platz sind und dort alleine arbeiten, dürfen
sie ihre Masken ablegen, aber auf
dem Weg dorthin oder wenn sie auf dem
Werksgelände unterwegs sind, herrscht
strenge Masken- und Abstandspflicht“,
erklärt der gelernte Maschinenschlosser
und studierte Maschinenbauer Mowitz.
Unterschiedliche
Hygienestandards.
Im Produktionsgebäude gibt es die beiden
Hygienebereiche B und C. „A kommt
in Mannheim nicht vor, weil wir hier keine
aseptische Abfüllung betreiben, wie sie
zum Beispiel bei Eistee nötig wäre. Da
sind die Hygienebestimmungen noch einmal
deutlich strenger als bei unserem Produktportfolio
mit Coca-Cola, Fanta, Sprite,
mezzo mix und verschiedenen zuckerfreien
Coca-Cola Varianten wie Coca-Cola
Zero Sugar und light.“ Die fallen unter
den Hygienebereich B und das heißt für
die in der Produktion insgesamt 150 Beschäftigten:
Zum Schichtbeginn saubere
Arbeitskleidung anziehen, die von einem
Dienstleister gereinigt wird, Haarnetz trazieren
16 · GETRÄNKEINDUSTRIE 7/2021
ist generell für die Haut eine starke
Belastung und führt nicht selten in der
Getränkeabfüllung zu chronischen Hauterkrankungen“,
weiß Werner Fisi, Aufsichtsperson
(AP) bei der Berufsgenossenschaft
Nahrungsmittel und Gastgewerbe
(BGN), der regelmäßig das Werk
von Coca-Cola in Mannheim besucht und
eng mit den beiden Sifas zusammenarbeitet.
„Um Erkrankungen vorzubeugen,
ist konsequenter Hautschutz nötig und
der wird hier sehr gut umgesetzt“, so Fisi.
Das sehe man daran, dass es bei den Beschäftigten
am Standort Mannheim keine
Hautkrankheiten gebe.
Hautschutzpläne mit konkreten Angaben
zu Hautschutz- und Reinigungsmitteln
sowie zu hauttypspezifischen Pflegeprodukten
hängen in den Sanitär- und Umkleideräumen.
In den regelmäßig stattfindenden
Unterweisungen und im Rahmen
der arbeitsmedizinischen Vorsorge
lernen die Beschäftigten genau, was sie
wie und wann anwenden sollen und welche
Schutzhandschuhe bei welchen Tätigkeiten
nötig sind – und bei welchen
nicht. „Wir legen großen Wert darauf, dass
die Kollegen und Kolleginnen eben nicht
immer flüssigkeitsdichte Handschuhe tragen,
sondern nur dann, wenn sich das gar
nicht vermeiden lässt. Zum Bespiel, wenn
bestimmte Chemikalien bei Reinigungsarbeiten
zum Einsatz kommen müssen“,
sagt Sifa Volker Mowitz. Das ist ganz im
Sinne von Werner Fisi, denn die Hautschutzexperten
der BGN raten von einem
dauerhaften Einsatz von Schutzhandschuhen
ab, wenn es die jeweilige
Tätigkeit zulässt. Vor allem unter flüssigkeitsdichten
Handschuhen beginnen die
Hände nämlich schnell zu schwitzen und
die Feuchtigkeit kann nicht verdunsten. In
der Folge quillt die Haut auf, verliert ihre
Schutzfunktion, trocknet aus und wird damit
anfälliger und durchlässiger für Reizgen
und jedes Mal, wenn man einen Produktionsbereich
neu betritt, Hände waschen
und desinfizieren. Dafür sind an
jedem Eingang Waschbecken mit Seifen-
und Desinfektionsspendern – natürlich
funktionieren sie kontaktlos – installiert.
„Das ist aufwendig, muss aber wegen des
Produktschutzes sein“, so Volker Mowitz,
der sich als eine von zwei festangestellten
Sicherheitsfachkräften um nichts anderes
als die gesamte Arbeitssicherheit und den
Gesundheitsschutz bei Coca-Cola Mannheim
kümmert. Und was bedeutet Hygienebereich
C? „Der umfasst produktionsnahe
Bereiche wie Werkstätten oder Lager,
in denen andere, reduzierte Maßnahmen
nötig sind – abgesehen von den momentan
selbstverständlich auch hier geltenden
Corona-Schutzregeln.“
Doch zurück zum Hygienebereich B: Zusammen
mit der Sifa dürfen wir uns heute
die Abfüllanlage für PET-Flaschen sowie
die neue und moderne Anlage für Glasflaschen
ansehen. Weil das ausgewiesene
Lärmbereiche sind, ist unsere Kommunikation
hier entsprechend schwierig
– zumal wir ja alle Masken tragen.
Beide Hallen sind groß und die langen
Förderbänder, auf denen die Flaschen
in Reih und Glied entlanggleiten, befüllt,
inspiziert, etikettiert, verpackt und palettiert
werden, ziehen sich wie riesige
Schlangen durch die Werkshallen.
Hautschutz zeigt Wirkung
Als wir von der einen zur anderen Anlage
und damit auch die Werkshalle wechseln,
heißt es wie schon mehrfach vorher:
Schreibblock, Stift, Kameras und Stativ
zur Seite legen und die Hände waschen
sowie desinfizieren. Das gilt natürlich
nicht nur für uns, sondern auch für alle,
die hier arbeiten. Leidet da nicht die Haut?
„Häufiges Händewaschen und -desinfi-
Häufiger Kontakt
mit Wasser
und Desinfektionsmittel
belastet die
Haut. Deshalb
ist konsequenter
Hautschutz
so wichtig
Zahlen und Fakten
• Seit 1950 wird in Mannheim
Coca-Cola abgefüllt.
• Insgesamt gibt es in Deutschland
16 Coca-Cola-Abfüllstandorte.
Das Mannheimer Werk gehört zu
den modernsten Produktionsstandorten
in Europa.
• Hier arbeiten insgesamt 430 Menschen.
• 50 Millionen Euro investierte
Coca-Cola 2018 und 2019 in
Mannheim in zwei neue Produktionslinien,
zuletzt in eine neue
Mehrweg-Glasabfüllung. Im Vergleich
zu Anlagen früherer Generationen
werden hier an der Flaschenreinigungsmaschine
bis zu
40 Prozent Wasser und Energie
eingespart.
• Bis zu 60.000 Flaschen pro Stunde
können jeweils in der Glas- und in
der PET-Flaschenanlage abgefüllt
werden. Die Produktion läuft vollautomatisch.
• Etwa 180 Millionen Liter Getränke
wurden 2020 in Mannheim abgefüllt.