Editorial
Liebe Doemensianerinnen, liebe
Doemensianer,
die Corona-Pandemie hat uns jetzt bereits im zweiten Jahr fest im Griff und ein Ende ist derzeit
nicht abzusehen. Zwar geben steigende Impfzahlen Anlass zur Hoffnung, doch die sprunghaften
politischen Entscheidungen, Kurswechsel und Diskussionen geben keinerlei Planungssicherheit.
In diesem Jahr fanden keine Kurse der World Brewing Academy bei Doemens statt. Ein Geschäftsbereich,
der für Doemens immer ein wichtiges Standbein war. Auch Beratungen in den
Betrieben vor Ort konnten nicht durchgeführt werden. Die jeweils geltenden Hygienevorschriften
schlossen einen Besuch von nicht betriebsangehörigen Personen aus. Seminare und
Sommelier-Kurse konnten kaum gehalten werden und die Online-Aktivitäten können die Präsenzveranstaltungen
nicht ersetzen.
Auch in der Schule musste wieder viel improvisiert werden, was von den Lehrkräften, aber
auch den Studierenden, viel Flexibilität und Engagement forderte. Online-Unterricht, der sich
mit Präsenzunterricht abwechselte, war mehr die Regel als die Ausnahme.
Dass das „Doemens-Schiff“ trotzdem einigermaßen auf Kurs gehalten werden konnte, ist
der Verdienst der kompletten Doemens-Mannschaft. Ich habe großen Respekt und bin sehr
dankbar dafür. Bei der Zeugnisübergabe, die in diesem Jahr zum zweiten Mal auf dem Doemens
Parkdeck unter freiem Himmel stattfand, durfte ich in begeisterte Augen blicken. Sowohl
bei Schülern wie auch bei Lehrern und die Kreativität, die sich bei der Auswahl der Abschiedsgeschenke
an die Lehrkräfte zeigte, zeugt vom guten Geist und Zusammenhalt dieser
Jahrgänge. Vielleicht auch gerade wegen der widrigen Umstände.
Erfreuliches gibt es vom Neubau an der Lohenstraße zu berichten. Die Baumaßnahmen konnten
termingerecht abgeschlossen werden und wir konnten den Schulbetrieb wie geplant Ende
September umziehen. Das neue Sudhaus ist eingebaut und das Abfüll- und Verpackungstechnikum
ist ein Highlight im wahrsten Sinne des Wortes! Es ist beeindruckend, was hier entstanden
ist. Dr. Werrner Gloßner und das ganze Doemens-Team haben hier Überragendes
geleistet und sie können mit Recht stolz darauf sein.
Dankbar bin ich, dass auch während der Corona-Pandemie zahlreiche Spenden für das Neubauprojekt
eingegangen sind. Ein herzliches Vergelt´s Gott dafür. Es zeigt sich ja auch immer
wieder, dass es lohnend ist, gerade auch in schwierigen Zeiten, in Bildung zu investieren.
Am Tag der Zeugnisübergabe, am 30. Juli, hat auch die letzte Präsidiumssitzung im alten Doemens
Gebäude an der Stefanusstraße stattgefunden. Es war schon mit einem kleinen Abschiedsschmerz
verbunden. Die Vorstellung, diese Schule zu räumen, in der so viele Generationen
an Braumeistern, Brautechnologen, Lebensmittelmeister, Getränkebetriebswirten,
Sommeliers und, und, und ausgebildet wurden, macht ein bisschen wehmütig. Doch der Blick
geht nach vorne!
Ich freue mich auf einen Neubeginn in der Lohenstraße, ich freue mich auf das neue Schulgebäude
und auf das neue Technikum, ich freue mich, dass nun Studierende zeitgemäß an modernen
Anlagen ausgebildet werden können und ich freue mich für alle, die bald sagen können:
Es ist geschafft!
Und natürlich freue ich mich auf eine „offizielle“ Einweihungsfeier, bei der das gesamte Neubauprojekt
noch einmal von allen Seiten beleuchtet wird und allen Beteiligten auch die nötige
Wertschätzung gezeigt werden kann. Hoffentlich dann ohne Pandemie-Einschränkungen!
Wie schreibt schon Herrmann Hesse: „Denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne!“
In diesem Sinne – Gott gebe Glück und Segen drein!
Ihr
Georg Schneider
Präsident Doemens