8 · GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 4/2021
KURZ BERICHTET
GVG veröffentlicht Zahlen
zu Geschäftsjahr 2020
Das Unternehmen Rewe-Für Sie
Getränkevermarktungs- und Einkaufsgesellschaft
(GVG) verzeichnet
im Geschäftsjahr 2020 ein erneutes
Umsatzwachstum. So konnte die
Verbundgruppe den Umsatz gegenüber
dem Vorjahreswert 2019
um 18,3 Prozent auf 403 Mio. Euro
mandatierten Netto-Umsatz steigern,
wie es heißt. Neben einer
auch pandemie-bedingten höheren
Nachfrage im Getränkeeinzelhandel
der GVG-Partner seien
auch andere Faktoren, wie die
Anbindung neuer Partner und die
Erweiterung des Dienstleistungsportfolios,
ausschlaggebend für die
positive Umsatzentwicklung gewesen.
„Das starke Umsatzwachstum
zeigt uns, dass wir sowohl durch
unsere genossenschaftliche Unternehmensausrichtung
als auch unser
breites Dienstleistungsportfolio auf
einem guten Weg sind. Das macht
uns ebenfalls für das Jahr 2021
und die kommenden Jahre optimistisch“,
erklärt Walter Steffens, Vorstand
des Unternehmens Für Sie.
Im Jahr 2020 habe die GVG zwei
neue Partner in den Verbund integrieren
können. Der Neupartner HSE
VDGE vermeldet neues
Umsatz-Allzeithoch für
das Geschäftsjahr 2020
Die dem Verband des Deutschen
Getränke-Einzelhandels (VDGE)
angeschlossenen 25 operativ tätigen
Mitgliedsunternehmen haben
das herausfordernde Jahr 2020 mit
ihren rund 2.350 Getränkefachmärkten
überaus erfolgreich gemeistert.
Unter dem Strich konnte mit einem
Gesamtumsatz in Höhe von 2,55
Mrd. Euro eine Steigerung gegenüber
dem bereits sehr guten Vorjahr
um 17,7 Prozent erzielt werden,
was zugleich auch ein neues Umsatz
Allzeithoch bedeutet. On top
ist hierbei noch die sechsmonatige
Umsatzsteuerreduzierung um 3 Prozent
Punkte im zweiten Halbjahr zu
berücksichtigen.
Laut Verbandsvorstand Andreas
Vogel lassen sich diese erfreulichen
Zuwächse neben den guten Witterungsbedingungen
im zweitwärmsten
Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
auch mit der weiter
anziehenden Nachfrage nach ökologisch
vorteilhaften Glasgebinden
begründen. Diese, dem Trend zur
Nachhaltigkeit folgende Entwicklung
wurde auch durch die Ergebnisse
einer gezielten Mitgliederumfrage
bestätigt, wonach Mineralwässer
im Mehrweg-Glasgebinde im ersten
Halbjahr 2020 ein überproportionales
Umsatzwachstum verzeichnen
konnten.
Als wichtigsten Treiber des Getränkefachmarkt
Booms 2020 bezeichnet
Vogel aber die Corona-Krise mit
ihren ganz spezifischen Auswirkungen
auf die Konsumgewohnheiten
der Verbraucher, die so gut wie allen
FMCG-Handelsformaten quasi automatisch
Auftrieb verschafft hätte.
Dabei haben gemäß IRI Handelstelegramm
die Getränkefachmärkte das
Pandemiejahr als zweitbeste Vertriebsschiene
des Handels mit +10,7
Prozent zum Vorjahr abgeschlossen.
Nur die Verbrauchermärkte > 800 m2
konnten noch besser abschneiden.
Diese Entwicklung spiegele sich auch
in der erweiterten statistischen Umfeld
Betrachtung des Jahres 2020
eindrucksvoll wider. So konstatiert
das NielsenIQ Handelspanel für die
Getränkefachmärkte ein Umsatzplus
zum Vorjahr von 10,4 Prozent und
die Ergebnisse des Haushaltspanels
der GfK fallen für die letzten
zwölf Monate sogar noch positiver
aus: Demnach liegen die filialisierten
Getränkefachmärkte bei einem
stattlichen Plus von 28,7 Prozent im
sogenannten Kaltgetränke-Segment
und selbst die nicht filialisierten Getränkefachmärkte
konnten gemäß
GfK mit +8,2 Prozent erneut zulegen,
was zu einem kumulierten Zuwachs
von 19,4 Prozent zum Vergleichsjahr
2019 für den Bereich „GAM gesamt“
führt. Alexander Schwarz, Director
GfK Consumer Panels & Services,
sieht diesbezüglich auch die Pandemie
als einen wichtigen Treiber
der positiven Entwicklung und hebt
bei der genaueren Betrachtung der
überdurchschnittlichen Performance
des Fachhandels folgende Ergebnisse
hervor: „Fakt ist, dass dieser
Kanal in 2020 von mehr Haushalten
aufgesucht wurde, diese Shopper
die Outlets zudem noch etwas frequenter
aufgesucht und in Kombination
mit höheren Bons damit zu
einer sehr dynamischen Entwicklung
der filialisierten Getränkefachhändler
beigetragen haben.“
Die doch recht große Differenz der
Jahreswerte von IRI und Nielsen IQ
auf der einen sowie der GfK auf der
anderen Seite erklärt er dabei wie
folgt: „In Zeiten von Corona haben wir
gerade während der Lockdown-Phasen
festgestellt, dass sich unsere
Zahlen generell positiver entwickelt
haben als die Handelspanel-Zahlen
von IRI und Nielsen. Demnach hat die
starke Verlagerung des Konsums in
den privaten Bereich durch die gestiegenen
Ausgaben der privaten
Verbraucher für den Inhome-Konsum
unsere Zahlen überdurchschnittlich
positiv beeinflusst, während die in
den Handelspanel-Zahlen mit abgedeckten
negativen Entwicklungen
(Umsatzrückgang in den Bereichen
gewerbliche Einkäufe/At Work,
Eventausstattung/Vereinsaktivitäten,
Einkaufs-Tourismus etc.) hier
nicht zum Tragen gekommen sind.
Die sehr positive GFM-Entwicklung
des Consumer-Panels ist damit als
deutliche Veränderung des Inhome
Konsumverhaltens der privaten
Verbraucher im letzten Jahr zu interpretieren.“
Andreas Heim, Senior Analytic
Consultant bei NielsenIQ, weist in
Bezug auf das skizzierte Delta zu
den GfK-Daten bestätigend darauf
hin, dass die Handelspanel-Daten
seitens IRI und Nielsen IQ im Unterschied
zum Haushaltspanel der
GfK (eingescannte Einkäufe) die
über die Scanner-Kassen gelaufenen
Umsätze heranziehen würden.
Zudem lasse man bei NielsenIQ auch
gezielt sogenannte Auditdaten aus
Geschäften mit einfließen, die keine
Scanner-Kassen haben oder solche
Daten nicht kommunizieren wollen.
Somit decke das Nielsen GAM Universum
alle Getränkefachmärkte in
Deutschland ab, egal welcher Größe.
Last but not least vergleiche man im
Hause Nielsen auch immer jeweils
52 Wochen, obwohl manche Jahre
– wie 2020 – durchaus einmal 53
aufweisen würden.
„Unabhängig davon, welches exakte
Umsatzplus dem Getränkeeinzelhandel
im Pandemiejahr 2020 nun
tatsächlich zuzuschreiben ist, bleibt
insgesamt festzuhalten, dass die
Getränkefachmärkte aktuell einen
anhaltenden Boom erleben, dessen
Gründe wir im Rahmen einer vom
VDGE initiierten Studie ,Markenstatuserhebung
Getränkefachmärkte
2020‘ mit der Marken-Agentur K &
A Brand Research gezielt herausarbeiten
wollten“, erläutert Vogel. Die
Ergebnisse wurden den eigenen Mitgliedsunternehmen
zwischenzeitlich
im Rahmen zweier Videokonferenzen
vorgestellt und sind mit großem
Interesse aufgenommen worden.
Details zu den Studienergebnissen
sollen demnächst auch an die Fachpresse
kommuniziert werden. Weiterführende
interne Workshops zur
nachhaltigen Stärkung des Images
der einzelnen Mitgliedsunternehmen
sind laut Verbandsangaben in
Planung.
Dave Weiss wird
neuer Einkäufer bei
TOP Getränke
Wie die TOP Getränkevertriebs- und
Beschaffungs GmbH mitteilt, hat die
Kooperation Dave Weiss einen neuen
Einkäufer unter Vertrag genommen.
Er startet seine Tätigkeit zum 1. Mai.
Weiss habe bereits mehrjährige
Branchenerfahrung im Einkauf gesammelt.
Mit seinem letzten Arbeitgeber,
der GEFAKO habe man eine
einvernehmliche Vertragsauflösung
gefunden, wie es weiter heißt.
Mehrweg-Innovationspreis
ausgeschrieben
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH)
und die Stiftung Initiative Mehrweg
(SIM) schreiben zum elften Mal den
Mehrweg-Innovationspreis aus. Die
beiden Organisationen rufen Produktdesigner,
Flaschenhersteller,
Logistiker, Getränkeunternehmen
und andere Mehrweg-Denkende
auf, sich mit fortschrittlichen Ideen
für den Preis zu bewerben. Ausgezeichnet
werden herausragende
Leistungen und Initiativen, die zu
innovativen Weiterentwicklungen
von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen
beitragen.
Die Bewerbungsfrist läuft bis zum
30. Juni 2021 und richtet sich an
Verpackungshersteller, Produktdesigner,
Getränke- und Lebensmittelproduzenten,
Abfüller und Logistiker
genauso wie an Handelsunternehmen,
wissenschaftliche Institute, engagierte
Gruppen, Organisationen
und Einzelpersonen. Die Verleihung
des Mehrweg-Innovationspreises
wird voraussichtlich im November
2021 in Berlin stattfinden.
Brauereigasthöfe
erhalten staatliche Hilfe
Wie das Bundeswirtschaftsministerium
und die Bayerische Staatskanzlei
in einer gemeinsamen
Mitteilung bekannt gaben, wird für
Unternehmen mit angeschlossener
Gaststätte der Zugang zu den
außerordentlichen Wirtschaftshilfen
für den Monat November und
Dezember verbessert und vereinfacht.
Gaststätten, die an ein
Unternehmen, wie beispielsweise
an eine Brauerei angeschlossen
sind, werden bei der Antragsberechtigung
für die November- und
Dezemberhilfe so behandelt, als
handele es sich um eigenständige
Unternehmen. Dies betrifft neben
Brauereigaststätten auch Vinotheken
von Weingütern und Straußwirtschaften.
Der Gaststättenteil
sei unabhängig vom restlichen
Unternehmen und damit ebenso
wie andere Gaststätten antragsberechtigt.
Diese erweiterte Antragsberechtigung
greift für die November
und Dezemberhilfe und wird
entsprechend angepasst, so die
Mitteilung. Die Antragstellung für
die November- und Dezemberhilfe
ist bis zum 30. April 2021 möglich.