KURZ BERICHTET
Radeberger Exportbierbrauerei
nimmt neue Abfüllanlage offiziell in Betrieb
Die Radeberger Exportbierbrauerei hat ihre neue Abfüllanlage erfolgreich
in Betrieb genommen. Dies hat vor Kurzem ein externes
Institut offiziell bestätigt.
Nur knapp zwei Jahre nahmen die Projekt- und Investitionsplanungen
samt Ausschreibungen in Anspruch. „Für ein Projekt dieser
Größenordnung ein ordentliches Tempo, was nur durch ein
konstruktives
Miteinander in allen Ebenen zu stemmen war“, erklärt
Jörg Hormes, Betriebsleiter der Radeberger Exportbierbrauerei.
„Auch dass sich diese gute Dynamik dann beim Vor-Ort-Aufbau in
diesem doch auf eigene Art besonderen Jahr 2020 fortsetzte, halte
ich für eine beeindruckende Leistung.“
Nach Abschluss aller vorbereitenden Arbeiten wurden erst im Januar
dieses Jahres einzelne Großelemente der Wasch- und Fülltechnik
per Schwerlasttransport angeliefert und über das Dach ins
Abfüllgebäude eingehoben. In Zeit und Material genau abgestimmt,
erfolgte danach der Aufbau der individuell auf die Anforderungen
der Brauerei zugeschnittenen Anlage – im März startete bereits ein
erster Probebetrieb. Seither wurde die Anlage sukzessive komplettiert
und stufenweise ihrer Gesamtleistung zugeführt. Besonderes
Augenmerk galt dabei den alle Einzelkomponenten zusammenführenden
Schnittstellen, die sorgfältig auf Funktion, Kompatibilität und
Zuverlässigkeit geprüft wurden.
6 · BRAUINDUSTRIE 11/2020
Genossenschaft zur Stabilisierung
des Mehrwegsystems gegründet
Der Bayerische Brauerbund, der Brauereiverband NRW und die
Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände haben gemeinsam mit
sechs Brauereien (Cölner Hofbräu P. Josef Früh, Dithmarscher
Brauerei Karl Hintz, Hofbrauhaus Wolters, Privatbrauerei Bolten,
Privat-Brauerei Zötler und Schneider Weisse G. Schneider & Sohn)
am 8. September in Düsseldorf die „MPB Mehrwegpool der Brauwirtschaft
eG“ gegründet. Unter dem Dach dieser Genossenschaft
soll, aufbauend auf vorhandenen Mehrweg-Einheitsgebinden, das
Mehrwegsystem für Bier stabilisiert werden.
Die Initiatoren wollen die Gründung dabei ausdrücklich als verbändeübergreifend
an die gesamte deutsche Brauwirtschaft gerichtete
Einladung zur aktiven Mitwirkung verstanden wissen.
Bewusst habe man sich deshalb, so der Aufsichtsratsvorsitzende
der neu gegründeten Gesellschaft, Michael Hollmann, Vorsitzender
des Brauereiverbandes NRW, für die Rechtsform einer Genossenschaft
entschieden. Genossenschaften seien allein dem wirtschaftlichen
Nutzen ihrer Mitglieder verpflichtet, ohne selbst auf Gewinnerzielung
ausgerichtet zu sein. Zudem sei so die gleichberechtigte
Teilhabe aller Mitglieder unabhängig von ihrer jeweiligen Betriebsgröße
an der solidarischen Umsetzung der Ziele der Genossenschaft
im Brancheninteresse gewährleistet, wie es heißt.
Die nun gegründete Genossenschaft plant, im Wege einer Kennzeichnung
bereits im Markt etablierter Standardflaschenfomen durch
eine Prägung, durch die neue Flaschen als Eigentum der Genossenschaft
ausgewiesen werden, die Voraussetzungen für eine konsequente
Poolpflege zu schaffen. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit
dem Bundesverband Glasindustrie bereits eine Lösung erarbeitet.
Die teilnehmenden Brauereien verpflichten sich durch die Anerkennung
verbindlicher Verwendungsbestimmungen u.a. zur Ausschleusung
unansehnlicher Gebinde und zur Einspeisung von Neuglas in
einem zuvor festgelegten Umfang. Die Einhaltung dieser Verpflichtungen
werde neutral kontrolliert. Die Qualität der umlaufenden Gebinde
werde so signifikant verbessert, nach Ansicht der Verbandsvertreter
unabdingbare Voraussetzung für die langfristige Sicherung
des Glasmehrwegsystems. Das gewählte Modell orientiere sich am
Mehrwegpool der Genossenschaft Deutscher Brunnen.
Von der kontrollierten Poolpflege unter dem Dach der neu gegründeten
Genossenschaft verspreche man sich mittelfristig den Stopp
und langfristig die Abkehr von der Individualisierung von Mehrweggebinden,
die Stärkung des Glas-Mehrwegsystems und eine weitgehende
Gebinde-Standardisierung, die ökonomisch, vor allem
aber auch ökologisch geboten sei.
Der bisherige Prozess bis zur Gründung der Genossenschaft sei im
Austausch mit den Kartellbehörden erfolgt. Dankbar sei man diesen,
so Hollmann, für die zielführende, wohlwollende und hilfreiche Begleitung
ab Beginn der Projektierung bis zur nun erfolgten Gründung
der neuen Genossenschaft. Auch mit den Länderfinanzministerien
sei man seit etlichen Monaten in einem konstruktiven Dialog. Ebenfalls
hilfreich und unterstützend hätten sich der Genossenschaftsverband,
der Bundesverband Glasindustrie, aber auch Vertreter der
Genossenschaft Deutscher Brunnen mit ihrer Expertise eingebracht.
TU München: Modernisierung
des Studiengangs Diplom-Braumeister
Die Ausgestaltung des Zukunftskonzeptes für den Diplom-Braumeister
an der TUM School of Life Sciences der TU München war
erfolgreich. Die Fortführung des Studienganges wurde im Juli 2020
vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
befürwortet. Für die Studierenden bedeutet das noch mehr Entscheidungsmöglichkeiten
bei der Wahl der Wahlfächer und eine
zielgenauere Spezialisierung während des Studiums, wie es heißt.
Derzeit sind rund 130 Studierende in den Studiengang eingeschrieben,
jedes Jahr fangen bis zu 50 Studierende neu an.
Zu Beginn des Studiums muss eine Lehre zum Brauer und Mälzer
abgeschlossen werden, diese kann jedoch auch durch ein zweisemestriges
Berufspraktikum ersetzt werden. Erst im dritten Semester
beginnt dann der klassische Universitätsalltag mit Vorlesungen
und Seminaren. Dort werden die notwendigen naturwissenschaftlichen
und technischen Grundlagen gelegt, die für das tiefergehende
Verständnis der Brautechnologie oder der technischen Bereiche in
einer Brauerei elementar sind. Im Zuge des Zukunftskonzepts wurden
nun im Studium auch die Bereiche Mikrobiologie, Hygiene und
Reinigung ausgebaut. Die größte Neuausrichtung gibt es im Wahlmodulbereich.
Hier wurde der bisherige Wahlkatalog um viele weitere
Module erweitert und in vier große Themenblöcke eingeteilt.
Für die nahe Zukunft ist geplant, dass dem Studiengang im Zuge
der Internationalisierung der TU München ein englischsprachiger
Zweig hinzugefügt wird. Dieser soll auch internationalen Studierenden
einen Zugang nach Weihenstephan ermöglichen.
Weitere Informationen unter: www.wzw.tum.de
(Bild: Radeberger Exportbierbrauerei)
Mit der neuen Anlage ist es nun möglich, alle Mehrwegartikel der
beiden Flaschengrößen 0,33 Liter und 0,5 Liter auf einer Anlage
abzufüllen und automatisch zu verpacken – je nach Vorauswahl in
einen Kasten der 24er-, 20er- oder 11er-Größe oder als Sixpack.
Zudem sei der Zeitaufwand, der für die Umstellung der Anlage auf
ein anderes Gebinde benötigt wird, deutlich geringer.
Weitere Informationen unter: www.radeberger-gruppe.de
/www.wzw.tum.de
/www.radeberger-gruppe.de
/www.wzw.tum.de
/www.radeberger-gruppe.de