der eine Präsenzveranstaltung von GETRÄNKE.
GROSS. HANDELN. stattfinden
könne. „Wir setzen alles daran, diese wieder
anbieten zu können“, so Reinsberg
abschließend.
Digitale Transformation
Plattformökonomie
Als hochkarätigen Keynote-Speaker
konnte
der BV GFGH Holger Schmidt,
Dozent an der TU Darmstadt für „Digitale
Transformation“, gewinnen.
In seiner beeindruckenden Präsentation
zeigte er den Mitgliedern auf, wie und
warum die Erfolgsmodelle von Amazon
und Co. funktionieren und inwieweit digitale
Plattformen auch für den GFGH interessant
sein können. „Man muss verstehen,
wie die Plattformen funktionieren um
sie als Erfolgsmodell oder als Bedrohung
zu erkennen“, betonte Schmidt. Europa
sei leider nicht das Zentrum der digitalen
Welt. So sehe man gerade in Deutschland
lieber zu, wie andere das Geschäft machten,
so der Digitalexperte weiter.
Prinzipiell müsse man zwischen Pipelines
und Plattformen unterscheiden. Eine
Plattform konzentriere sich mit der Plattformökonomie,
der Datenökonomie, den
dynamischen Ökosystemen und der externen
Strategie auf vier Komponenten,
während es sich bei einer Pipeline um ein
lineares Geschäftsmodell handle. Plattformen
kämen anfangs mit sehr wenigen
Mitarbeitern aus und würden auch oft zunächst
unterschätzt, da sich ein gewinnbringendes
Geschäftsmodell oft erst nach
mehreren Jahren richtig etabliere, dann
aber dafür oft mit exponentiellem Wachstum
nach oben schnelle.
Mittlerweile seien Plattformen in nahezu
jedem Industriezweig etabliert.
Auch wenn das B2C-Geschäft gerade
für den Großhandel oft vernachlässigbar
erscheine, müsse man die Entwicklungen
genau beaobachten, denn oftmals
eine Umsetzung bis 31.03.2021 sei damit
nicht realistisch. Daher fordere der Verband
eine Verlängerung des Nichtanwendungserlasses
über diesen Zeitpunkt hinaus.
Ausblick
Abschließend gab der geschäftsführende
Vorstand noch eine kurze Übersicht zukünftig
wichtiger Themen und die Positionierung
des Verbandes in der Corona
Krise für die nächsten Wochen. So
werde man weiter an Öffnungsstrategien,
Teststrategien und dem Ausbau zusätzlicher
Wirtschaftshilfen durch intensives
Lobbying arbeiten. Themen, denen man
sich ebenfalls annehmen müsse, seien
das Sorgfaltspflichtengesetz und das Gesetz
GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 4/2021 · 43
zum Lobbyregister.
Darüber hinaus arbeite der Verband
daran, sein Kommunikationsprofil als
Impulsgeber nach außen wie nach innen
zu schärfen. Dabei sollen unter anderem
neue Kommunikationsformate, ein Logo
Konzept sowie die Positionierung des
Verbandes überarbeitet werden.
Von immenser Bedeutung sei auch die
Fortführung der Kooperation zum Thema
Mineralwasser mit dem Verband Deutscher
Mineralbrunnen (VDM) und dem
Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels
(VDGE), hob Reinsberg hervor.
Dabei sollen den Mitarbeitern im Getränkefachhandel
Argumentationshilfen
pro Mineralwasser mit an die Hand gegeben
werden. Aktuell sei die Kampagne
„10 gute Gründe für Mineralwasser“ mit
einem entsprechenden Flyer gestartet.
Der Verband möchte mit weiteren Informationsveranstaltungen
die Mitglieder
auf dem Laufenden halten. Die nächste
Beiratssitzung werde im Juni stattfinden
und die Durchführung der nächsten Regionalversammlungen
richte sich nach der
künftigen Corona-Lage im Herbst. Diese
bestimme auch, ob im Jahr 2022 wieunter
anderem weiter an einer Reduzierung
der derzeitigen Umsatzausfallgrenze
von 30 Prozent arbeiten.
Neben Corona gebe es noch viele weitere
wichtige Themen und Herausforderungen
für den GFGH. Zu nennen sei hier
unter anderem die Novellierung des Verpackungsgesetzes
2020/2021 mit folgenden
wichtigen Aspekten, die dabei zum
Tragen kämen: die Ausweitung der Pfandpflicht
auf alle Einwegkunststoffflaschen
und Dosen, die Einführung von Mehrwegsystemen
im To-go-Geschäft sowie
der ab 2025 geforderte Mindestrecyclatanteil
von 25 Prozent in Bezug auf jede
einzeln in Verkehr gebrachte Kunststoffgetränkeflasche.
Für den GFGH besonders
relevant seien dabei anstehende Dokumentationspflichten
bei Mehrweggebinden.
Der Verband und die Allianz für
Mehrweg seien seit Vorlage des Gesetzentwurfes
im November 2020 ani diesem
Thema dran, um mögliche negative Auswirkungen
für die Branche so gering wie
möglich zu halten.
Besonders brisant sei auch die neu
umzusetzende Kassensicherungsverordnung
(TSE). Bislang fehle hier eine
Zertifizierung der Cloud-Anwendungen,
Der Beiratsvorsitzende Eric Boecken bedankte
sich bei der Verbandsspitze für das
enorme Engagement während der Corona
Krise..
Verbandsinternes
Diesmal wurden wichtige Abstimmungen per Onlineabfrage durchgeführt. So
wurde der Beirat mit Eric Boecken als Vorsitzenden und Peter Sagasser als
seinem Stellvertreter von den Mitgliedern bestätigt. Auch eine notwendige
Satzungsänderung, die nun unter anderem wichtige Abstimmungsmöglichkeiten
auch in virtueller Form erlaubt, wurde von den Mitgliedern verabschiedet.
Diese sei aber auch aufgrund der veränderten Verbandsstrukturen nötig.
Trotz des schwierigen Jahres 2020 konnte der Verband ein Plus erwirtschaften,
nicht zuletzt aufgrund der durch die pandemiebedingten geringeren
Reisetätigkeiten. Zudem wurden Einsparungen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit
gemacht. Die Priorisierung lag ohnehin in der Bereitstellung aller den
GFGH betreffenden Corona-Informationen an die Mitglieder, die in einer nie
dagewesenen Frequenz erfolgte.
Einen spannenden Vortrag zum Thema
„Plattformökonomie:
Funktionsweise und
Chancen für den Getränkefachgroßhandel“
präsentierte Holger Schmidt, Dozent an der
TU Darmstadt für „Digitale Transformation“.