NACHHALTIGKEIT
Saubere Sache mit
dem Abwasser
Ressourcenschonende Getränkeproduktion auch
für mittlere und Kleinbetriebe
Der nachhaltige Umgang mit den natürlichen Ressourcen ist ein wichtiges Thema bei der Herstellung von
Getränken. Insbesondere der Umgang mit der Ressource Wasser spielt in der Getränkeindustrie ‚naturgemäß‘
eine wichtige Rolle. So lohnt es sich beispielsweise auch für mittlere und kleinere Braubetriebe in
innovative Technik zu investieren, um beispielsweise aus organisch verschmutztem Abwasser Biogas zu
entwickeln und damit im betriebseigenen Blockheizkraftwerk Elektrizität oder Wärme zu erzeugen. Auch
die Rückgewinnung und Wiederaufbereitung von CO2 und dessen Nutzung für den Einsatz in karbonisierten
Getränken rechnet sich dank durchdachter Lösungen für mittlere und kleinere Betriebe und muss
nicht komplett zugekauft werden. Die technischen Lösungen werden kontinuierlich weiterentwickelt.
Um die klimafreundliche Abwasseraufbereitung
und umweltfreundliche
Nutzung von Biogas dreht sich ein aktuelles
Projekt zur Energieeinsparung der
Einbecker Brauerei. Das Brauhaus will
durch den Einsatz einer brauereieigenen
Biogasanlage ab dem kommenden
Jahr etwa 913 Tonnen des Treibhausgases
CO2 einsparen. Die Investitionen
für die erforderliche Anlage belaufen
sich auf 1,5 Millionen Euro. Vorstand
Martin Deutsch sagt: „Durch die Nutzung
von CO2-neutraler Bioenergie
senken wir unsere Energiekosten. Mit
unserem Projekt der Biogasproduktion
durch anaerobe Abwasseraufbereitung
leisten wir zugleich einen Beitrag
zum Klimaschutz. Zum Beispiel
verbessert sich der CO2-Fußabdruck
einer 20 x 0,33-Liter-Kiste Einbecker
Brauherren Pils oder Ainpöckisch Bier
1378 durch unser Produkt um ungefähr
122 Gramm.”
Beim Einsatz vorhandener Biosubstrate
zur Energieerzeugung wird aus organischem
Material durch mikrobiellen
Abbau der erneuerbare Energieträger
Biogas gewonnen. Die Umwandlung
in elektrische und thermische Energie
erfolgt im brauereieigenen Blockheizkraftwerk.
Das technische Kernstück
für dieses Vorhaben liefert das Einbecker
Start-up Flexbio.
Kompakte Anlage für die
Biogas-Herstellung
Insbesondere die kompakten und
platzsparenden Übersee-Container-
Modulmodelle (12 x 2,5 m), in die
die Biogasanlage des ambitionierten
Start-up-Partners Flexbio integriert
ist, kommt der Brauerei sehr entgegen.
Denn übermäßig viel Platz steht
am Standort in Einbeck – die Brauerei
liegt mitten in der Altstadt – nicht zur
Verfügung. „Eine klassische Kläranlage
Die kompakten
Übersee-Container-
Modulmodelle, in
denen die Kompaktkläranlage
untergebracht
ist, benötigen
eine Standfläche
von lediglich 30
Quadratmetern. Hier
handelt es sich um
baugleiche Anlagen,
wie sie auch für das
Einbecker Brauhaus
zum Einsatz kommt.
Sie dienen der Vorreinigung
von betrieblichen
Abwässern
zur anschließenden
Einleitung in den
Kanal der Stadt.
(Foto: Flexbio)
28 GETRÄNKEINDUSTRIE · 9/2021