Darüber hinaus stellt sich für viele Betriebe die
berechtigte Frage, wie man die Vertreter der Generation
Z aktuell am besten und nachhaltigsten
erreicht.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Arbeitsmarktlage
hat sich die Rolle des Arbeitgebers
vielfach vom klassischen „Stellenanbieter“
zum förmlichen „Bewerber“ verschoben. Dies
kann möglicherweise dazu führen, dass sich der
Betriebsinhaber im Rahmen von Einstellungsgesprächen
künftig zunehmend in der Rolle des
eigentlichen Bewerbers wiederfindet, indem er
sich beim potenziellen Mitarbeiter um die Entscheidung
für ein Arbeitsverhältnis im jeweiligen
Betrieb bewirbt.
Vor diesem zunehmenden Paradigmenwechsel
gilt es für die Betriebe, geeignete Konzepte zu
entwickeln. Nachfolgend daher einige Anregungen,
wie die potenziellen Mitarbeiter von morgen
aktuell am besten erreicht werden können.
Realistische Berufsdarstellung: Die Generation
Z verlangt nach Realismus. Das SHK-Handwerk
muss sich deshalb „nahbar“ machen. Was steckt
hinter den einzelnen Berufen? Welche Vorteile bieten
sie konkret? Hierbei gilt es zu zeigen, dass der
Beruf Spaß und die Arbeit vor dem Hintergrund
der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung Sinn
macht.
Praktika: Schüler äußern zunehmend den
Wunsch nach Praktika. Über das zunächst unverbindliche
„Reinschnuppern“ kann man die
Jugendlichen oft für sich begeistern und von der
damit verbundenen Mundpropaganda profitieren.
Traditionelle Schülerpraktika und Ferienjobs
gehören nach wie vor zu den wichtigsten Akquise
Elementen. Ebenso hat dadurch auch der Betrieb
die Möglichkeit zum unverbindlichen „Test“
der potenziellen Nachwuchskräfte.
Social-Media-Recruiting: Die Jugend von heute
liest immer weniger und zwar sowohl im Bereich
Print als auch Online. Deshalb sollten verstärkt
Quelle: ZVSHK
Ausbildungsvideos beispielsweise auf YouTube und
Facebook gestellt und mit der Firmenhomepage
verlinkt, oder auch die Videos der Zeit-zu-Starten
Kampagne (www.zeitzustarten.de) genutzt
werden. Auch andere Social-Media-Kanäle sollten
dafür eingesetzt werden, sich als attraktiven Arbeitsgeber
zu positionieren.
Elternabende: Kaum eine Generation war ihren
Eltern jemals näher als die Generation Z. Wichtigste
Karriereberater sind daher die Eltern, an denen
deshalb kaum ein Weg vorbeiführt. Im Rahmen
von Elternabenden, zum Beispiel an Schulen
oder auch im Betrieb sollten Betriebe die Chance
nutzen, um die Ausbildungsinhalte und das eigene
Unternehmen vorzustellen und zunächst die
Eltern von sich zu überzeugen.
Schulen: Kooperationen mit Schulen sind nach
wie vor eines der wichtigsten Akquise-Instrumente.
Durch Tage der offenen Tür, Unterrichtsgestaltung
zur Vorstellung des Berufsbildes und
Gespräche mit Schulklassen kann der SHK-Beruf
erklärt und zum Teil sogar live erlebbar gemacht
werden.
Ausbildungsqualität: Gute Ausbilder, eine faire
Behandlung und eine ordentliche Bezahlung.
Das ist es, was sich in der Region herumspricht
und für Azubi-Nachschub sorgt. Viele Betriebe
schätzen ihre Ausbildungsqualität falsch ein und
sollten sich daher objektiv mit ihrer derzeitigen
Ausbildungssituation auseinandersetzen.
Fachverband SHK Baden-Württemberg 83
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