Schädlingsbekämpfung
24 · BRAUINDUSTRIE 11/2020
neu denken
Schädlingsprophylaxe auf dem Prüfstand
Die Schädlingsprophylaxe ist in der heutigen Zeit das
zentrale Element der Dienstleistung Schädlingsbekämpfung.
Kein Wunder also, dass auch hier bei der Schädlingsprophylaxe die
meisten Fehler, Mängel und Versäumnisse vorliegen. Problematisch dabei
ist zudem, dass die meisten Verantwortlichen in den Lebensmittelbetrieben in
der Regel diese Fehler, Mängel und Versäumnisse nicht erkennen, mit der Folge,
dass diese fehler- und mangelhaften Maßnahmen zum einen kostenverursachend
sind und zum anderen auch über teils längere Zeiträume unbehelligt praktiziert
werden. Und das wiederum hat zur Folge, dass Kosten entstehen, für die kein
oder bestenfalls nur ein geringer Nutzen vorliegt, sodass letztendlich Geld
verbrannt wird. Vor diesem Hintergrund ist auch jeder Getränkebetrieb
gut damit beraten, das Thema Schädlinge, Prophylaxe und
Bekämpfung regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen.
Was fast in allen Lebensmittelbetrieben
falsch läuft, ist die
Tatsache, dass man sich vor der Installation
von Prophylaxesystemen
in der Regel überhaupt keine Gedanken
macht, welche Schädlinge
in dem jeweiligen Lebensmittelbetrieb
überhaupt zur Gefahr werden
bzw. auftreten können. Somit muss
zwingend, bevor irgendwelche Maßnahmen
zur Schädlingsprophylaxe
überhaupt ergriffen werden, zunächst
eine Gefahrenanalyse erstellt werden,
die Auskunft darüber gibt, welche
Schädlinge in dem jeweiligen
Getränkebetrieb überhaupt auftreten
können. Erst dann kann man damit
beginnen, zu überlegen, was in punc-
to Schädlingsprophylaxe umgesetzt
werden muss. Der nächste Fehler, der
meistens in diesem Zusammenhang
sofort folgt, ist, dass man die Maßnahmen
zur Schädlingsprophylaxe
nur für die Schädlinge umsetzt, für
die es Monitoringsysteme gibt, wie
es bei Schaben, Motten oder Ratten
und Mäusen der Fall ist. Was aber
mit den Schädlingen, für die es keine
oder nur bedingt zuverlässige Monitoringsysteme
gibt, wie beispielsweise
für Käfer oder Ameisen? Wenn
diese Schädlinge für den jeweiligen
Lebensmittelbetrieb relevant sind,
dürfen diese nicht unter den Tisch
fallen, sondern müssen über Sicht-
inspektionen in das Prophylaxesystem
eingebunden werden.
Des Weiteren muss bei diversen
Betriebsinspektionen zum Thema
Schädlingsprophylaxe immer wieder
festgestellt werden, dass für die
Größe des jeweiligen Lebensmittelbetriebes
entweder eine viel zu geringe
Anzahl oder aber eine zu hohe
Anzahl an Monitoringsystemen im
Einsatz sind. Eine korrekte Anzahl
an Monitoringsystemen wird nämlich
nur erreicht, wenn die Reichweiten
dieser Systeme und die Raumgrößen
Bei der Prophylaxe von Käfern, hier Reismehlkäfer, hilft nur das geübte Auge –
regelmäßige Sichtinspektionen sind unabdingbar. (alle Fotos: T. Voigt)