Schutz der Wasserressourcen
Digitales Symposium des Verbandes Deutscher
„Die Wasserversorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Angesichts des
fortschreitenden Klimawandels muss neu über die Wassernutzung nachgedacht und auch für
die Zukunft die Versorgung der Bevölkerung mit der wertvollen Ressource Wasser sichergestellt
werden“, betonte VDM-Geschäftsführer Udo Kremer in seiner Eröffnungsrede zum diesjährigen Symposium
des Verbands Deutscher Mineralbrunnen (VDM). Im Rahmen ihrer politischen Jahresveranstaltung
diskutierte die deutsche Mineralbrunnenbranche mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft
sowie von NGOs das Thema „Wassernutzung in Zeiten des Klimawandels“.
In einer zweiten Diskussionsrunde des
Symposiums stand der gesellschaftliche
Beitrag von natürlichem Mineralwasser und
von Leitungswasser im Fokus des Austauschs
von Ullrich Schweitzer, Leiter Dialog
Natürliches Mineralwasser, mit Kirsten
Arp, Geschäftsführerin der Allianz der öffentlichen
Wasserwirtschaft (AöW), Dr. Regina
Dube, Leiterin der Abteilung Wasserwirtschaft,
Ressourcenschutz und Anpassung
an den Klimawandel im Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit (BMU), Prof. Dr. Andreas
Hahn, Institut für Lebensmittelwissenschaft
und Humanernährung, Leibniz Universität
Hannover, und Prof. Dr. Karl-Ludwig
Resch, Deutsches Institut für Gesundheitsforschung.
In der teils kontrovers geführten
Diskussion wurden neben Gemeinsamkeiten
der beiden Wassergattungen auch die
Unterschiede verdeutlicht, die dem Verbraucher
– aber auch dem Fachpublikum
– oft nicht bekannt sind. (VDM) M
GETRÄNKEINDUSTRIE 4/2021 · 9
In der ersten Diskussionsrunde des Symposiums
erörterte der VDM-Vorsitzende
Dr. Karl Tack mit den Bundestagsabgeordneten
Astrid Damerow (CDU), Dr. Bettina
Hoffmann (Bündnis 90/Die Grünen),
Carina Konrad (FDP) und Michael Thews
(SPD) die aktuellen Handlungsbedarfe
für die zukünftige Wasserversorgung
in Deutschland. „Es ist von elementarer
Bedeutung, die Schüttmengen und die
Qualität der trinkbaren Wasserressourcen
zu schützen und dauerhaft zu erhalten.
Das gilt für alle Grundwasserstockwerke“,
formulierte Dr. Tack das zentrale
Anliegen der Mineralbrunnenbranche.
„Öffentlich-rechtliche und private Wassernutzer
können Wasserknappheit mit
gemeinsamen und aufeinander abgestimmten
Maßnahmen überwinden.“ Der
VDM-Vorsitzende legte damit das Hauptaugenmerk
auf das Nebeneinander von
öffentlich-rechtlich konzessionierter und
privater Nutzung von Grundwasser.
Der Schutz von Trinkwasservorkommen
sowie von Mineral- und Heilwasservorkommen
zur Versorgung der Bevölkerung
sollte aus Sicht der Mineralbrunnenbranche
insbesondere bei Wasserknappheit
Vorrang haben vor allen anderen
Nutzungen. Hierbei sollte der Schutz
der natürlich reinen Mineral- und Heilwasserquellen
sowie der Schutz der leitungsgebundenen,
öffentlich-rechtlich konzessionierten
Trinkwasserentnahme mit gleichem
Rang ausgestattet werden: „Wasser
ist zuerst für den Menschen da“, so
Dr. Tack. Nach Ansicht des VDM-Vorsitzenden
trägt das Nebeneinander von öffentlichen
und privaten Strukturen – wie
Mineralbrunnen
es etwa aus den Bereichen Kommunikation,
Verkehr und Bildung bereits bekannt
ist – maßgeblich zur Daseinsvorsorge bei
und gleichzeitig schafft der Wettbewerb
redundante Strukturen zur Vermeidung
von Ausfallrisiken. „Die Mineralbrunnen in
Deutschland decken den Flüssigkeitsbedarf
der Bevölkerung zu 30 Prozent und
leisten somit einen wesentlichen Beitrag
zur Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen
trinkbaren Wasserressourcen
höchster Qualität. Zur Aufrechterhaltung
dieser Leistung benötigen die Mineralbrunnen
in Deutschland weiterhin Investitionssicherheit.
Die aktuell zu beobachtende
Praxis hingegen, Mineralbrunnen
nicht mehr – wie bisher – eine Bewilligung
der Quellennutzung für 30 Jahre
zu gewähren, sondern lediglich jederzeit
widerrufliche Erlaubnisse mit einer Dauer
von 10 Jahren zu erteilen, ist vor diesem
Hintergrund mehr als unverständlich“,
erläuterte Dr. Tack.
Dr. Karl Tack (links),
VDM-Vorsitzender,
und Udo Kremer
(rechts), VDM-
Geschäftsführer,
bedanken sich bei
Dr. Ursula Weidenfeld
für ihre Moderation
des diesjährigen
digitalen
Symposiums des
Verbands Deutscher
Mineralbrunnen
(VDM) mit über
250 Teilnehmern.