Wieder zweistelliges
34 · BRAUINDUSTRIE 11/2020
Wachstum
Gold Ochsen Brauerei Ulm investiert in neuen Dosenfüller
Dosen hat die älteste Ulmer Braustätte, die Gold Ochsen Brauerei, schon
sehr lange im Sortiment. Dort blieben sie auch dann noch, als nach der Einführung
und Realisierung des Dosenpfandes sich viele Kollegen vom Weißblech- oder Aluminium-
Behälter verabschiedeten. Seit ein paar Jahren erfährt die Dose ein gewaltiges Comeback, auch
am Ulmer Veitsbrunnenweg wächst sie seit Jahren zweistellig. Nun hat man sich mit dem
Markl-Dosenfüllaggregat „moderne, zuverlässige Technik ‚ohne Schnickschnack‘ ins
Haus geholt“, wie es Gold Ochsen-Betriebsleiter Stephan Verdi ausdrückt.
Die im Jahr 1597 vom Wirt Gabriel
Mayer gegründete Brauerei Gold
Ochsen befindet sich seit 1897 am
heutigen Standort und ist seit 1867
im Besitz der Familie Leibinger, aus
der auch die heutige Geschäftsführerin
Ulrike Freund in fünfter Generation
stammt. Seit 423 Jahren gibt es
die Brauerei und benutzt für die Herstellung
der 20 verschiedenen Biere
ausschließlich Malz und Hopfen aus
der Region. Das Wasser kommt komplett
aus dem Veitsbrunnen – benannt
nach dem heiligen Veit, der um 304
in Süditalien lebte und als Schutzpatron
der Bierbrauer galt. Er ist mit 234
Metern der tiefste Brunnen Ulms und
liegt direkt auf dem Brauereigelände.
Das Distributionsgebiet der Biere erstreckt
sich auf gut 100 Kilometer
Umkreis: von Ulm bis zum Schwarzwald,
nach Bayerisch Schwaben,
zum Bodensee und bis in das Hohenloher
Land. 200 Mitarbeiter stellen im
Jahr rund 532 000 Hektoliter Getränke
her – mit steigender Tendenz. Hauptmarke
ist das „Original“ mit einem
Anteil von fast 70 Prozent, aber auch
das erst wenige Monate auf dem
Markt befindliche „Ulmer Hell“ läuft
sehr gut, diese beiden Sorten werden
auch in 0,5-Liter-Dosen abgefüllt.
„Craft-Biere machen wir keine, eine
Ausnahme sind unsere Jahrgangsbiere.
Ein Mal im Jahr werden davon
genau 1597 Magnumflaschen –
wegen des Gründungsjahres – mit
jeweils 0,75 Liter Inhalt abgefüllt. Das
erste Jahrgangsbier war 2013 ,Gold
Ochsen Sherry Mandarina‘ mit einer
speziellen Sherry-Hefe, in einer zusätzlichen
Kalthopfung wurde es mit
der Hopfensorte Mandarina Bavaria
versehen. Im Jahr 2018 hatten wir
einen ,Ulmer Rauch Doppelbock‘, aktuell
ist es ein Porter“, sagt Braumeister
und Betriebsleiter Verdi.
Immer an die Dose geglaubt
Auch in den Jahren, als viele Kollegen
die Dosen komplett aus ihrem Sortiment
nahmen, die Metallverpackung
in Deutschland von über sieben Milliarden
verkauften Stück im Jahr zur
Jahrtausendwende bis zum Jahr
2005 auf unter 100 Millionen sank,
blieb sie bei Gold Ochsen im Portfolio.
„Wir hatten sie nie aus dem Sortiment
genommen, doch das waren
zum Teil wirklich nicht mehr viele, die
Der Markl-Füller hat 30 Füllstellen und eine Leistung von 10 000 Dosen/h. Jede
Dose wird beim Anheben zum Füllventil von oben mit einer Zentrierglocke komplett
umschlossen und so spaltfrei abgedichtet. (alle Fotos: broesele)