innerhalb von Sekunden erfasst. Die Informationsausnahme
durch Lesen ist um ein Vielfaches langsamer.
Kein Wunder also, dass wir visuelle Darstellungen
lieben – und sie nicht mehr aus einem
modernen Marketing-Mix wegzudenken sind.
Mit keinem anderen Kommunikationsinstrument
werden Emotionen, Atmosphäre und Stimmung
so intensiv transportiert wie mit Videos, in denen
Bild und Ton auf unsere Sinne wirken und Gefühle
in uns auslösen. Denn Videos sprechen sowohl
unsere visuelle als auch unsere auditive Wahrnehmung
an: damit steigt der Anteil an Informationsaufnahme
auf 94 Prozent, denn der Gehörsinn
gilt mit 11 Prozent als zweitdominantester Sinn.
Kein erfolgreiches Unternehmen kann es sich
heute erlauben, seine Produkte und Dienstleistungen
ohne (bewegte) Bilder zu bewerben. Gut
gemachte Videos sorgen für Aufmerksamkeit,
transportieren Botschaften und tragen zur Imagebildung
bei. Deshalb haben sie inzwischen auch
ihren festen Platz für das Mitarbeiter-Recruiting
und bei der Suche nach Berufsnachwuchs. In wenigen
Sekunden übermitteln Filme mehr Impulse
als jede Stellenanzeige, zumal sich Digital Natives,
junge Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen
sind, auf dem klassischen Weg nur noch
schwer erreichen lassen. Nicht mal ein Viertel der
Jugendlichen liest regelmäßig Zeitung, aber mehr
als 70 Prozent der 18- bis 34-Jährigen schauen
täglich YouTube-Videos.
Gute Videos schaffen Bindung zum
Unternehmen
Unterhaltsame und lustige Videos kommen in sozialen
Netzwerken am besten an, 61 Prozent der
von HubSpot Befragten sehen auch gerne informative,
47 Prozent inspirierende Inhalte. Animierte
Videos oder Live-Übertragungen nehmen rund
ein Viertel der Befragten mit Begeisterung auf.
Kurz und „cool“ muss es sein, damit Verbraucher
nach weiteren Inhalten des jeweiligen Anbieters
suchen. So steigt die Chance, dass sich die User
merken, woher das Video stammt.
Clip-Ideen zu kopieren oder blind auf das eigene
Ziel zu übertragen, kann unter Umständen
floppen. Denn ganz so einfach ist es nicht. Das
musste eine Bank vor einigen Jahren feststellen,
als sie Azubis in einem Recruiting-Video rappen
ließ: „Schau gut hin, in dem Anzug steckt noch
viel mehr drin. Ich nehm dich an die Hand, ich
zeig dir – das Bankenwunderland.“ Aber auch
viele andere Unternehmen sind bei dem Versuch
gescheitert, die junge Zielgruppe auf ihre Weise
„abzuholen“. Man müsse authentisch bleiben
und gradlinig, so lautete auch der Tipp von Glaser
Sterz, als er aufgrund seines viralen Video-Erfolges
interviewt wurde.
Um den Zuschauer zu fesseln und überhaupt
Informationen und Botschaften an den Mann
oder die Frau zu bringen, braucht es eine entsprechende
Geschichte (neudeutsch Storytelling)
und Dramaturgie. Videos für das Marketing in den
sozialen Medien dürfen nicht dem klassischen
Erzählduktus folgen, denn die ersten Sekunden
entscheiden, ob der User weiterklickt oder -swiped
oder dabeibleibt. So ergab eine Studie von
Microsoft aus dem Jahr 2015, dass die Aufmerksamkeitsspanne
des Menschen bereits von 12 auf
8 Sekunden gesunken ist.
Strategie und Umsetzung
Die Einsatzmöglichkeiten von Videos für SHK-
Handwerksbetriebe sind vielfältig:
• zur Imagebildung
• zur Produkt- oder Dienstleistungsbewerbung
bei (potenziellen) Kunden
Fachverband SHK Baden-Württemberg 89