Jahr wohl die 200.000-hl-Grenze knacken
werden. Auch das jährliche prozentuale
Wachstum konnten wir über die Jahre
mit diesem Produkt seit seiner Einführung
2015 stetig immer weiter ausbauen.
GFGH: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung
ein, was eine annähernde Normalisierung
der Corona-Lage anbelangt?
Fichtel: Wenn die Gastronomie wieder
öffnet, wird es vergleichsweise wie im
letzten Jahr einen gewaltigen Schub nach
vorne geben. Ich gehe davon aus, dass ab
dem nächsten Jahr auch wieder Festveranstaltungen
möglich sein werden. Alles
wird nun vor allem davon abhängen, in
welcher Geschwindigkeit weitergeimpft
wird. Generell wird man die Probleme
nicht durch Verzicht, sondern nur durch
technischen Fortschritt lösen können.
GFGH: Wird sich der Markt bei den Brauern
und auch beim GFGH durch die Pandemie
Fichtel: Den Konzentrationsprozess wird
diese besondere Situation sicher weiter
beschleunigen. Leider wird dabei auch
viel Bierkultur auf der Strecke bleiben. Die
deutschen Brauereien müssen unabhängig
davon endlich lernen, es zu schaffen,
ihre Preise nach oben zu bringen, sonst
kann der deutsche Mittelstand langfristig
nicht überleben. Das alles entscheidende
„Der Getränkefach-
handel ist um jede Hochpreismarke
GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 4/2021 · 13
weiter konsolidieren?
Viele
verschiedene
Sorten
SortenSorten
GFGH: Auch wenn es das „Franz Josef
Bayerisch Helles“ nicht erfordert: Wäre
es trotzdem möglich, hier in Eschenbach
auch Euroflaschen abzufüllen?
Fichtel: Dies wird ab Herbst funktionieren,
wir eröffnen uns damit sicherlich neue
Möglichkeiten ...
GFGH: Die Corona-Pandemie hat die
Braubranche hart getroffen. Wie stellt(e)
sich die Situation für die Arco-Braugruppe
dar?
Fichtel: Insgesamt beliefern wir über 500
Gastronomiebetriebe. Insofern ist das natürlich
ein sehr schwieriges Thema, das
von großen Existenzängsten und Nöten
unserer Gastronomiepartner geprägt ist.
Auch die traditionell guten Umsätze großer
Festivitäten wie dem Mooser Pfingstfest
oder dem Straubinger Gäubodenfest
fielen der Pandemie zum Opfer. Im Export
haben wir rund 40 Prozent an Menge
verloren.
GFGH: Doch es gab auch Lichtblicke ...
Fichtel: Während das normale Flaschenbiergeschäft
durchwegs „positiv normal“
verlief, können wir indes sehr große Zuwächse
bei der Mooser Liesl verbuchen.
Hier lässt sich ein nahezu 50-prozentiges
Wachstum bei hohen LVPs verbuchen.
Wir sind uns sicher, dass wir in diesem
www.rauch.cc
fjrauch
Thema ist heute die Liquidität der Brauereien
und momentan gewinnt der, der
sie hat. Beim GFGH hängt es natürlich
sehr davon ab, welche Vertriebsschiene
dieser vorrangig bedient, aber auch hier
wird leider ein Teil auf der Strecke bleiben.
GFGH: Was wünschen Sie sich für die
Zukunft?
Fichtel: Am meisten sehne ich mich nach
der ersten Maß in einem bayerischen Biergarten,
so geht es vermutlich vielen Leuten.
Natürlich freue ich mich auch auf wieder
mögliche persönliche Kontakte mit
unseren Kunden im In- und Ausland. Beruflich
wünsche ich mir auch weiterhin
schnelle Entscheidungen und Wendigkeit,
wenn es darauf ankommt.
GFGH: Herr Fichtel, Herr Selig, wir wünschen
Ihnen viel Erfolg und bedanken uns
für dieses Gespräch.
froh, die
den Markt bereichert und
bei der Stücknutzen
bzw. Deckungsbeitrag
stimmen.“
Holger Fichtel
/www.rauch.cc