MARKTENTWICKLUNG
Leiden im Lockdown
Fruchtglühwein erleidet nach starkem Vorjahr
Absatzrückgang durch Lockdown
Fruchtglühwein, Apfelglühwein und Fruchtpunsch sorgen für Abwechslung im Angebot an Wintergetränken
und haben sich einen festen Platz im Sortiment erobert. Anders als Glühwein werden sie aus Fruchtwein, also
nicht aus (Trauben)Wein hergestellt. Noch 2019 konnten die apfel- und fruchtweinbasierten Saisonspezialitäten
weiter zulegen, und das obwohl der Winter der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war.
Doch 2020 bekam das Segment, wie
der Verband der deutschen Fruchtwein
und Fruchtschaumwein-Industrie
(VdFw) meldet, die Auswirkungen
des Lockdowns zu spüren. Der Inlandsabsatz
an Apfel- und Fruchtglühweinen
ging verglichen mit 2019 von 9,4
Millionen Liter auf 6,8 Millionen Liter
zurück. „Weihnachtsmärkte, aber auch
Advents- und Weihnachtsfeiern mussten
bedingt durch die Corona-Pandemie
ausfallen: Das schlägt sich gerade
bei diesem Produktbereich im Absatz
nieder. Für die kommende Glühweinsaison
sind wir optimistisch, dass
Märkte und gemeinsames Feiern mit
der erforderlichen Umsicht wieder
möglich sein werden“, erläutert VdFw-
Zur Anzeige auf der Titelseite:
Geschäftsführer Klaus Heitlinger.
Die drei zugkräftigsten Sorten bleiben
Kirschglühwein, Heidelbeerglühwein
und Apfelglühwein. Auch Holunder-,
Schlehen- und Beerenglühwein zählen
zu den gefragten Klassikern. Neue
Akzente setzen würzige Varianten,
z. B. mit Chili oder Ingwer. Inzwischen
gibt es von vielen Herstellern Apfel-
und Fruchtglühweine in Bio-Qualität.
Trotz der coronabedingt rückläufigen
Entwicklung bei den Wintergetränken
fällt die Gesamtbilanz des
VdFw für das vergangene Jahr positiv
aus. Der Inlandsabsatz an Apfelwein,
Fruchtwein, Cider und anderen apfel-
und fruchtweinbasierten Getränken
lag 2020 mit 104,1 Mio. Litern nur 0,5
Prozent unter dem Vorjahresergebnis
von 104,7 Mio. Liter. Der Branchenumsatz
konnte im selben Zeitraum
sogar von 114 Mio. Euro auf 118 Mio.
Euro gesteigert werden. „Insgesamt ist
die Apfel- und Fruchtweinbranche bislang
gut durch die Pandemie gekommen“,
fasst Klaus Heitlinger zusammen.
„Die je nach Betrieb zum Teil
starken Absatzrückgänge durch die
Schließung der Gastronomie und den
Wegfall von Veranstaltungen konnten
– auf den Branchengesamtabsatz bezogen
– steigende Absätze im Lebensmitteleinzelhandel
weitestgehend ausgleichen.“
(VdFw) Q