Braugerstenversorgung wird mehr und
mehr durch regionale Kooperationen und
längerfristige Verträge mit örtlichen Bauern
sichergestellt.
„Da in Deutschland unter anderem aufgrund
von Flächenkonkurrenz zu Biokraftstoffen
aktuell nicht genügend Braugerste
angebaut wird, bemühen sich die Brauereien
– gerade auch zur Stärkung der regionalen
Wirtschaft – um den Ausbau des
heimischen Braugerstenanbaus“, erklärt
Huhnholz. Der Großteil des in Deutschland
verwendeten Hopfens kommt aus
der bayerischen Hallertau oder aus anderen
deutschen Hopfengebieten, insbesondere
Tettnang, Elbe-Saale und Spalt.
Über 80 Prozent ihres Bieres füllen
die deutschen Brauer in Mehrweggebinden
ab, Fassbier noch nicht eingerechnet.
„Mit Blick auf Abfallvermeidung und
Kreislaufwirtschaft ist die Brauwirtschaft
damit weit nachhaltiger als alle anderen
Getränkebranchen, ein Vorsprung, den
die deutschen Brauereien auch in Zukunft
halten und in den nächsten Jahren
sogar noch weiter ausbauen möchten“,
so Huhnholz.
Ausbaufähig laut Huhnholz ist aus Sicht
vieler Brauereien die Kommunikation des
de facto schon gelebten Nachhaltigkeitsgedankens.
Einige Brauereien sind deshalb
in den vergangenen Jahren dazu
übergegangen, offensiv mit dem Thema
Nachhaltigkeit umzugehen und beispielsweise
eigene Nachhaltigkeitsberichte zu
veröffentlichen, etwa auf Basis des von
der Universität Witten-Herdecke entwickelten
„ZNU-Standards Nachhaltiger
Wirtschaften“.
Trotz guter Quoten finden sich durchaus
auch Haare in der Mehrweg-Suppe:
Individualgebinde und schlecht gepflegte
Pools verteuern die Flaschen-Bewirtschaftung
insgesamt und senken die Effizienz
des Systems. „Wünschenswert ist,
dass die herstellende Getränkeindustrie
erkennt, dass die Individualisierung von
Gebinden kein Allheilmittel ist und ihr Produkt
überzeugen muss, nicht die Verpackung“,
sagt denn auch der geschäftsführende
BV GFGH-Vorstand Reinsberg:
„Insoweit freuen wir uns, dass die Brauer
in der Zwischenzeit mit zwei Ansätzen die
Begrüntes Dach plus Erdwärme-Heizung: Almdudler hat seinen Firmensitz auf Umweltschonung
ausgelegt. (Foto: Almdudler)
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22 · GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL 4/2021
angehen wollen. Möge eine
dieser Initiativen zum Ziel führen.“
Nachhaltiger wirtschaften im
eigenen Betrieb
Wie gesehen, hat das Sortiment des
GFGH einen entscheidenden Einfluss auf
die gelebte Nachhaltigkeit der Branche.
Aber auch im eigenen Betrieb lässt sich
einiges für die Umwelt tun. So sollte nach
Möglichkeiten zur effizienteren Nutzung
und Einsparung von Energie in Zentrale,
Lager und GAM gefahndet werden, auch
Solarstrom vom eigenen Dach kann die
CO2-Bilanz verbessern.
Auch die Lkw- und Staplerflotte gehören
auf den Prüfstand. Gasbetriebene Motoren
etwa können in Umwelt-Hinsicht gegenüber
dem Diesel punkten, auch Elektroantriebe
können eine erwägenswerte
Alternative sein, wenn denn „sauberer“
Strom verfügbar ist. Eine effiziente Tourenplanung
tut das ihre, unnötige Fahrkilometer
und damit Kraftstoff-Verbräuche
möglichst zu vermeiden. Auch könnten
digitalisierte Prozesse umweltdienlich wirken,
indem etwa Papierverbräuche und
-abfälle durch elektronische Belege, Pick-
und Checklisten vermindert werden. Zu
prüfen ist auch, wo warum welcher Müll
anfällt und wie nach Abfallvermeidung beziehungsweise
-verminderung zu streben
ist. Nicht zuletzt gehören Verbrauchsmaterialien
auf den Prüfstand – Recyclingpapiere
etwa haben die bessere Umweltbilanz
und Reinigungsmittel gibts vielleicht
auch in einer Öko-Variante. Schöner Nebeneffekt:
Einschlägige Maßnahmen führen
nicht nur zu mehr Nachhaltigkeit, sondern
oft auch zu geringeren Kosten.
Wo Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt
werden, sollte dies auch deutlich
kommuniziert werden. Der Verbraucher
möchte schließlich eine informierte
Kaufentscheidung treffen können – und
der GFH sollte jede Möglichkeit nutzen,
sich von Wettbewerbern abzuheben. Und
so heißt es, eigene Nachhaltigkeitsbemühungen
und -erfolge festzuhalten und das
Publikum darüber zu informieren. Werden
GAMs betrieben, kann nachhaltigen
Produkten ein eigener Bereich gewidmet
werden, auf jeden Fall sollte Umweltfreundliches
für den Kunden klar erkennbar
sein.
Auf nachhaltigen Pfaden
Almdudler hat sich auch die Themen
Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf
die Fahnen geschrieben. „In der Gastronomie
fokussieren wir uns daher auf
Almdudler Original in der ikonischen
Glas-Mehrweg-Formflasche, und im
Handel unterstützen wir das Pfandsystem“,
sagt dazu Almdudler-Geschäftsführer
Gerhard Schilling. Zudem habe
man beim Bau des Firmensitzes in Wien
auf den Einsatz umweltschonender Materialien
gesetzt, wofür das Gebäude mit
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