Fichtel: Das ist richtig. Die Euroflasche
erlebt gerade im Hellbierbereich einen regelrechten
Hype. Bei aller Euphorie überschwemmen
inzwischen leider einerseits viele
nur mittelmäßige Produkte den Markt und
andererseits lässt die Preispolitik vieler
Marktteilnehmer im Euroflaschenbereich
sehr zu wünschen übrig. Denn die Brauer
suchen wie so oft auch bei diesem Trend
das Allheilmittel in einem niedrigen Preis.
Viele verfallen auch dem Irrglauben, alleine
die Euroflasche befähige sie ohne
„Franz Josef Bayerisch
Helles“ kommt
in der NRW-Flasche
und in einem hochwertigen
neuen Kasten
auf den Markt.
Holger Fichtel, Geschäftsführer Privatbrauerei
Eschenbach, verspricht dem GFGH mit
dem neuen Produkt attraktive Margen.
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GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 4/2021 · 11
Fichtel: Wir gehen aber davon aus, dass
wir hier in kurzer Zeit mit einer Steigerung
auf 120.000 bis 130.000 hl rechnen
können. Dazu werden wir kontinuierlich
in notwendige Instandsetzungsmaßnahmen
investieren. Das bedeutet im Klartext,
dass die Brauerei in den notwendigen
Bereichen mehr oder weniger runderneuert
wird. Dazu zählen die Verbesserung
interner Abläufe und die Optimierung
der gesamten Technik im Sinne von Qualitätsverbesserungen
ebenso wie die Einführung
eines Brauereilabors und neuer
Marketingstrategien.
Selig: Als durchwegs junges Team können
wir hier noch viel bewegen. Daher
sind wir auch ständig auf der Suche nach
Fachkräften, derzeit vor allem im Bereich
Leergutsortierung und im Staplereinsatz.
GFGH: Was planen Sie?
Fichtel: Die Eschenbacher Privatbrauerei
produziert hier Biere unter dem
Markennamen Eschenbacher, außerdem
werden Eigenmarken für den Handel
gebraut. Wir haben aber festgestellt,
dass die Marke Eschenbacher für uns im
Kernmarkt zu schwach ist, selbst wenn
wir unseren Werbeetat dafür deutlich erhöhen
würden. Auch die Rampenpreise
dieser Marke waren uns zu gering für
unsere mittel- und langfristigen Ziele.
Also suchten wir nach neuen, tragfähigen
Ideen und Möglichkeiten, aus einer
„Low-Price-Brauerei“ eine Premiumbrauerei
zu formen.
GFGH: Und dabei soll nun das ganz neu
auf den Markt gebrachte „Franz Josef
Bayerisch Helles“ eine entscheidende
Rolle spielen?
Fichtel: Genau. Aus diesem Grund haben
wir uns die Markenrechte für „Franz Josef“
gesichert. Es handelt sich dabei um eine
vorverkaufte Marke, mit der wir nun an
den Start gehen wollen. So haben wir –
losgelöst von der Dachmarke Eschenbacher
– eine attraktive Monomarke kreiert,
die mit einem entsprechend hohen
Ladenverkaufspreis zwischen 16,99 und
18,99 Euro präsentiert werden kann. Nur
so können wir unsere mittelfristigen Absatzziele
auch erreichen.
GFGH: Starkes Wachstum in einem gesättigten
Biermarkt, wie passt das zusammen?
Fichtel: Auch wenn die Braubranche über
Überkapazitäten jammert, ist es meiner
Meinung nach trotzdem möglich, ein attraktives
Biergeschäft mit Wachstum zu
generieren. Der Fachhandel ist um jede
Hochpreismarke dankbar, die den Markt
bereichert und bei der Stücknutzen bzw.
Deckungsbeitrag stimmen. Oder anders
formuliert: Bei einem Ladenverkaufspreis
von 10,99 Euro kann für den Händler kein
Stücknutzen mehr da sein. Dass der
Schlüssel für Wachstum in einem hohen
und nicht niedrigen Preis liegt, haben viele
Marktteilnehmer leider immer noch nicht
verstanden. Denn was nichts kostet, kann
auch nichts wert sein.
Wir bieten dem GFGH ein margenstarkes
Produkt mit einer garantierten Gewinnspanne
zwischen 28 und 32 Prozent
an. Dieses Produkt sollte ihm also Spaß
machen. Ich bin mir sicher, dass wir mit
Franz Josef eine tolle Marke und auch
die entsprechenden Werbemittel entwickelt
haben.
GFGH: Das neue Helle kommt nicht, wie
vermutlich von vielen erwartet, in der für
diese Bierkategorie vor allem bei Neueinführungen
meist verwendeten Euro-, sondern
in der NRW-Flasche auf den Markt.
Fast schon ungewöhnlich.
großen Aufwand dazu, das Distributionsgebiet
zu erweitern bzw. ihre Marke
zu stärken. Daher haben wir bei unseren
Überlegungen ganz klar für die NRW-Flasche
votiert. Diese wird meiner Meinung
nach – kombiniert mit einer dazu passenden
hochwertigen Kiste – das Euro-Gebinde
von morgen sein.
GFGH: Sie sprachen gerade die zugehörige
und ebenfalls neue auffällige Kiste an
...
Fichtel: Es handelt sich dabei um den
Kasten mit dem größten bzw. stärksten
Impact gegenüber allen „Blauen“ im Hellbier
Segment. Deshalb wurde eine vollflächige
Inmould-Gestaltung des Kastens
vorgenommen. Ziel dabei war auch eine
starke Differenzierung zur monochromen
Umsetzung bei der „Mooser Liesl“, weshalb
wir eine aufwendige 4C-Variante gewählt
haben. Die bayerische Herkunft ist
auf den ersten Blick klar erkennbar und
eine konsequente Gestaltungslinie zieht
sich durch alle Verkaufseinheiten und die
gesamte Kommunikation.
GFGH: Stichwort „Mooser Liesl“: Das
Produkt agiert ja flächendeckend äußerst
erfolgreich auf dem deutschen Markt –
allerdings in der Euro-Flasche. Sollen
also mit der Gebinde-Entscheidung für
die NRW-Flasche bei „Franz Josef Bayerisch
Helles“ nicht doch auch mögliche
Kannibalisierungseffekte ausgeschlossen
werden?
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