gigkeit gegenüber Schwankungen auf
dem Markt, wie Erwin Hächl, Leiter
Anlagenplanung und -optimierung,
erklärt: „Je nach saisonalen Schwankungen
füllen wir mal mehr in Mehrweg
PET- oder mehr in Mehrweg-Glasflaschen
ab.“ Aktuell hat mit 280 Millionen
Füllungen pro Jahr eindeutig die
Glasflasche die Nase vorn. Seit Adelholzener
2011 seine Individual-Mehrweg-
Glasflasche eingeführt hatte, ging der
Absatz von Mehrweg-Glas stetig nach
oben – obwohl dieser Markt lange Zeit
als rückläufig galt.
Die dritte und jüngste Glaslinie ging
Anfang 2020 in Betrieb. Die Planungen
dafür begannen schon 2015, doch wurde
die Umsetzung zugunsten einer damals
dringender benötigten Mehrweg-
PET-Linie kurzerhand zurückgestellt.
Die Vertagung des Projekts nutzte das
Adelholzener-Team, um die ursprüngliche
und bereits mit Krones verhandelte
Anlagenplanung noch einmal
grundlegend zu überarbeiten. „Bei
der Neuauflage haben wir uns dazu
entschieden, in Sachen Leistung und
Hygiene noch einmal einen Schritt
weiterzugehen“, erklärt Erwin Hächl.
„Aus dem Grund haben wir noch einen
Rinser und zusätzliche Pufferflächen
ergänzt.“ Um Platz für die nun deutlich
größere Linie zu schaffen, wurde
2019 ein Lager für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
geräumt und als zweite Ebene
eine Bühne in die Halle eingezogen.
„Insgesamt hatten wir rund 3.000 Quadratmeter
Fläche zur Verfügung – und
Krones hat die innerhalb kürzester Zeit
wieder komplett zugestellt“, lacht Jan
Furk aus dem Team Anlagenplanung
und -optimierung.
Leistungsziele übertroffen
Bis Ende 2019 war die Linie mechanisch
aufgebaut und weitgehend elektrisch
verkabelt. „In unseren Augen geschah
das alles in einem wahnsinnigen
Tempo“, sagt Furk. „Wir sprechen
hier immerhin von über 5.000 Meter
Verrohrung und 110.000 Meter Elektrokabel,
die verlegt werden mussten.“
Gleich zu Beginn des neuen Jahres
konnte es dann mit der eigentlichen
Inbetriebnahme losgehen. Adelholzener
setzte sich und seinem Lieferanten
das sportliche Ziel, noch im gleichen
Monat ein verkaufsfertiges Produkt
aus der neuen Linie zu gewinnen. Am
31. Januar 2020 war es tatsächlich so
weit: Die ersten 31.000 Flaschen liefen
vom Band. „Das war wirklich eine
großartige Leistung, die alle Beteiligten
an den Tag gelegt haben,“ bemerkt
Jan Furk. „Weder gab es mikrobiologisch
etwas zu beanstanden noch waren
andere Qualitätsprobleme aufgetreten.“
Nach dieser Punktlandung war der
Ehrgeiz bei Adelholzener vollends
geweckt. „Wir haben daraufhin das
Ganze noch einmal forciert und den
Zeitplan ordentlich gestrafft“, sagt
Furk. „Durch konsequentes Optimieren
waren wir dann Ende April schon
so weit, dass wir die ersten Leistungsabnahmen
für die 0,75-Liter-Flasche
fahren konnten – mit Ergebnissen, die
weit über dem lagen, was vertraglich
vereinbart war: Im Leistungstest von
dreimal acht Stunden erzielten wir
einen Wirkungsgrad von 98,5 Prozent!“
Einen Monat später folgte die
Abnahme für die zweite Behälterart,
die 0,5-Liter-Flasche. „Dieses Mal hatten
wir etwas weniger Zeit zum Optimieren,
weil wir den Halbliter-Behälter
nur alle drei Wochen auf die Anlage
nehmen“, erläutert Furk. „Nichtsdestotrotz
haben wir auch da die vorgegebenen
Leistungsziele weit übertroffen
– wenn auch nicht mit ganz so astronomischen
Werten wie zuvor bei der
Dreiviertelliter-Flasche.“
Wurde während des laufenden Betriebs installiert: die vollautomatische Anlage
zum Palettenprüfen und -tauschen.
Die Elektrohängebahnen versorgen als Taxi-System
das ganze Werk.
Das neue Hochregallager von System Logistics bietet Platz für
rund 23.700 Paletten
36 GETRÄNKEINDUSTRIE · 9/2021