Verleihung der
„Goldenen BierIdee 2021“
Der Bayerische Brauerbund und
der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband
DEHOGA Bayern
haben am 28. Juli im GOP Varieté
Theater München der „Die Opernmacher
GbR“ für „Die BierOper“ die
Goldene BierIdee 2021 verliehen.
Seit 1999 würdigt die Auszeichnung
„Goldene BierIdee“ Personen oder
Initiativen, die sich in besonderer
Weise um die Präsentation bayerischer
Bierspezialitäten verdient
machen.
Der Vize-Präsident des Bayerischen
Brauerbundes, Dr. Michael
Möller, würdigte in seiner Laudatio
das innovative Crossover-Konzept,
das Bier und Oper auf höchst unterhaltsame
Art und Weise mit-
einander verbindet. Dr. Möller hob
hervor, dass das musikalische
Singspiel nicht nur für traditionelle
Operngänger, sondern für ein breit
gefächertes Publikum gemacht ist,
das verstehen will, was gesungen
und gesprochen wird sowie auf
anregend-spritzige Weise amüsiert
und unterhalten werden möchte.
Mit Gesang, Schauspiel und Tanz
wird die Geschichte des traditionellen
Volksgetränks Bier, angefangen
bei Adam und Eva im Bier-Garten-
Eden, erzählt. Inhaltlich verknüpft
die „BierOper“ fiktive und reale Erzählelemente
geschickt und bringt
dem Zuschauer die Entstehung und
die Kulturgeschichte des goldenen
Elixiers nahe.
Veltins mit
Ausstoßwachstum
Trotz eines schwierigen Marktumfeldes
und eines deutlichen Ausstoßverlustes
der deutschen Brauwirtschaft
konnte sich die Brauerei C.
& A. Veltins, Meschede-Grevenstein,
nach eigenen Angaben der negativen
Marktentwicklung im ersten
Halbjahr entziehen und mit einem
Ausstoß von 1,55 Mio. hl (+3,2 Prozent)
erfreuliche Wachstumsimpulse
mitnehmen. Zwar sei das gastronomiegebundene
Fassbiergeschäft
mit einem Anteil von nur 4 Prozent
erwartungsgemäß schwach geblieben,
dafür habe der Veltins-Markenmix
im Handel überzeugen können.
Insbesondere das helle Pülleken als
letztjährige Neueinführung erfreue
sich großer Sympathie und weiter
steigender Nachfrage. „Das ist unsere
Antwort auf einen unbeschwerten
Biergenuss in schwieriger Zeit“,
so Veltins-Generalbevollmächtigter
Michael Huber. Mit Blick nach vorn
werde man noch das gesamte
nächste Jahr benötigen, um die
Pandemie hinter sich zu lassen, und
könne frühestens 2023 in Gastronomie
und Handel wieder zur Normalität
zurückkehren. „Die Risiken für die
Konsumentwicklung sind wägbar,
aber nicht zu unterschätzen. Die
Brauereien müssen sich auf wettbewerbsintensive
Zeiten einstellen“,
mahnte Huber bei der Vorstellung
der Halbjahreszahlen.
Dass der Biermarkt bis Ende Mai
um -6,0 Prozent schrumpfte und
immerhin 2,08 Mio. hl verlor, sei
am Halbjahresgeschäft des Unternehmens
zahlenmäßig weitgehend
vorübergegangen, stattdessen
habe das Familienunternehmen
seine stabile Position weiter ausgebaut.
„Wir haben in der rauen
See unsere Markensegel richtig
gesetzt und dann den Rückenwind
genutzt“, sagte Huber. „Unser Vertrauen
in den Biermarkt hat uns zur
Offensivstrategie in Pandemiezeiten
motiviert. Wir sind mit unserem Ausstoßzuwachs
zufrieden, zumal wir
damit an die Geschäftszahlen des
Vor-Pandemiejahres anknüpfen.“
Das Fassbiervolumen habe während
des monatelangen Lockdowns im
Vorjahresvergleich um -37,5 Prozent
nachgegeben. Dennoch habe
sich die Marke Veltins Pilsener angesichts
ihrer stabilen Präsenz als
drittstärkste Premium-Marke bei
den Gebinden Mehrwegflasche
und Dose im Handel mit 1,03 Mio hl
(+0,1 Prozent) von den Turbulenzen
weitgehend unbeeindruckt gezeigt.
Die stark an Events gekoppelte Biermix
Marke V+ habe mit -5,7 Prozent
einen überschaubaren Rückgang
verzeichnet, während die Marke
Grevensteiner immerhin noch um
0,4 Prozent habe zulegen können,
obwohl die Gastronomieabsätze
ausgeblieben seien. Erfreulich sei
die Entwicklung der fruchtig-naturtrüben
Fassbrausen, die angesichts
des qualitätsorientieren Einkaufsverhaltens
der Menschen um immerhin
28 Prozent gewachsen sei. „Wir
beobachten während der Pandemie
eine ausgeprägte Probierfreude der
Verbraucher – die Shopper haben
Lust auf Bier und Spezialitäten“,
so Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer
Marketing/Vertrieb. „Neue Produktimpulse
konnten Wirkung entfalten
wie die Entwicklung unseres
hellen Pülleken beweist“, betont er
weiter. Nachdem die Drittelliter-Flasche
in der Euroflaschen-Optik erst
im Mai letzten Jahres eingeführt
worden ist, hätten die Traditionsbrauer
im ersten Halbjahr bereits
99.360 hl absetzen können.
Die Gastronomie habe es nach den
Beobachtungen von Veltins nach
dem zweiten Lockdown deutlich
schwerer als nach der erzwungenen
Auszeit im letzten Jahr.
„Sieben Monate aus dem Markt
gedrängt zu werden, bleibt in der
Gastronomielandschaft nicht ohne
strukturelle Spuren“, so Dr. Kuhl.
Die Rückkehr der Gäste geschehe
regional in einem sehr unterschied-
lichen Tempo und sei vielen Faktoren
unterworfen. Hinzu kämen
Personalprobleme, die durch die
Abwanderung in andere Branchen
erst wieder behoben werden
müssten. Die Sauerländer Traditionsbrauer
lassen aber keine Zweifel
daran, dass sie weiterhin ins Gastronomiegeschäft
investieren. „Wir
stehen unverändert an der Seite der
Betriebe, zumal die Gastronomie
gezeigt hat, was Durchhaltevermögen
in der Krise bedeutet – man
hat die Ärmel hochgekrempelt und
ist durchgestartet“, fand Dr. Kuhl
lobende Worte. In den deutschen
Urlaubsregionen werde die Gas-
tronomie recht schnell zu alter Kraft
zurückkehren, während es anderswo
noch eine Weile brauchen
werde. „Uns hilft die eigene Gas-
tronomiestruktur, der Veltins bereits
seit Jahrzehnten vertraut und die für
inhabergeführte Betriebe mit Solidi-
tät und Langfristperspektive steht.“
Die Brauwirtschaft werde noch
lange an den Folgen der Pandemie
zu leiden haben. „Wir hoffen
auf eine langsame Entspannung
in der zweiten Jahreshälfte, gehen
aber davon aus, dass das gesamte
Gastronomiejahr 2022 im Zeichen
der Gesundung steht, ehe 2023
wieder Normalität eintritt“, pro
gnostiziert Huber. Während er für
das eigene Haus erfreuliche Marktperspektiven
sieht, macht er in der
Brauwirtschaft weitreichende Risiken
aus. „Die vielerorts verlustreichen
Ausstoßmonate haben tiefe
Wunden gerissen und kostbaren
Ertrag verschlungen.“
Hinzu kämen spürbare Kostensteigerungen
im Beschaffungsmanagement.
Die Holzknappheit sei
in der Brauwirtschaft angekommen
und habe zu wagemutigen Palettenpreisen
geführt. Bei der Produktion
von Mehrwegkästen komme es
inzwischen zu Granulat-Knappheit
– in den letzten Monaten musste
zeitweise Granulat aus Russland
eingekauft und herbeigeschafft
werden, weil es in Deutschland
nicht zur Verfügung stand. Und
selbst für Kronkorken unerlässliches
Weißblech lasse bereits Engpässe
erkennen. Huber: „Dank
langfristiger Kontrakte haben wir
uns frühzeitig abgesichert, um die
Verfügbarkeit und Liefersicherheit
zu gewährleisten.“ Die Brauerei C.
& A. Veltins sehe sich unverändert
stabil und ertragsstark aufgestellt,
sodass alle Investitionen planmäßig
fortgesetzt werden. Bis 2024
werde Veltins für rund 100 Mio.
Euro ein neues Abfüllzentrum für
Flaschenbier fertiggestellt haben –
der Rohbau befindet sich bereits
in Vollendung. Außerdem ging im
Frühjahr ein zweites Hochregallager
ans Netz, um die Flexibilität in der
Sortimentsdistribution zu erhöhen.
Fürstenberg Brauerei
investiert in neue Fassabfüll
Anlage
Die Fürstenberg Brauerei hat nach
eigenen Angaben über 1 Mio. Euro
in eine neue Fassabfüll-Anlage
investiert. Geschäftsführer Georg
Schwende betonte bei der Inbetriebnahme
dieser technischen
Innovation: „Das ist ein weiterer
Schritt zur Modernisierung unseres
Unternehmens und eine wichtige
Investition in die Zukunft unserer
traditionsreichen Brauerei. Es stärkt
den Standort Donaueschingen und
sichert auch Arbeitsplätze in der Region.
Gerade in schwierigen Zeiten
wie in dieser Pandemie ist es dabei
einmal mehr von Vorteil, Bestandteil
eines starken Verbundes wie der
Paulaner Brauerei Gruppe zu sein.“
Die neue leistungsstarke Anlage
wurde von Albert Frey aus Wald i .A.
geliefert, ist in drei Linien aufgebaut
und hat eine Kapazität von 300
KEG/h (100 KEG/h je Linie). Die
bestehende Palettierung wurde in
die neue Anlage integriert. Mit Demontage
der Altanlage sowie der
Bodensanierung und der kompletten
Verrohrung der neuen Anlage
wurde das Projekt in nur drei Wochen
fertiggestellt.
Michael Huschens (li.), technischer Leiter,
und Georg Schwende, Geschäftsführer,
beide Fürstlich Fürstenbergische Brauerei
40 · GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 8/2021
BRAUINDUSTRIE