sondere die Verpackung für sein Premiumprodukt.
Als Flaschenform hat
er sich für eine minimalistische zylindrische
Form mit flachem Boden
entschieden, die oben von einer flaschenbreiten
Dekorkappe abgeschlossen
wird – für das stille Quellwasser in
Blau, für das Mineralwasser in Gold.
Was bei den Glasflaschen relativ leicht
umzusetzen ist, stellt die KHS-Experten
des Bottles & Shapes™-Programms
bei den PET-Flaschen vor gewisse Herausforderungen:
„Ausgangspunkt
war mein an der Marke orientierter
Wunsch, dass die PET-Flaschen für
das stille Wasser und die Glasflaschen
für das karbonisierte Wasser optisch
identisch aussehen sollten“, erinnert
sich Mussallam. „Mir ist natürlich bewusst,
dass ein PET-Behälter, der primär
unter Stabilitätsaspekten designt
wird, eigentlich schrecklich aussehen
müsste“, meint er. „Deshalb ist es eine
umso größere Leistung, dass die Fachleute
von KHS eine formstabile, zylindrische
Flasche konstruieren und dabei
jeden meiner Wünsche erfüllen
konnten. So wollte ich zum Beispiel
auf keinen Fall einen nach innen gewölbten
Boden wie bei einer Sektflasche
akzeptieren. Da war viel Ingenieurskunst
im Spiel, aber auch Geduld
bei den Kollegen von KHS.“ Jedes einzelne
Detail sowohl der PET- als auch
der Glasflasche wurde so konzipiert,
dass es die Premium-Positionierung
der Marke widerspiegelt und zugleich
für höchstmögliche Lebensmittelsicherheit
sorgt.
Anders als beim Wettbewerb werden
die Packs nicht mit Schrumpffolie zusammengehalten,
sondern werden zu
zwölf Flaschen in ansprechend gestaltete
Kartons gepackt und abschließend
auf Paletten gestapelt. Nun sind sie gut
gerüstet für ihre mitunter lange Reise.
Denn angesichts einer Bevölkerung
von weniger als drei Millionen Menschen,
einem gewissen Wettbewerb
und dem hohen Importanteil beim
Wasser kalkuliert Mussallam damit,
nur etwa zehn Prozent seines Ausstoßes
innerhalb Armeniens zu verkaufen.
Den Rest exportiert er zum Beispiel
in den russischen Markt oder nach Europa
– dafür hat er sein Wasser nach
EU-Standards zertifizieren lassen –,
aber auch in die USA, die Vereinigten
Arabischen Emirate, Kuwait und natürlich
in sein Heimatland Saudi-Arabien.
Herausfordernder Start
Bei der Anlieferung stellten allein die
geografischen Rahmenbedingungen
schon eine gewisse Herausforderung
dar: „In den Bergen sind die Verkehrswege
natürlich etwas eingeschränkt“,
erinnert sich Oliver Schneider. „Die
Maschinen bringen einige Tonnen
auf die Waage, die nicht so einfach
auf über 2.000 Meter Höhe zu schaffen
sind, speziell bei winterlichen
Witterungsverhältnissen.“ Auch die
Kommunikation erforderte eine gewisse
Flexibilität. „Wenn Sie Leute aus
Saudi-Arabien, Armenien, Deutschland
und ein Montageteam aus der
Ukraine, Kasachstan und Russland
unter einen Hut bringen wollen, benötigen
Sie manchmal zwei Übersetzer,
damit zwei Leute sich verstehen“,
erzählt Mussallam lachend.
War die Installation noch vollkommen
reibungslos verlaufen, wurde die
Inbetriebnahme durch die Coronakrise
und die damit verbundenen Einschränkungen
der Bewegungsfreiheit
des 15-köpfigen KHS-Teams unterbrochen.
„Sobald die ersten Beschränkungen
aufgehoben wurden, war KHS wieder
zur Stelle“, berichtet Mussallam.
„Natürlich mussten dann immer noch
strengste Hygieneregeln eingehalten
und zum Beispiel am Flughafen etliche
Dokumente präsentiert werden.
Die Kollegen von KHS haben wir in
den Bergen einquartiert und den Zugang
zur Fabrik strikt geregelt. Das hat
alles sehr gut funktioniert – so konnten
wir die Verzögerung auf insgesamt
vier Monate begrenzen. Wir haben die
Zeit genutzt, um unser Marketing voranzutreiben
und unsere Bevorratung
mit Rohstoffen soweit aufzustocken,
dass wir jetzt aus dem Stand vier Millionen
Flaschen produzieren können.
Außerdem wurde die Infrastruktur
in der Umgebung weiter verbessert,
indem wir uns dem Straßenbau oder
den Stromleitungen gewidmet haben.“
Auch für die Qualifizierung der Mitarbeiter
und Führungskräfte wurde die
durch Corona verlorene und zugleich
gewonnene Zeit genutzt. „Wir haben
uns die besten Leute von den Universitäten
ausgesucht. Dabei wurde auf
Erfahrung nicht so viel Wert gelegt,
weil wir uns ganz auf die Qualität des
Trainings verlassen können. Die Profis
von KHS vermitteln unseren Kollegen
das nötige Rüstzeug, damit sie die Besten
ihres Fachs werden“, sagt Mussallam.
Nun kann er es kaum erwarten,
seine beiden Linien innerhalb kürzester
Zeit voll auszulasten, damit er sich
seinem nächsten Projekt zuwenden
kann: Mussallam träumt bereits von
einer zweiten Fabrik mit einer großen
Mehrweg-Glaslinie, damit er noch
mehr Verbraucher von dem so sagenhaften
armenischen Wasser überzeugen
kann. (sds) Q
A&M Rare
wählte
für seine PET-
und Glasflaschen
eine
zylindrische
Form mit flachem
Boden,
die oben von
einer flaschenbreiten
Dekorkappe
abgeschlossen
wird. (Foto:
A&M Rare LLC)
48 GETRÄNKEINDUSTRIE · 8/2021