactoforce).
54 GETRÄNKEINDUSTRIE · 8/2021