FACHBEITRÄGE
Die Mitarbeiter von morgen:
Wie tickt die Generation Z?
Das SHK-Handwerk ist eine der attraktivsten
Zukunftsbranchen in Deutschland. Dies drückt
sich unter anderem in den seit Jahren konstant
steigenden Umsatz- und Beschäftigtenzahlen
aus. Vor allem im Bau- und Ausbausektor ist die
Marktnachfrage so ungebrochen groß, dass der
Bedarf an Fachkräften und Lehrlingen das Angebot
regelmäßig übersteigt. Ohne steigende
Ausbildungszahlen und einer dauerhaften Weiterbeschäftigung
der ausgebildeten Mitarbeiter
wird es zukünftig jedoch nur schwer möglich sein,
Zugriff auf die notwendigen Fachkräfte zu haben.
Gleichzeitig weisen Betriebe zunehmend auf Probleme
in der Gewinnung geeigneter Lehrlinge
und der tatsächlichen Ausbildungsfähigkeit der
jungen Generation hin. Diese Fragen mögen in
Einzelfällen berechtigt sein, allerdings könnten
die Gründe für das „Nicht-Erreichen“ der jungen
Generation auch tiefer liegen.
Um die Generation „Z“ richtig einordnen und verstehen
zu können, lohnt sich zunächst ein Blick auf
deren unmittelbare Vorgänger-Generation „Y“.
Die Generation Y
Als Generation Y wird die Generation verstanden,
die im Zeitraum von etwa 1980 bis 1999
geboren wurde. In manchen Quellen wird diese
Generation auch als Millennials (deutsch etwa
„die Jahrtausender“) bezeichnet.
Diese Generation wurde in eine Epoche politischer
und wirtschaftlicher Unsicherheiten
hineingeboren und wuchs in einer Zeit auf,
als Arbeits- und Ausbildungsplätze sehr knapp
waren und die digitale Revolution begann. Die
Jugendlichen der Generation Y waren nicht sel-
Albrecht Oesterle, Diplom-Betriebswirt (FH)
Fachverband SHK Baden-Württemberg
ten unsicher, ängstlich, unglücklich und hinterfragten
so gut wie alles.
Generell gilt die Generation Y als gut ausgebildet.
Sie zeichnet sich durch einen technologieaffinen
Lebensstil aus. Insbesondere handelt es sich um
die erste Generation, die größtenteils in einem
Umfeld von Internet und mobiler Kommunikation
aufgewachsen ist.
Tendenziell arbeiten die Vertreter dieser Generation
lieber in Teams als in tiefen Hierarchien.
Ebenso rücken anstelle von Status und Prestige
vermehrt die Freude an der Arbeit sowie die Sinnsuche
ins Zentrum der Prioritätenskala.
Mehr Freiräume, die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung,
sowie mehr Zeit für Familie und Freizeit
sind zentrale Forderungen der Generation Y. Sie will
dem Beruf nicht mehr alles unterordnen, sondern
fordert eine Balance zwischen Beruf und Freizeit.
Dies bedeutet, dass der Spaß für die Generation
Y nicht erst nach der Arbeit beginnt, sondern sie
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