FACHBEITRÄGE
• Dem Wunsch nach Information muss vermehrt
Rechnung getragen werden: Transparenz der
Ausbildungs- bzw. Aufgabenziele
• Die objektive Rückkopplung der Arbeitsergebnisse
ist unverzichtbar (Feedback geben und
nehmen)
• Es müssen Freiräume zur persönlichen Veränderung
und Entwicklung geschaffen werden
• Es muss eine Toleranz-Kultur gegenüber Fehlern
bei der Erprobung von Verbesserungen oder
Veränderungen gelebt werden
Generell gilt es, die in vielen Betrieben noch
vorherrschenden, allerdings überholten traditionellen
Führungskonzepte zu überdenken. Die
zukünftigen Mitarbeiter lassen sich zunehmend
weniger in „Schubladen“ einteilen, sondern erwarten
letztlich eine individuelle Führung.
Weitere Aspekte im Rahmen moderner Führungskonzepte
sind:
• kooperativer Führungsstil (Grundlage: situativer
Führungsstil)
• gemeinsames Arbeiten / Teambildung
• gleichgewichtige, partnerschaftliche Beziehung
pflegen
• Vertrauensaufbau (langfristig angelegt)
• Schaffen eines persönlichen Drahts, ohne kumpelhaft
zu sein
• Definition von Zielen, mit denen sich die jungen
Mitarbeiter identifizieren können
• konkrete und regelmäßige Rückmeldung über
Arbeitsergebnisse und Anerkennung
• vorbildlich und wertschätzend sein
• informieren und Transparenz schaffen
Konkrete Tipps
Die nachfolgenden konkreten Tipps dienen als
Orientierungshilfe für die Führung junger Mitarbeiter
in den SHK-Betrieben auf Grundlage der
vorgenannten Fakten.
Führungsstil: Junge Mitarbeiter fordern eine
klare strukturierte Führung, lehnen aber autoritäre
Vorgesetzte ab. Sie schätzen flache Hierarchien
und einen „partizipativen“ Führungsstil. Ein großes
Mitspracherecht und Beteiligungsmöglichkeiten
sind selbstverständlich.
Feedback: Computerspiele haben die junge Generation
geprägt. Regelmäßiges Feedback ist deshalb
besonders wichtig. Was kann ich, was kann
ich nicht? Wo kann ich mich verbessern? Diese
Fragen muss der Vorgesetzte oder Ausbilder beantworten.
Transparenz: Vertreter der Generation Z sind es
gewohnt, an Regeln mitzuwirken und darüber zu
verhandeln. Vorgesetzte und Ausbilder müssen
daher den Sinn neuer Regelungen offenlegen,
wenn sie Akzeptanz von den jungen Mitarbeitern
erreichen wollen. Die jungen Mitarbeiter und
Azubis müssen die Intention des Vorgesetzten
verstehen, um sich mit seinen Vorstellungen zu
arrangieren.
Bindung und Integration: Als Mitarbeiter und
Teil des Unternehmens möchten „die Jungen“
wertgeschätzt und ernst genommen werden. Die
hedonistische Generation bindet sich tendenziell
weniger an einen speziellen Arbeitgeber (Arbeitsplatz
auf Zeit). Verantwortungsvolle Projekte und
Tätigkeiten können das ändern.
Realismus: Junge Mitarbeiter vertrauen nicht
mehr blind. Sie haben ein äußerst gutes Gespür dafür,
was realistisch ist und was nicht. Ausbilder und
Chefs sollten deshalb keine unrealistischen Versprechungen
machen und glaubwürdig kommunizieren.
Sonst ziehen sich die Jugendlichen zurück.
Lernzuwachs: Die Azubis und jungen Mitarbeiter
von heute möchten lernen und sehen sich nicht als
billige Arbeitskräfte. Sie lassen sich nicht ausbeuten
und verlangen eine qualitativ hochwertige Ausbildung.
Die Quittung für eine schlechte Betreuung
kommt sonst prompt: Die Azubis brechen ab oder
die jungen Mitarbeiter kündigen.
82 Fachverband SHK Baden-Württemberg