ABCDEFG
unerwünschte Reaktivierung der Hefegärung
verursachen.
Sofern Fehlproduktionen bereits im
Laufe der Verarbeitung auf Produktionsebene
ersichtlich werden, kann
eventuell direkt gehandelt werden.
Doch wird eine sensorische Veränderung
oder Verunreinigung erst beim
Konsumenten offensichtlich, besteht
unmittelbar die Gefahr des Rückrufs
und einhergehend des Vertrauensverlusts
der Kundschaft.
Damit bestätigt und rechtfertigt sich
die Notwendigkeit der hygienischen
Instandhaltung von Tankanlagen
und vor allem die Überprüfung von
Neutanks vor deren Inbetriebnahme.
So wird ein Tank begangen
und geprüft
Die Begehung eines ZKGs oder ZKLs
brachte in den letzten Jahren besondere
Herausforderungen mit sich. Der steile
Konus und die zunehmende Höhe der
Behälter ließen das Erreichen der Oberfläche
schier unmöglich erscheinen.
Oftmals blieb nur noch der Einsatz von
Baugerüsten, um eine Begehung überhaupt
zu ermöglichen. Doch ging der
Einbau des Gerüsts meist nicht spurlos
an der produktberührenden Oberfläche
des Tanks vorüber. Kratzer, Kerben und
Verformungen durch die starren Elemente
und den abbröckelnden Resten
der Baumaterialien verschlechterten
zusätzlich den Zustand der Oberfläche.
Auch Leitern oder Holzkonstruktionen
kamen, meist unter Missachtung jeglicher
Arbeitssicherheit, zum Einsatz.
Die sogenannte Seilzugangstechnik
hat sich als optimale Lösung für die
Begehung von Tanks und Behältern erwiesen
– unabhängig von deren Bauart
und Größe. Bekannt aus Einsätzen an
Windkraftanlagen oder Gebäuden, sy-
nergiert die Seilzugangstechnik hervorragend
mit der hygienischen Instandhaltung
von Tanks und Behältern.
Sofern kein nach DGUV zugelassener
statischer Anschlagpunkt für Höhensicherungsgeräte
vorhanden ist, schafft
die Installation eines Dreibeins auf dem
Tank sofortige Abhilfe. Dabei werden
alle Voraussetzungen der Arbeitssicherheit
eingehalten und die Behälteroberfläche
bleibt unversehrt. Montagearbeiten
am Behälter reduzieren sich auf die
Freilegung einer möglichst zentralen
Öffnung im Tankdach (z. B. durch Herausnahme
des CIP-Stutzens). Die Öffnung
muss gerade ausreichend groß
sein, um die notwendigen Arbeits- und
Sicherungsseile ins Tankinnere lassen
zu können. Durch Umlenkung der Seile
im Tank können diese bis an die Oberfläche
herangeführt werden. Die dadurch
absolut flexible Positionierung des Prüftechnikers
ermöglicht es 100 Prozent der
produktberührenden Oberfläche zu erreichen.
Jeder Prüftechniker bei Bactoforce
ist neben seiner Eignung für die
Tankprüfung auch ein erfahrener und
IRATA-zertifizierter Höhenarbeiter. Er
bewegt sich sicher und bequem im Seil,
wodurch seine gesamte Aufmerksamkeit
und Konzentration der Überprüfung
des Tanks gewidmet werden kann.
Ein zertifizierter Höhenretter ist dabei
stets an seiner Seite. Im Notfall kann dieser
unmittelbar reagieren und seinen im
Seil hängenden Kollegen
gezielt
lenken
und ablassen. Vor jedem Einsatz wird
gemeinsam mit den Ansprechpartnern
vor Ort ein geeignetes Rettungskonzept
besprochen.
Zeigen die Ergebnisse der Tankprüfung
Handlungsbedarf, z. B. Schweißarbeiten
an Spannungsrissen, sichern und unterstützen
die Prüftechniker auch gleich
den zuständigen Schweißer. Dieser wird
nun ebenfalls sicher an den Befundstellen
in der Höhe positioniert, sodass er
sich voll und ganz auf die Reparatur der
Befunde konzentrieren kann. Ein Prüftechniker
begleitet und assistiert ihm
dabei ununterbrochen und kann, nach
Fertigstellung der Reparatur, direkt eine
Nachprüfung durchführen.
Durch die Seilzugangstechnik ist die
qualitativ hochwertigste Prüfmethode
via Farbeindringverfahren als „direkte
Prüfung“ möglich. „Direkt“ deshalb,
weil der Prüftechniker unter Einsatz
der Seilzugangstechnik direkt mit seinen
Händen und Hilfsmitteln auf der
Oberfläche prüfen kann.
Dabei wird nach der Bactoforce-Methode
die gesamte produktberührende
Oberfläche des Tanks mit einem
sogenannten „Tracer“ flächendeckend
benetzt. Die besonderen Kriecheigenschaften
des Tracers und dessen Fluoreszenz
ermöglichen es, Haarrisse und Kor-
In diesem
Bild wurde
der Kühlmantel,
nach der
eigentlichen
Rissprüfung,
mit Prüfmittel
geflutet und
somit die
Leckage
sichtbar.
56 GETRÄNKEINDUSTRIE · 8/2021