GRUSSWORTE
Ministerium für Umwelt, Klima und
Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Ministerin Thekla Walker MdL
Klimaschutz und Energiewende haben in den
vergangenen Monaten eine ganz neue Dynamik
entfaltet. Längst beherrscht nicht mehr das „ob“,
sondern das „was“ und „bis wann“ die Politik und
mittlerweile sogar Gerichte. So hat das Bundesverfassungsgericht
in seinem jüngsten Beschluss zum
Klimaschutzgesetz des Bundes den Anspruch künftiger
Generationen auf einen ambitionierten und
weitsichtigen Klimaschutz festgelegt. Und in bisher
kaum vorstellbarem Tempo plant die Bundesregierung
ihre Klimaschutzpolitik auf ein neues Niveau
zu heben. Der Bund plant bis 2045 die Klimaneutralität
zu erreichen. In Baden-Württemberg wollen
wir dies schon bis 2040 schaffen.
Nun gilt es, diese Dynamik bei der Umsetzung der
Energiewende aufzugreifen. Denn die ambitionierten
Ziele bringen allein noch keinen Erfolg, hierfür
sind konkrete Maßnahmen erforderlich. Jede und
jeder Einzelne ist in seinem Handeln gefragt. Auch
der Gebäudesektor muss liefern. Um die Wärmewende
in die Heizungskeller zu bringen, braucht
es jetzt die richtigen Entscheidungen bei den Gebäudeeigentümerinnen
und Gebäudeeigentümern.
Es ist nicht damit getan, alte fossile Heizkessel nach
30 Jahren gegen ein Pendant mit teilweise erneuerbarer
Energie auszutauschen, vielmehr bedarf es
mutiger Entscheidungen zum „fuel switch“ hin zu
perspektivisch komplett CO2-neutralen Lösungen.
Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien im
Strombereich, aber auch bei der Fernwärmeversorgung
werden die Randbedingungen für elektrische
Wärmepumpen oder einen Anschluss an ein Wärmenetz
geschaffen. Der CO2-Preis auf fossile Energieträger,
die Deckelung und Absenkung der EEGUmlage
sowie die üppig
verfügbaren Förderprogramme
verändern die
Rahmenbedingungen
wesentlich. Das Land
Baden-Württemberg will
die Wärmepumpe als
Schlüsseltechnologie der
klimaneutralen Wärmeerzeugung
gezielt fördern.
© Umweltministerium Baden-Württemberg
Mir ist bewusst, welch starken Umbruch dies gerade
auch für Ihr Handwerk bedeutet. Wir werden
diesen Umbruch aber nur gemeinsam meistern.
Ihnen kommt eine wichtige Bedeutung bei der
Beratung und Unterstützung der Gebäudeeigentümerinnen
und Gebäudeeigentümer zu. Es gilt,
sie bei der Entscheidung für eine zukunftsfähige
und saubere Technologie zu unterstützen und von
den Chancen und Vorteilen, die solche Technologien
bieten, zu überzeugen. Sie werden mehr
denn je beraten, bei Heizlastberechnungen den
Dämmstandard berücksichtigen, die Frage stellen,
ob eine Photovoltaikanlage schon vorhanden oder
auf einem Gebäudedach die Installation lohnend
ist. Sie helfen, Zukunft zu planen – eine Herausforderung
für Sie und Ihren Handwerksbetrieb.
Umso mehr danke ich Ihnen, dass Sie sich dieser
Herausforderung stellen, in Weiter- und Ausbildung
investieren und heute Netzwerke aufbauen
und sich austauschen. Ich wünsche Ihnen einen
erfahrungsreichen Verbandstag!
Stuttgart, den 10. Juni 2021
10 Fachverband SHK Baden-Württemberg